24. Juli 2011

Pudding-Brezeln

PuddingbrezelPudding-Brezeln oder Pudding-Teilchen, von meinem Liebsten auch gerne mit “Eiterbrille” tittuliert, sind eine der leckersten Teilchen, die man beim Bäcker kaufen kann. Da ich am Wochenende in kulinarischer Experimentierlaune war, habe ich Brezeln aus süßem Hefeteig mit Konditorcreme gefüllt. Im Orginal ist es eigendlich ein Plunderteig, der für dieses Gebäck verwendet wird, aber aus Zeit- und Kalorien-Gründen habe ich darauf erstmal verzichtet.

Die Pudding-Brezeln ließen sich gut backen, all meine befürchteten Horror-Szenarien von davonschmelzender Füllung, die den Ofen flutet, sind nicht eingetreten. Im Gegenteil, die Creme hat fantastisch die Form gehalten, und ist überhaupt nicht zerflossen. Nicht mal ein bisschen! Dabei war ich fest davon ausgegangen, dass sie zumindest etwas weich werden würde, und hatte mir dementsprechend wenig Mühe beim Glattstreichen gegeben. Aber sie blieb genauso hügelig, wie ich sie eingefüllt hatte. Das nächste Mal muss ich also sorgfältiger glattstreichen!

Wirklich leckere kleine Dinger, wenn sie auch mit Plunderteig eine noch leckerere süße Sünde wären. Aber auch so werden sie bestimmt noch öfter gebacken!

Und da die Pudding-Brezeln auch den “Brotdosen-Test” bestanden haben, schicke ich sie zu Palmira, die die Juli-Ausgabe von BreadBakingDay hosted. Das Thema ist dieses Mal “Brot für ein Picknick” und die kleinen Brezeln sind dafür wirklich ideal.

Pudding-Brezeln

Pâte fermentée:

  • 90g Mehl (Type 550)
  • 60g Wasser
  • 1g frische Hefe
  • 1g Salz

Teig:

  • 150g Pâte Fermentée
  • 250g Mehl (Type 550)
  • 75g Ei (1,5 Eier)
  • 55g Wasser
  • 40g Öl
  • 5g Hefe
  • 2g Salz
  • 30g Zucker

Konditorcreme:

  • 400g Milch
  • 80g Eigelb (von 4 Eiern)
  • 80g Zucker
  • 30g Stärke
  • 1 Vanillestange
  • 50g Butter

Die Zutaten für den Pâte fermentée miteinander verkneten und 1 Std. bei Raumtemperatur gehen lassen. Danach für mindestens 12 Stunden im Kühlschrank fermentieren.

Die Hefe in Wasser auflösen und mit den Eiern, Öl, dem Salz, dem Mehl und dem Pâte fermentée für 5 min auf langsamer Stufe in der Küchenmaschine kneten.

Dann weiter 7 min auf mittlere Geschwindigkeit kneten. Da Zucker die Glutenentwicklung sehr stört, wird er erst jetzt in kleinen Portionen zum Teig hinzugegeben. Den Zucker El – weise zum Teig hinzufügen. Zwischen den Zugaben jeweils 1 min kneten.

Den Teig 1 Stunde gehen lassen.

Nun wird die Konditorcreme hergestellt. Dazu wird Milch mit dem Mark der Vanilleschote sowie der Vanilleschote zum Kochen gebracht. Vanilleschote entfernen. In der Zwischenzeit Eigelb mit Zucker und Stärke verrührt, von der heißen Milch 2 El abnehmen und unter die Ei-Stärke-Zucker-Mischung rühren. Nun die Mischung langsam in die kochende Milch einrühren. Aufwallen lassen und von der Herdplatte nehmen. Die Butter unterrühren, dann den Pudding in eine Schüssel umfüllen und die Oberfläche mit Frischhaltefolie abdecken, damit sich keine Haut bildet.

Den Teig nach dem Gehen in Stücke von ca 40g Teilen und jedes Stück ca 50 cm lang ausrollen. Den Teigstrang einer Schlaufe formen und die Enden 4 mal umeinanderwickeln und dann unter den Mittelteil der Schlaufe legen, so dass eine Brezel entsteht.

Die Brezeln auf ein Backblech legen und 1 Stunde gehen lassen. Nun in jede “Schlaufe” der Brezel einen guten Teelöffel Konditorcreme geben und diese etwas glattstreichen.

Bei 175°C für ca 20 min backen (Umluft: 150°C).

11 Gedanken zu Pudding-Brezeln

  1. Magdi 25. Juli 2011

    Die backe ich 1000%ig nach. Sehen superlecker aus und man kann sie sicher auch gut für den Vorrat gefrieren.

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  2. Palmira 26. Juli 2011

    What a wonderful picnic bread for BBD#42! Thanks a lot for participating.
    I have never tasted this pudding bretzels but I love their shape and I will make some of them soon ;o)
    Cheers,
    Palmira

    Antworten
  3. Chaosqueen 26. Juli 2011

    Hmmm, bei uns hießen die Brezeln früher immer ‘Vanille-Brillen’ und waren mein absolutes Lieblingsgebäck, wenn es ausnahmsweise ‘mal was vom ‘Bäcker Heberer’ gab.

    Da ich mit dem Beginn des Studiums, inzwischen längst vorbei, aus dem Einzugsbereich dieser Bäckerei-Kette gezogen bin, habe ich die Brezeln schon ewig nicht mehr gegessen. Höchste Zeit sie einmal selbst zu backen, Dein Rezept wird auf jeden Fall Pate stehen.

    Eine super tolle Idee!

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  4. Jan oleary 27. Juni 2013

    I want to make these ! Can anyone translate the recipe?what is pâté fermente? Someone please help! They sound so good!,

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  5. Jana 23. Februar 2022

    Liebe Stefanie,
    ich möchte den Teig gerne tourieren. Wie viel Butter würdest du einarbeiten und wie verfahre ich mit der Stückgare? Bei deinen anderen Plunderteigen dürfen die Teiglinge mal über Nacht bei Zimmertemperatur und einmal auch im Kühlschrank ruhen, bei anderer Gelegenheit gehen sie nur 1,5-3 Stunden. Was wäre hier das beste?

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    1. Stefanie 25. Februar 2022

      @Jana: Ich würde 135-150g Butter nehmmen, das Wasser im Hauptteig auf 20g reduzieren und mich ansonsten an diesem Vorgehen orientieren, das passt von den Hefemengen ganz gut.

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  6. Jana 12. März 2022

    Liebe Stefanie,
    ich habe heute deine Brezel mit touriertem Teig gebacken. Ich dachte immer die Teilchen vom Bäcker schmecken gut, aber sie können nicht mit dem mithalten, was ich heute aus dem Ofen gezogen habe ( es ist mir egal, dass das gerade völlig überheblich klingt 😉). Im Keller auf der Tiefkühltruhe habe ich auch endlich einen Ort gefunden, wo ich Plunderteig bei geeigneten Temperaturen verarbeiten kann. Ich habe nur das Problem, das meine Teige mit den vorgegebenen Ruhezeiten nicht einverstanden sind. Sie fordern da schon ein bischen mehr und verweigern ohne dieses Zugeständnis die Mitarbeit, das hat mich heute dezent in Zeitnot gebracht. Was mich zu der Frage führt, ob ich den fertig tourierten Teig auch im Kühlschrank übernachten lassen kann. Müsst ich dann die Hefe reduzieren? Aber eigentlich soll er ja gar nicht aufgehen. Kann man das ganze auch einfrieren und dann im Kühlschrank auftauen lassen?

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    1. Stefanie 13. März 2022

      @Jana: Der fertige Teig oder die Teiglinge kann gut über Nacht im Kühlschrank übernachten. Beim Teig würde ich darauf achten, dass er vor der Weiterverarbeiteung auf ca. 10°C aufgewärmt wird, da sonst die Butterplatte brechen kann. Einfrieren der Teiglinge geht auch, ich würde bei der Lagerzeit allerdings darauf achten, dass sie nicht länger als 2-3 Monate eingefroren sind, da die Hefe mit der Zeit im Gefrierschrank abstirbt. Wichtig ist auch, die Tüten sehr gut zu verschließen, da die Teiglinge an der Oberfläche sonst austrocknen.
      Und ich habe jetzt Hunger auf eine Puddingbrezel…

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