Tag-Archiv: vegan

9. Dezember 2023

Dinkelstangen

Eigentlich… eigentlich hatte ich für den Post heute einen anderen Plan. Aber alle mit kleinen Kindern wissen: der nächste Kindergarten-Virus ist nie weit. Und nachdem wir die letzten anderthalb Wochen teils parallel, teils gestaffelt flach lagen und auch immer noch nicht wieder auf der Höhe sind, wird Plan A verschoben und es gibt es stattdessen Plan B.

Das Rezept für die kleinen Dinkelstangen ist bereits im Frühling im BROT-Magazin erschienen und so langsam wird es Zeit, dass ich es auch hier mit euch teile. Es ist eigentlich ein Rezept für kleine Ess-Anfänger, daher ist in der Grundversion kein Salz vorgesehen (zum Thema Salz und Babys habe ich hier schon einmal etwas geschrieben). Aber aus der Erfahrung der letzten Monate heraus kann ich sagen: Wenn man die Stangen für Erwachsene backen möchte, geht das hervorragend, indem man zum einen etwas Salz zum Teig hinzufügt und die Stangen zum anderen mit etwas Sesam bestreut. Dann hat man nämlich sehr feines Knabbergebäck, das sogar rein zufällig vegan ist. Wer neben der ganzen süßen Weihnachtsbäckerei etwas herzhafteres knabbern möchte, ist darum hier an der richtigen Stelle.

In eigener Sache: Da ein Plugin seit dem letzten WordPress-Update massive Probleme bei der Handy-Darstellung gemacht hat, habe ich in der letzten Wochen im Hintergrund ein wenig gebastelt und neu gestaltet. Von daher würde mich von den Handy- und Tablet-Nutzern unter euch ein Feedback zur Seitendarstellung, der Bedienbarkeit und Lesbarkeit der Menüs (oben neben dem Logo) freuen. Für die Desktop-Benutzer sollte alles beim alten geblieben sein.

Und falls irgendjemand leicht verzweifelt auf eine Antwort von mir wartet: Ich habe die letzten Tage versucht, den Kommentar-Stau aufzuarbeiten, kann aber nicht ausschließen, dass mir etwas durchgerutscht ist. Darum meldet euch einfach nochmal kurz bei mir, wenn eine Antwort austeht 🙂

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28. Oktober 2023

Vegane Hefewaffeln

Manchmal brauche ich ein wenig Zeit, um Rezeptwünsche umzusetzen. Bei anderen Leserwünschen geht es ratz-fatz, weil das Rezept gerade gut in unseren Alltag passt. So geschehen bei der Frage nach einer veganen Variante der Hefewaffeln: erst drehten die Ideen zwei, drei Tage ihre Runden durch meinen Kopf und dann habe ich sie auch schon ausprobiert.

Anstatt Ei habe ich mich für Aqua Faba im Teig entschieden. Als Aqua Faba bezeichnet man die Kochflüssigkeit von Hülsenfrüchten. Ich verwende dafür die Flüssigkeit von Kichererbsen-Dosen oder Gläsern. Durch die enthaltenen Proteine im Kochwasser lässt sich das Aqua Faba zum einen wie Eiweiß aufschlagen, es kann aber auch die emulgierenden Eigenschaften des Eis ersetzen, z.B. in einer Mayonnaise. Da bei diesem Rezept recht viel Fett im Spiel ist, fand ich die emulgierenden Eigenschaften besonders wichtig. Ansonsten ist in Abweichung zum Ursprungsrezept ein wenig Mandelmus für das Aroma im Teig. Der Rest entspricht dem vertrauten Schema und funktioniert so ganz fantastisch.

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29. Juli 2023

Chocolate Chip Cookies mit Sauerteig (vegan)

Als ich über diese Schoko-Cookies stolperte, musste ich sie dringend ausprobieren, denn ich mag vegane Rezepte, die ohne Spezialzutaten auskommen. Das Ergebnis gefiel und so fing ich an, mit dem Rezept zu spielen, bis ich mich am Ende so weit vom Ausgangsrezept entfernt hatte, dass aus meiner Variante ein eigenes Rezept geworden war.

Diese Chocolate Chip Cookies mag ich so gerne, weil sie zum einen schnell zusammengerührt sind, wenn der Bedarf nach Keksen besteht. Zum anderen kann man sie benutzen, um Sauerteig-Reste sinnvoll zu verwenden, was ich ja auch immer gut finde. Und durch den Sauerteig bekommt das Aroma gleichzeitig eine besondere Tiefe. Ebenfalls ganz fein für das Aroma finde ich fermentiertes Roggenmalz, was neben den malzigen Noten auch noch eine schöne Farbe bringt. Wer aber “nur” normales Malz hat, nimmt einfach das – oder lässt es ganz weg, denn die Zutat ist für das Gelingen der Cookies nicht zwingend notwendig.

Auf jeden Fall ist es ein Rezept, dass einfach zufrieden macht – und manchmal braucht man ja genau solche Rezepte im Leben! Weiterlesen

1. Juli 2023

Champignon-Linsen-Patties

Manche Dinge entstehen spontan aus einem kulinarischen Notfall heraus. In diesem Fall planten wir als Ausgleich für eine anstrengende Woche das Wochenende mit leckeren Burgern einzuläuten. Doch als ich das letzte verbleibende ABC-Burgerpatty aus dem Gefrierschrank zog war klar: dieses pulverisierte Patty-Puzzle wird auf keinen Burger mehr wandern. Fragt mich nicht, was nachts bei uns im Kühlschrank passiert, es scheint ziemlich wild zu sein.

Doch was macht man, wenn man “mal eben schnell” Ersatz aus dem Ärmel zaubern muss und weder alle benötigten Zutaten noch die Zeit zum Einweichen von Hülsenfrüchten hat? Eine kurze Kücheninspektion zauberte Champignons, ofengeröstete Möhren und rote Beete und Linsen hervor. Die Linsen wurden kurzerhand mit der Getreidemühle gemahlen und die Pilze mit der Trommelreibe grob gerieben. Das geht schnell und spart Quellzeit ein. Und schon war ein neues Patty geboren. Da die Linsen wieder roh in die Masse kommen, binden sie zusammen mit dem Buchweizenmehl sehr gut, so dass auf weitere Bindemittel verzichtet werden kann.  Gleichzeitig bekommen die Bratlinge so auch den richtigen Biss. Ich finde nämlich nichts schlimmer als weiche Bratlinge, die im Burger keinerlei Konsistenzunterschied zum weichen Burgerbrötchen machen.

Und ich muss sagen, ich bin entzückt! Die Bratlinge haben tatsächlich das Potential, meinen Lieblingspatties Konkurrenz zu machen. Dabei sind sie auch noch super schnell gemacht.

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11. März 2023

Vegane Zimtschnecken (mit oder ohne Marzipan)

Es war einer DIESER Tage. Er startete nach einer schlechten Nacht mit müdem Kleinkind und hysterisch brüllendem Baby. Der väterliche Arm im Homeoffice war für das kleine Krümmelchen nicht akzeptabel, nur eng an Mama war alles gut. Trotzdem hatte ich irgendwann beide Krümmelchen abfahrtbereit für die Fahrt in den Kindergarten, nur um festzustellen, dass die Einfahrt spiegelglatt war. Als ich mich das zweite Mal fast auf die Nase gelegt hatte, war klar: Kindergarten fällt heute aus. Jetzt weinte das große Krümmelchen auch und mir standen kurz selbst die Tränen in den Augen.  Was macht man mit einem Tag, der so angefangen hat?

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2. April 2022

Wochenend-Zopf (Vegan)

Veganer Zopf (1)Beim Einkaufen stolperte ich über eine vegane Margarine, die im Block verkauft wird und ohne Palmöl auskommt. Bisher gab es in unserem (gutsortierten) Supermarkt nur eine Margarine, die genauso fest wie Butter ist und sich somit 1:1 austauschen lässt, aber sie war mit Palmöl und darum nicht meine erste Wahl. Also hüpfte die neue Margarine in den Einkaufskorb..

In meinem Kopf formte sich sofort der Plan von einem Zopf, der ähnlich wie der Lieblingszopf sowohl als kalte Übernachtgare als auch als warme Gare funktioniert. Daher habe ich beim Fett auf eine Mischung aus Magarine, Öl und Cashewmus gesetzt. Beim Mehl habe ich mal wieder auf eine kleine Menge Roggenmehl gesetzt, denn ich mag den positiven Effekt, den Roggenmehl auf die Krume hat. Zucker kommt nur wenig in den Teig, da ich Lust auf einen Zopf in der Art der schweizer Buterzöpfe hatte. Man kann die Zuckermenge aber natürlich auch erhöhen.

Bei der Glanzstreiche habe ich dieses Mal zusätzlich auf eine Prise Kurkuma gesetzt. Damit bekommt die Streiche einen schönen Gelbschimmer, mit dem man sie fast nicht von einer Eistreiche unterscheiden kann.  Wichtig ist, dass die Zöpfe nicht nur vor sondern auch nach dem Backen damit bestrichen werden, denn dann wird der Glanz besonders schön!

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19. Februar 2022

Bananenweckchen mit Sultaninen

Bananenweckchen (3)Bananen haben in unserem Haushalt viele Jahre eine sehr untergeordnete Rolle gespielt. Doch wie bei vielen anderen Familien auch, ist seit das Krümmelchen feste Nahrung für sich entdeckt hat, die Banane eine feste Größe im Obstkorb. Selten wird sie alt, und noch viel seltener kommt sie in den leicht überreifen Zustand, den man für Eis oder Kuchen braucht. Dabei schlummerte die Idee für diese Bananenweckchen schon seit Beikosteinführung in meinem Hinterkopf. Diese Woche hatten wir nun endlich mal ausreichend reife Bananen, damit ich mein Experiment starten konnte.

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24. April 2021

Zitronige Olivenöl-Weckchen

Zitronige Olivenöl Weckchen (2)Salzzitrone ist etwas herrliches – und genau wie Sabine schreibt, ist sie geschmacklich nicht mit der Kombination Salz plus Zitrone zu ersetzen. Während der Lagerzeit verliert sie einen Teil der Bitterkeit und das Ergebnis ist unglaublich frisch und aromatisch. Ich liebe sie und setze sie regelmäßig frisch an, denn sie kommen an verschiedene sommerliche Salate und auch für Falafel und Hummus sind sie bei uns Pflicht. Dass sie gleichzeitig auch noch lange lagerfähig sind und so immer einsatzbereit sind, wenn gerade mal keine frische Zitrone zur Hand ist, ist ein weiteres Plus.

Die Idee, sie für ein Brötchen einzusetzen kam mir plötzlich und unerwartet, als ich den Kühlschrank umräumte und das Glas auf die Arbeitsfläche neben die Olivenölflasche stellte. Es gab ein “Pling” in meinem Gehirn und mein Kopf spuckte ein Rezeptgrundriss aus.

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18. Januar 2020

Möhren-Burger-Buns

Möhren Burger Buns (3)Es mag zwar nicht gerade das traditionelle Weihnachtsessen sein, aber am ersten Weihnachtsfeiertag gelüstete es uns nach Burgern. Und da – abseits von jeder Klimadiskussion – mein Lieblings-Burger-Patty nun mal ( zufällig) vegan ist, hatte ich Lust, ein passendes Burgerbrötchen dazu zu bauen. Rezepte “ohne…” müssen für mich immer eigenständig sein, ohne das sie nach Ersatz schmecken. Optimalerweise kommen sie darum auch ohne Ersatzprodukte aus.

Bei Burgerbrötchen ist es ein leichtes, das zu erreichen. Der Möhrensaft bringt dabei Farbe und eine milde Süße, die gut zu dem leicht exotischen Aroma des nativen Kokosöls passen. Wer lieber ein neutrales Brötchen möchte, kann das native Öl aber auch sehr gut durch ein neutrales, da desodoriertes, Kokosöl ersetzen. Auch das bekommt man problemlos in Bioqualität, bei uns sogar in der Bioecke des Supermarktes.

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23. November 2018

Dinkelchen

Dinkelchen (2)Auf Brote das Label “vegan” zu pappen finde ich in 90% der Fälle albern. Immerhin ist die Standardausführung  aus “Mehl, Wasser, Salz” so dermaßen vegan, das eigentlich keine Fragen offen bleiben sollten. Bei Zöpfen und Co. hingegen wird es schwieriger. Ich vermeide in solchen Fällen gerne hochverarbeitete Produkte wie Magarine. Darum fand ich die Idee mit dem nativem Kokosöl, die ich bei einem Bio-Bäcker sah, so interessant.

Kokosöl enthält, im Gegensatz zu den allermeisten anderen pflanzlichen Fetten, vor allem gesättigte Fettsäuren. Darum ist Kokosöl bei 20°C auch fest und schmilzt erst bei rund 24-25°C. Und genau diese Eigenschaft macht es für das Brotbacken interssant, da es sich somit ähnlich wie Butter verhält. Die Frage, ob der leichte Kokosgeschmack des Öls nicht zu dominant wäre, trieb mich allerdings um. Und es gibt nur eine Methode, das zu klären: Ausprobieren.

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