28. Januar 2023

Eierring / Neujahrsbrezel

Ein wenig Neujahrsnachlese möchte ich noch betreiben. Denn bei den regionalen Rezepten findet man einfach eine breite Auswahl traditioneller Rezepte für den Jahreswechsel. So auch für dieses Gebäck. Unter dem Begriff “Eierring” finden sich im Fränkischen sowohl Rezepte mit einem süßem Hefeteig als auch mit Plunderteig. Und wie es bei regionalen Rezepten so oft ist, ist auch der Begriff nicht einheitlich und der Ring wird manchenortes auch Neujahrsbrezel genannt. Und manche schneiden die Seiten des Ringes auch noch ein. Wie oft? Mal sind es zwölf Einschnitte für die zwölf Monate, mal sind es mehr. Ihr merkt schon, es gibt bei dieser regionalen Spezialität eine große Bandbreite und die Wahrscheinlichkeit, dass ich mit meiner Variante nicht das ganz persönliche Rezept treffe, ist darum hoch. Aber ich wage es trotzdem mal einen Versuch, denn lecker war dieser Eierring auf jeden Fall 🙂

Nachtrag: Eierringe gibt es auch noch als Ostergebäck. Dann sind sie aber wohl geflochten…

Eierring

ergibt 2 Eierringe

Pâte Fermentée

  • 120g Mehl Type 550
  • 75g Wasser
  • 1g Hefe
  • 2g Salz

Teig

  • Pâte Fermentée
  • 380g Mehl Type 550
  • 175g Milch
  • 50g Ei
  • 15g Eigelb
  • 25g Zucker
  • 8g Salz
  • 8g Hefe
  • 125g Butter

Die Zutaten für den Pâte fermente miteinander verkneten und 1 Std. bei Raumtemperatur gehen lassen. Danach für mindestens 12 Stunden im Kühlschrank fermentieren.

Alle Zutaten bis auf die Butter für 5 min auf langsamer Stufe in der Küchenmaschine kneten.

Dann weiter 7 min auf mittlere Geschwindigkeit kneten. Zuletzt die Butter hinzufügen und weiterkneten, bis sie komplett in den Teig eingearbeitet ist.

Den Teig 2 Stunden gehen lassen.

Nun den Teig halbieren und beide Teigstücke locker zu Rollen aufrollen. Mit einem Tuch abdecken und 15 min entspannen lassen.  Die Teigrolle dann zu einer Länge von 60 cm und einer Breite von 16 cm ausrollen. Den Teig der Länge nach übereinanderfalten, so dass die untere Teighälfte etwa 1 cm breit unter der oberen Hälfte herausragt.Als Ring geformtauf ein Backblech legen. Nach Belieben kann nun die untere Teighälfte mit einem Messer oder Teigschaber eingeschnitten werden.

90 min gehen lassen.

In der Zwischenzeit den Ofen auf 180°C vorheizen.

Die Bretzel mit Ei bestreichen und ca. 30 min bei 180°C mit Dampf backen.

10 Gedanken zu Eierring / Neujahrsbrezel

  1. Irene 28. Januar 2023

    Hier in Bayreuth, wo ich seit 4,5 Jahren lebe, ist der Eierring tatsächlich ein traditionelles Ostergebäck. Es ist ein geflochtener Zopf, der zu einem Ring geformt wird. Und den haben die Paten ihren Patenkindern geschenkt, gefüllt mit Ostereiern. Ich hätte vermutet, dass der Name Eierring auch daher kommt.
    Habe aber jetzt gerade etwas nachgelesen und gesehen, dass manche auch meinen, der Ring gehört ursprünglich zu Neujahr, wurde dann umgedeutet zur Dornenkrone, und zusammen mit den Ostereiern zum “Patenbündel”.
    Egal woher sie kommen – hier gibt es sie in den wenigen noch verbliebenen traditionellen Bäckereien nicht an Neujahr, sondern an Ostern.
    Aber der Ring ist natürlich ein traditionelles Neujahrssmbol. Auch im Judentum gibt es zum Neujahrsfest die Challah als Ring …
    Liebe Grüße und Danke für deine Rezepte
    Irene

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    1. Stefanie 2. Februar 2023

      @Irene: Das mit dem Oster-Eierring hatte ich auch gesehen, aber noch nicht genauer angeguckt. Danke für die Erklärung! Ich setze die Ostervariante mal auf die toDo-Liste!

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  2. Jana 28. Januar 2023

    Ah Stefanie,das trifft sich hervorragend! Lutz vom Plötzblog hat diese Brezel als Plundergebäck vorgestellt, da ist man ja für beide Varianten bestens gerüstet.

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  3. Julia aus dem Allgäu 28. Januar 2023

    Hallo liebe Stefanie,

    da in diesem Rezept ja Eier namesgebend sind möchte ich gerade mal eine Frage anbringen, die ich mir schon seit längerem stelle und die, wie so oft, sicher niemand so gut beantworten kann wie du 🙂
    Was Eigelb im Teig macht, hab ich verstanden, durch das Lecithin vermischen sich Wasser und Fett besser, der Teig wird fluffiger.
    Was Eiweiß aufgeschlagen zB in Biskuitteigen macht ist auch nachvollziehbar. Aber un-aufgeschlagen in einem Hefeteig? Liefert da das Eiweiß vor allem Flüssigkeit (damit wäre es backtechnisch eher unrelevant) und man verwendet es vor allem um es nicht wegzuwerfen? Oder gibt es da noch eine andere Funktion?

    Ganz lieben Dank vorab für deine Nachricht – ich bin gespannt, denn meine Web-Recherche hat absolut nichts Brauchbares ergeben…

    Danke dir!!!! Grüße von Julia

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    1. Stefanie 2. Februar 2023

      @Julia: Eiweiß besteht vor allem aus Wasser. Die Proteine, die enthalten sind, machen die Krume zusätzlich ein klein wenig fester. Ansonsten hat es keine backtechnische Relevanz, die mir bekannt wäre 🙂

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  4. Birgit 29. Januar 2023

    Hallo Stefanie,
    was für ein Freude…heute als Rezept Eierring. Mein Mann ist aus der Nähe von Hassfurt am Main. ..Unterfranken. Dort ist es ein traditionelles Neujahrsgebäck. Nur noch eine Bäckerei hat das im Sortiment. Er freut sich immer wie ein Schneekönig, wenn er noch welche ergattern kann. Diese Eierringe sind rund ohne Zacken und schmecken nach sehr viel Butter und sind eher splittrig. Denke , der Teig wird touriert. Bin aber nicht sicher. Werde deine auf jeden Fall nachbacken und berichten, ob ich jemanden glücklich machen konnte 😉

    Danke für deine schönen Rezepte , alles Gute für dich und deine Familie
    Birgit

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  5. erika 7. Februar 2023

    liebe stefanie,
    ich kenne diese eierringe auch noch aus meiner kindheit, meine oma hat sie immer am samstag aus der bäckerei mitgebracht. das rezept würde ich gerne mal für meine eltern ausprobieren, wird die butter kalt oder zu raumtemperatur eingearbeitet?
    vielen dank,
    lg
    erika

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    1. Stefanie 8. Februar 2023

      @Erika: Die Butter arbeite ich inzwischen gerne etwas kühler als Raumtemperatur ein, so zwischen 12 und 16°C. Wenn man die Butter etwa eine Stunde vor der Verarbeitung rausnimmt, passt das meistens gut.

      Antworten

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