20. Dezember 2025

Milch & Honig

Das dieses Brot bei uns zu einem derartigen Hit werden würde, hätte ich nicht gedacht. Es begann damit, dass ich “mal eben schnell” vor unserem Urlaub im letzten Monat ein Brot backen wollte, dass sowohl als Frühstücksbrot am ersten Urlaubsmorgen funktioniert als auch für leckere Sandwiches. Und so habe ich ein Weißbrot aus dem Ärmel geschüttelt, mit Auffrisch-Resten vom Süßen Starter, etwas Milch, ein wenig Butter und Honig. Für eine besonders feine Krume kamen dann noch etwas aktives Malz und Hagebuttenpulver dazu. Und was soll ich sagen: das Brot fand so reißenden Absatz, dass wir ziemlich wenig mit in den Urlaub nahmen.

Für schöne Bilder hatte die Zeit aber nicht gereicht, und so war klar (und vom Rest der Familie sehr befürwortet), dass ich es sehr bald nochmal backe. Bei Runde zwei habe ich ein ganz klein wenig Feinheiten angepasst, was zur Folge hatte, dass die Brote noch schöner aufgingen und eine noch wattigere Krume hatten. Dumm nur, dass die Teigmenge jetzt für die Formen deutlich zu viel war, was mich direkt eine dritte Runde backen ließ. Und bei Runde drei klappte alles wie geplant: Teigmenge perfekt, Krume wunderbar langfaserig und leicht wie eine Wolke, ein feines, ausbalanciertes Aroma. Zudem lässt sich das Brot auch noch perfekt toasten und ist damit die eine hervorragende Grundlage für gegrillte Käse-Sandwiches. Bei uns ist es im Moment ein “Must have” im Gefrierschrank und kaum gebacken auch schon wieder aufgegessen.

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14. Dezember 2025

Planken-Striezel (Baumstriezel ohne Baumstriezelholz)

Baumstriezel ist ein Festtagsgebäck aus der Küche der Siebenbürger Sachsen und seit Kindertagen ein Lieblingskuchen. Es ist eine herrliche Leckerei, bei der der Zucker so geschmolzen wird, dass sich eine gut gebräunte Karamellschicht glänzend wie Lack über den weichen Hefeteig legt.

Im Gegensatz zu den niedlichen kleinen Striezelchen, die man seit einigen Jahren auf Weihnachtsmärkten bekommt, wurde der Baumstriezel meiner Kindheit auf großen Rollen über der Glut gegart und vor dem Servieren mit einer Schere in handliche Streifen geschnitten. Seit einigen Jahren besitzen meine Mama und ich solche Rollen und an Brotbacktagen im Holzofen gibt es manchmal Baumstriezel. Auch im Backofen habe ich vor vielen, vielen Jahr Mini-Baumstriezel gebacken. Aber beide Varianten sind zeitaufwendig und mit neugierigen Kinderfingerchen immer auch etwas nervenaufreibend. Was bisher fehlte, war eine schnelle Variante für den Baumstriezel-Hunger zwischendurch. Weiterlesen

7. Dezember 2025

Engelchen

Ich hoffe, ihr hattet alle einen schönen Nikolaus-Tag. Hier war die Aufregung bei den Kindern groß und so habe ich das Bilder bearbeiten und Bloggen lieber um einen Tag verschoben. Die kleinen Engelchen sind nämlich gestern morgen frisch aus meinem Ofen gehüpft. Der Teig ist dabei ein bewährtes Zopfteig-Rezept und wirklich neu ist nur die Form. Sie basiert sehr lose auf Anleitungen, die in den sozialen Medien dieses Weihnachten zirkulieren. Dabei wird eine Tiefkühl-Laugenstange zum Aufbacken geschickt in Stücke geschnitten und zu einer Engelsform zusammengepuzzelt. Eine Auswahl an Anleitungen findet ihr hier.

Die Form der Flügel gefällt mir bei diesen Engelen sehr gut und so habe ich diesen Teil übernommen. Der Rest des Engels habe ich aber lieber auf meine Art geformt. Auch das Größenverhältnis zwischen Kopf und Körper habe ich verändert, der Kopf ist bei meinen Engeln deutlich größer, was ihnen ein kindlicheres Aussehen gibt. Sie machen auf dem Frühstückstisch eine gute Figur und sind bei mir direkt für Weihnachten auf “Frühstücksgebäck-Liste” gelandet.

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29. November 2025

Stollenmuffins

Ich starte die Weihnachtszeit mit einem Rezept für alle, die (aus Gründen) noch nicht zum Stollenbacken gekommen sind aber etwas stollenartiges auf dem Teller haben wollen. Die kleinen Stollenmuffins bringen alles mit, was ein großer Stollen auch hat. Während ein “richtiger” Stollen aber Zeit zum Durchziehen braucht, schmecken die kleinen Stollenmuffins auch frisch aus dem Ofen. Übrig gebliebene Muffins kann man aber auch gut einige Tage kühl und vor dem Austrocknen geschützt lagern. Sie verändern dabei allerdings ihre Struktur und werden etwas mürbe, so wie bei einem Stollen.

Damit beim Backen möglichst wenig Rosinen verbrennen, wird der Rosinen-Teig in eine dünne Schicht Teig “ohne alles” gehüllt. Der Trick hat sich beim Stollenkonfekt schon bewährt und kommt darum auch hier zum Einsatz. Für alle ohne einen Sauerteig oder süßen Starter / Lievito madre im Haus, habe ich in den Rezepttipps als Variante die Anleitung für eine Biga gepackt. Damit klappt das Rezept genauso gut.

Habt einen schönen ersten Advent! Weiterlesen

22. November 2025

Drei(korn)ecken mit Walnuss

Es ist kalt geworden und wir spüren die Auswirkungen des nahenden Winters. Zum Glück ist die Coronawelle im Kindergarten bisher an uns vorbeigegangen (dreimal aufs Holz geklopft, dass es so bleibt!), aber auch so ein stinknormaler Erkältungsvirus sorgt dafür, dass bei uns gerade alles etwas langsamer läuft. Aber es geht schon wieder bergauf.

Die Vollkornecken mit Dinkel, Roggen und Emmer liefern an solchen Tagen Energie.  Sie bekommen ihr Aroma durch eine Mischung aus Hefe und Sauerteig und einer lange, warme Gare. Kartoffeln und ein Brühstück sorgen für Saftigkeit. Sie schmecken mir besonders gut mit Avocado und Spiegelei. Aber auch mit Butter und Honig finde ich sie sehr fein.

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17. November 2025

Rezepte für die Stollenbäckerei 2025

Ich brauche keinen Kalender, um zu erkennen, dass sich die Weihnachtszeit nähert. Seit dem ersten November steigen die Zugriffszahlen auf die diversen Stollenrezepte von Tag zu Tag. Damit keine Rezepte in den weiten des Blogs verloren gehen, habe ich wie in jedem Jahr meine Übersicht zu allen wichtigen Blogposts und Stollen-Rezepten aktualisiert. Weiterlesen

15. November 2025

Martinshörnchen

In diesem Jahr übertreiben wir es eventuell ganz leicht mit dem Basteln von Martinslaternen. Neben zwei, die ich mit den Krümmelchen im Kindergarten gebastelt habe, brauchten die beiden dringend noch welche, die bei mir im Instagramm-Feed auftauchten. Und dann habe ich mir am Ende auch noch eine Laterne gebastelt, in die ich mich ein wenig verguckt hatte. Zwei Kinder, vier verschiedene Laternen-Arten und insgesamt fünf Laternen – das ist doch mal eine Hausnummer.

Passend zur Laternen-Vielfalt habe ich außer den üblichen Weckmännern auch noch Martinshörnchen gebacken. Als Teig habe ich auf das Rezept für die Himmelsleiter  zurückgegriffen und bei der lieben Maria habe ich mir die Doppel-Hörnchenform abgeguckt. Ich finde den Gedanken, dass man so die Hörnchen teilen kann, ausgesprochen schön. Durch die Hörnchenform wird die Krume besonders schön langfasrig, was ich sehr liebe. Darum kann es durchaus sein, dass es sie bei uns evtl. auch vor dem nächsten St.Martin schon wieder geben wird. Weiterlesen

9. November 2025

Brötchen (mit ein wenig Kartoffel) und ein Bloggeburtstag

Diese Brötchen sind perfekt für alle, die so wie ich flauschige und federleichte Brötchen mit einer knusprigen Kruste  mögen. Sie sind aus einer Spielerei aus meinen Lieblings-Schnittbrötchen entstanden und sind ein Fall von “eigentlich zu wenig neu zum verbloggen aber auch zu lecker, um es nicht zu tun”. Meine bevorzugte Mischung aus natürlichen Backhelferchen (Bohnenmehl, aktives Malz, Hagebuttenpulver, Eigelb) sorgen auch hier für die Fluffigkeit und durch einen kleinen Kartoffelanteil bekommen die Brötchen eine noch etwas zartere Krume als die Schnittbrötchen.  Geschmacklich bleibt das Kartoffelaroma aber vollständig im Hintergrund.

Es sind ausgesprochen schöne Brötchen und das beste Beispiel dafür wieviel man in 17 Jahren an Erfahrungen sammeltl, denn der Blog wird heute unglaubliche 17 Jahre! Nie hätte ich gedacht, dass der Blog mich so lange begleiten würde. Und wenn ich zurückblättere, dann finde ich nicht nur all die Rezepte und alles, was ich in den vergangenen Jahren gelernt habe. Ich treffe auch die jüngeren Versionen von mir und erinnere mich an viele Momente meines Lebens, die sich hinter den Rezepten verstecken. Manches findet man in meinen Texten, anderes ist gut verborgen nur in meinem Kopf und meiner Erinnerung. Und genau das mag ich. Auf viele weitere Jahre und neue Abenteuer, liebes “Hefe und mehr”!

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1. November 2025

Himmelsleiter

An Allerheiligen und Allerseelen gibt es einige Traditionen und entsprechend auch einiges Gebäck, das mit diesen Tagen verbunden wird. Neben den bekannten Dinkel-Seelen, die ursprünglich auch ein Allerseelen-Gebäck waren, werden gerade im süddeutschen Raum und  in Österreich Zöpfe gebacken.

Eine besonders hübsch Variante aus Oberösterreich ist die Himmelsleiter. Dazu werden viele Teigstränge wie Leiternsproßen aneinandergereiht. Die Form wird dem einen oder anderen bestimmt bekannt vorkommen. Auch Lussekatter und rheinische Neujährchen werden auf die gleiche Weise geformt. Und bestimmt haben alle einen gemeinsamen Vorfahren in der vorchristlichen Zeit.

Der Teig für meine Version ist eine Variante von meinem Sonntagszopf 2.0. Das Hagebuttenpulver, dass ich dem Teig zugegeben habe, ist nicht dringend notwendig, verbessert aber die Glutenentwicklung und die Gärtoleranz. Und wer mit kleinen Kindern zusammen backt, der weiß, dass ein wenig Spielraum beim Abbacken manchmal sehr hilfreich ist. Und so wird die Himmelsleiter perfekt saftig und luftig leicht zur gleichen Zeit.

Update: Leider spinnt meine Newsletter-Software ein wenig und versendet keine Mails. Ich arbeite aber daran 🙂

Update 2: Fehler gefunden 🙂

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30. Oktober 2025

Rezept-Ideen für Sankt Martin und Co.

Im großen Rezept-Archive von “Hefe und mehr” verstecken sich einige jahreszeitliche Rezepte aus fast 17 Jahren Bloggeschichte. Und damit sie nicht ganz in Vergessenheit geraten, habe ich ein wenig für euch gestöbert und einiges für Sankt Martin, Halloween und (für ganz Kurz-Entschlossene) den Reformationstag ausgegraben.
Vermisst ihr noch ein Rezept, das bei euch Tradition hat? Dann schreibt mir gerne einen Kommentar, ich freue mich über noch mehr Brote mit Geschichte!
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