Tag-Archiv: Butter

13. Juli 2024

Tarte au citron

Mit meiner Mama  erzählte ich letztens über verschiedene Rezeptvarianten für Tarte au citron. Meine Mama bäckt gerne eine Variante, bei der eine Creme aus Sahne, Zucker, Eiern und Zitrone auf den Mürbteigboden gegossen und im Ofen mitgebacken wird. Ich bevorzuge inzwischen seit etlichen Jahren die Variante, bei der der Mürbeteigboden fertig gebacken mit einer Lemon Curd gefüllt wird. Nach einer Nacht im Kühlschrank ist alles fest und gut durchgezogen. Und da die Böden sich einige Tage in einer Keksdose halten (und eingefroren noch ´viel länger), lässt sich diese Variante wunderbar vorbereiten.

Zu meinem Erstaunen habe ich mein Rezept dazu aber nie im Blog veröffentlicht. Auch nach 16,5 Jahren finden sich so noch immer Lieblingsrezepte, deren Fehlen im Blog – sobald es auffällt – schnellst möglich behoben werden muss. Zum Glück habe ich alles, was ich für einen Blogpost brauchte, schon im Computer. Und beim Betrachten der Bilder habe ich ein wenig in Erinnerungen geschwelgt, denn diese kleinen Tartlettes habe ich vor etlichen Jahren für die Doktorfeier einer lieben ehemalige Kollegin gebacken. Neun Jahre ist das schon her… die Zeit fliegt!

Weiterlesen

15. Juni 2024

Aprikosen-Fladen

Wenn wir im Grenzgebiet zwischen Belgien, Deutschland und den Niederlanden unterwegs sind, essen wir gerne eine Stückchen Aprikosen-Fladen. Ähnlich wie beim rheinischen Apfel-Riemchen bzw. Riemchenkuchen besteht der Aprikosen-Fladen aus einem Hefeteigboden mit einer Aprikosenfüllung und einem Teiggitter. Und so habe ich am vergangenen Wochenende etwas gemacht, was längst überfällig war und was einige Leserinnen schon vor mir gemacht hatten: Ich habe basierend auf meinem Riemchenkuchen-Rezept einen Aprikosen-Fladen gebacken.

Die Aprikosen waren allerdings noch sehr sauer und wahrscheinlich hätte ich besser noch einige Wochen abgewartet. Aber jedes Jahr wieder lasse ich mich im Frühsommer von den ersten Aprikosen zu Spontankäufen verleiten. Und mit einer großzügigen Zusatzportion Zucker in der Füllung schmeckte der Kuchen dann sehr lecker. Und ja, eigentlich werden Riemchenkuchen und Fladen mit Hagelzucker bestreut, aber Mandeln ergänzen den Aprikosengeschmackt aufs Feinste, von daher bin ich da ein wenig von der Tradition abgewichen.

Der Kuchen hat uns allen gut geschmeckt und der Liebste äußerte bereits den Wunsch nach Kirsch-Fladen. Mal sehen, was da noch so kommt…

Weiterlesen

11. Mai 2024

Johannisbeer-Streuseltaler

Nachdem ich mit den Feiertagen im Mai völlig mit den Wochentagen durcheinanderkomme, gibt es heute ein Rezept, das ich jetzt schon ein ganzes Jahr für euch aufgehoben habe. Letztes Jahr habe ich es nämlich so sehr am Ende der Johannisbeer-Saison gebacken, dass es fast keine Beeren mehr gab, als alles fotographiert und geschrieben war. Und da es gemein wäre, euch die Zähne mit den Rezept langzumachen, habe ich es auf den Beginn der nächsten Johannisbeer-Saison verschoben. Dabei nahm das Rezept seinen Anfang ebenfalls im “Nicht-Bekommen”.

Meine Mama erzählte mir im letzten Jahr nämlich von leckeren Streuseltalern beim Bäcker vor Ort. Und das sie nicht einmal, sondern gleich zwei Mal keine bekommen hatte. Das eine Mal hatte der Herr in der Schlange vor ihr die letzten aufgekauft, das andere Mal wurden die bereits von ihr vorbestellten nicht geliefert. Wenn sich das Universum so gegen einen verschwört, hilft nur eines: selber backen!

Zum Glück sind Streuseltaler und Konsorten hier im Blog immer gern gesehen und so habe ich in Teilen auf altbekanntes zurückgegriffen: Die Quark-Füllung der Quark-Streusel-Kolatschen vereint sich hier aufs leckerste mit diesen Streuseln. Bei den Johannisbeeren habe ich experimentiert und sowohl Teilchen mit roten und Teilchen mit schwarzen Johannisbeeren gebacken. Die Variante mit den schwarzen schmeckt mir noch besser als die “klassische” Variante, aber das muss wahrscheinlich jeder für sich ausprobieren. Weiterlesen

27. April 2024

Franzbrötchen (Feierabend-Rezept)

Eine der ersten Fragen zu den “faulen” Butterhörnchen deckte sich mit meinen Überlegungen: Ob man den Teig auch für Franzbrötchen verwenden könnte? Vom Grundprinzip sollte es klappen, antwortete ich. Und da ich immer gerne theoretische Ratschläge auch praktisch überprüfe, wurde beim nächsten Butterhörnchen backen ein Teil für Franzbrötchen abgezweigt.

Es klappte alles wie gewünscht, nur die Form war nicht ganz so perfekt wie es meine innere Perfektionistin gerne gehabt hätte. Und da auch beim “normalen” Franzbrötchenrezept einige von Euch beim Nachbacken mit der Form gekämpft haben, habe ich einen weiteren Versuch gestartet und die Franzbrötchen als Trapeze geschnitten, wie ich es vor Urzeiten auch mit den Korvapuustit gemacht habe. Dort findet ihr auch ein Foto, wie der aufgerollte Teig geschnitten werden muss, das habe ich dieses Mal leider nicht fotografiert. Aber dafür klappt das Formen jetzt sehr zuverlässig und schön.

Und so bin ich jetzt sehr zufrieden, denn die Franzbrötchen werden hübsch und lecker – was will man mehr.

Weiterlesen

13. April 2024

Emmer-Bagel (Auffrisch-Rezept)

Etwa zweimal im Jahr versuche ich, alle angefallenen Mehlreste zu verbrauchen und Tabula rasa zu machen. Manchmal reicht es dann nur noch für leckere Mischbrote, dieses Mal war die Menge ausreichend für einen Schwung (fast) sortenreines Brötchen. Auch eine größere Menge Anstellgut lauerte im Kühlschrank darauf, endlich in einen Teig zu hüpfen. Und so habe ich Bagel gebacken – denn das sorgt hier immer für Freude.

Das Emmer-Bagel-Rezept ist dabei lose an diese Vollkorn-Dinkel-Bagel angelehnt. Allerdings ist in der Emmer-Variante auch etwas Flohsamenschale für Stabilität und bessere Wasserbindung im Teig. Hagebuttenpulver hilft zudem bei der Glutenentwicklung. Trotzdem sind die Emmer-Bagel instabiler und reißen an der Oberfläche beim Sieden und Backen gerne ein wenig ein. Ich habe schon mit Teigkonsistenz und Gare-Zeitpunkt gespielt, bekomme es aber nicht ganz weg. Das nervt den Perfektionisten in mir ein wenig, aber die Bagel sind so lecker-nussig, dass ich nur für eine bessere Glutenentwicklung den Emmeranteil reduzieren und mit Dinkel- oder Weizenmehl strecken würde. Und wir wissen doch alle, das es eigentlich auf die inneren Werte ankommt, und die sind einfach super.

Und immer, wenn ich Bagel backe, denke ich an Charlotte, mit der mich eine große Bagelliebe verbindet. Wenn ihr auch gerne Bagel mögt, dann stöbert doch mal in ihrer Rubrik Bagel, da finden sich allerlei tolle Kreationen!

Weiterlesen

6. April 2024

Rosinenschnecken mit Marzipanfüllung

Der entspannte Butterhörnchenteig weckt bei mir allerei Ideen, was man alles mit ihm anstellen könnte. Neben dem besonders naheliegenden Pain au Chocolate (siehe Rezept-Update) standen sofort auch Rosinenschnecken und Franzbrötchen auf der toDo-Liste. Und da ich – wie man im Blogbanner unschwer erkennen kann – Rosinenschnecken über alles liebe aber nur sehr selten backe, habe ich mir Ostern selbst einen Gebäckwunsch erfüllt.

Und ich muss sagen, ich bin sehr angetan: Die Schnecken sind blättrig, saftig und fruchtig-marzipanig. Wer mag, darf sie auch noch mit ein wenig Zuckerguss versehen, doch eigentlich ist das gar nicht nötig.

Und die Franzbrötchen? Die reiche ich auch noch nach, da muss ich aber erst noch ein bisschen an der Optik feilen …

Weiterlesen

23. März 2024

“Faule” Butterhörnchen

Croissants sind eine feine Sache, aber meistens passt das doch etwas zeitaufwendige Tourieren schlecht in einen wirbeligen Alltag mit Kleinkindern, die nie dann Mittagsschlaf machen wollen, wenn der Teig gerade Aufmerksamkeit verlangt. Und so habe ich nach etwas gesucht, was fast ein Croissant ist, aber deutlich weniger Zeit und präzises Arbeiten erfordert. Schon bei Petras Katlama hatte ich die Idee, die geschichteten Teigstapel für Croissants zu zweckentfremden. Aber die Schichten waren zu wenig und das Resultat gefiel mir nicht.

Und dann stolperte ich bei Instagram über dieses Video. Das Ergebnis sah vielversprechend aus, meine Motivation um 16 Teigplatten auszurollen war allerdings mehr als gering. Aber ich hatte jetzt die richtige Idee im Kopf. Mit ein bisschen Tüftelei habe ich inzwischen ein Vorgehen gefunden, wie man mit vier rechteckigen Teigplatten und geschicktem Stapeln 16 feine Schichten bekommt. Das Endergebnis kommt dabei einem Croissant erstaunlich nahe und ist ziemlich unanfällig für Fehler. Einzig die Gehzeiten muss man geschickt planen. Ich mache es so, dass ich den Teig abends vorbereite, am nächsten Morgen den Teig-Butter-Stapel vorbereite und am späten Nachmittag die Butterhörnchen forme und backe. Über Nacht ausgekühlt sind sie am nächsten Morgen perfekt zum Milchkaffee.

Nachtrag 24.3.24: Mit dem Teig lassen sich auch herrliche Pain au chocolate backen. Am Ende des Rezeptes findet ihr darum jetzt ein Bild und eine Anleitung dafür!
Weiterlesen

24. Februar 2024

Orangenduftige Schokoladen-Weckchen

Momentan haben wir über die Solawi ein herrliches Zitrusfrucht-Abo, das uns mit den köstlichsten Bio-Orangen und Mandarinen (und bald auch Zitronen) versorgt. Die Mandarinen, die wir in der Vorweihnachtszeit bekommen haben, waren dabei so köstlich, dass wir jetzt für alle Zeiten verdorben sind. Leider wird es keine Fortsetzung im nächsten Winter geben, weshalb ich jetzt mal ganz ungeniert euer Schwarmwissen anzapfe: Kennt ihr gute Bezugsquellen für super leckere Mandarinen mit einer ausgewogenen Süße und Säure?

Da ich es bei Bio-Zitrusfrüchten nie übers Herz bringe, die köstlichen Schalen wegzuwerfen, brauchte ich Konservierungsmöglichkeiten. Kandieren, trocknen und in Schokolade tauchen ist eine Möglichkeit. Und beim kandieren kam mir der Gedanke, dass ich ja auch die kandierten Schalen als Fruchtpaste zum Würzen verwenden könnte. Gedacht, getan und seit vier Monaten wohnt daher immer köstliche Mandarinenpaste – inzwischen zusätzlich auch noch ihr Orangen-Pendant – in meinem Kühlschrank und wird großzügig für alles benutzt, was Orangenaroma braucht. Und wenn man die Paste eher grob pürriert schmeckt es im Endergebnis eher wie feinste Orangeat-Stückchen im Gebäck, fein püriert gibt die Paste ein feines Orangenaroma.

Für die Schoko-Weckchen im heutigen Rezept habe ich die etwas gröbere Variante gewählt, so dass man hin und wieder auf ein kleines kandiertes Schalenstückchen beißt. Ansonsten sind die Weckchen durch ein Haferflocken-Kochstück angenehm saftig, die Haferflocken selbst treten allerdings bei der Geschmacksgewalt von Schokolade und Orange in den Hintergrund. Und so ist es ein ganz feines Frühstücks-Gebäck, das genau meine Lieblings-Aromen trifft.

Weiterlesen

9. Februar 2024

Ofen-Berliner

Wie schon so oft gesagt, ist Karneval nicht wirklich meine Welt. Aber mit kleinen Krümmelchen im Haus kommt man an Karneval dann doch nicht ganz vorbei, und so habe ich für uns Berliner Ballen gebacken. Allerdings gibt es sie in diesem Jahr in der Ofen-Version, denn wenn das große Krümmelchen in der Küche zur Karnevalsmusik abrockt und mir die Kindergarten-Choreographie vorführt, dann ist es mir lieber, wenn kein heißes Fett auf dem Herd steht. Da die Ofen-Berliner aber vor und nach dem Backen großzügig mit geschmolzener Butter bestrichen werden, kommen sie einem “richtigen” Berliner aber erstaunlich nahe.

Die Ausgangsbasis für den Teig war dieses Rezept, das ich an einigen Punkten leicht an die tagesaktuellen Bedürfnisse angepasst habe (Starter-Resteverwertung und etwas mehr Wasser im Teig). Und weil manchmal der akkumulierte Schlafmangel der vergangen Woche zuschlägt, wurde ein Teil der geformten Teiglinge über Nacht im Kühlschrank geparkt. Das ist nicht meine Lieblingslösung bei butterreichen Teigen, da diese im Kühlschrank steif werden und der Volumenzuwachs hier nicht so hoch ist.  Aber eine gute Stunde bei 30°C hat am nächsten Morgen auch dieses Problemchen gelöst.

Und so gab es nach dem Mittagessen gar köstliche Ofenberliner und für euch eine dicke Nachbackempfehlung.

Weiterlesen

3. Februar 2024

Englische Muffins (Toasties)

Englische Muffins (hierzulande nach dem unsäglichen Fertigprodukt auch Toasties genannt) gibt es bei uns in eher unregelmäßigen Abständen. Warum, weiß ich gar nicht, denn ich mag die kleinen Pfannen-Fladenbrote gerne. Und ein passendes Rezept findet sich schon seit 2009 (!) hier im Blog. Was mich aber immer etwas nervt ist die Ausstecherei und die Tatsache, dass man am Ende mit Teigresten dasteht, die irgendwie zusammengeknetet werden müssen.Und da manche Ideen fast anderthalb Jahrzehnte brauchen, um im Kopf aufzupoppen, ist mir nach 15 Jahren endlich die Lösung für dieses kleine Problem eingefallen: Rundschleifen und plattdrücken!

Nachdem die Idee erstmal im Kopf war, musste sie auch gleich in die Tat umgesetzt werden. Das Rezept habe ich dann auch noch direkt ein wenig angepasst und vor allem die Flüssigkeitsmenge angepasst, wodurch die Muffins ein wenig Fluffigkeit gewinnen. Also Aromageber dient Anstellgut aus dem Kühlschrank, eine kalte Gare über Nacht sorgt dafür, dass am nächsten Morgen nur noch die Muffins geformt und gebacken werden müssen. Wer nicht die ganze Zeit die Muffins in der Pfanne bewachen möchte, kann sie übrigens nach dem ersten Anbraten auch gut im Backofen zu Ende garen. Das ist gerade wenn man eine größere Menge backen möchte eine bequeme Alternative. Die Angaben dafür finden sich im Rezept-Tipp am Ende des Rezepts! Weiterlesen