Tag-Archiv: Auffrischrezept

20. April 2024

Dinkel-Hafer-Kümmelchen

“Mal eben schnell” verträgt sich in der Regel nicht gut mit mittelschweren Schlafmangel. Und so landete vor einiger Zeit in meinen Bircher Müsli-Ansatz anstelle von Leinsamen ein guter Schwung Kümmel. Meine Nase verriet mir sofort den Fehler, aber da war der Kümmel schon in der Schüssel. Und auch wenn meine Kümmelliebe ja wirklich groß ist – im Müsli harmoniert er nicht so richtig mit Him- und Blaubeeren. Daher wanderte der Kümmel-Haferflockenmix erstmal in ein Schraubglas und ich startete einen zweiten Versuch, mein Müsli anzusetzen. Ganz vielleicht habe ich beim zweiten Versuch sogar das Etikett des Vorratsglases gelesen. Ihr wisst schon: “Wer lesen kann…”

Haferflocken und Kümmel sind am Ende in Form eines Brühstücks in Ciabatta-artige Brötchen gewandert, die eine Verwandschaft mit meinen Lieblings-Luftikussen nicht verleugnen können. Únd genau wie ihre Verwanden werden auch die Dinkel-Hafer-Kümmelchen wunderbar grobporig und saftig. Und wer keinen Kümmel mag, darf ihn auch weglassen und reduziert ein bisschen die Wassermenge, das habe ich euch im Rezepttipp genauer beschrieben. Weiterlesen

13. April 2024

Emmer-Bagel (Auffrisch-Rezept)

Etwa zweimal im Jahr versuche ich, alle angefallenen Mehlreste zu verbrauchen und Tabula rasa zu machen. Manchmal reicht es dann nur noch für leckere Mischbrote, dieses Mal war die Menge ausreichend für einen Schwung (fast) sortenreines Brötchen. Auch eine größere Menge Anstellgut lauerte im Kühlschrank darauf, endlich in einen Teig zu hüpfen. Und so habe ich Bagel gebacken – denn das sorgt hier immer für Freude.

Das Emmer-Bagel-Rezept ist dabei lose an diese Vollkorn-Dinkel-Bagel angelehnt. Allerdings ist in der Emmer-Variante auch etwas Flohsamenschale für Stabilität und bessere Wasserbindung im Teig. Hagebuttenpulver hilft zudem bei der Glutenentwicklung. Trotzdem sind die Emmer-Bagel instabiler und reißen an der Oberfläche beim Sieden und Backen gerne ein wenig ein. Ich habe schon mit Teigkonsistenz und Gare-Zeitpunkt gespielt, bekomme es aber nicht ganz weg. Das nervt den Perfektionisten in mir ein wenig, aber die Bagel sind so lecker-nussig, dass ich nur für eine bessere Glutenentwicklung den Emmeranteil reduzieren und mit Dinkel- oder Weizenmehl strecken würde. Und wir wissen doch alle, das es eigentlich auf die inneren Werte ankommt, und die sind einfach super.

Und immer, wenn ich Bagel backe, denke ich an Charlotte, mit der mich eine große Bagelliebe verbindet. Wenn ihr auch gerne Bagel mögt, dann stöbert doch mal in ihrer Rubrik Bagel, da finden sich allerlei tolle Kreationen!

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30. März 2024

Quark-Hasen

Dieser Osterbeitrag hüpft quasi noch Ofen-warm aus meiner Küche zu euch. Damit ist dieser Beitrag mal wieder für dieses Jahr Ostern zu spät, aber dafür habe ich entspannt mit den beiden Krümmelchen gebacken. Auch wenn meine (romantische) Vorstellungim ganzen Umfang mit der Realität kollidierte. Denn anstelle von Kindern, die fleißig Osterhäschen ausstechen gab es die Neuerfindung Oster-Sterne, viel Mehl überall und. von drei ausgestochenen Hasen wurden zwei ungebacken angebissen.  Ihr seht, wir hatten Spass.Und das nächste Mal kommt die Mehltüte vielleicht oben auf den Schrank…

Die Idee für Quark-Hasen kam mir, als sich die Krümmelchen  Osterhäschen in der Bäckerei-Auslage verliebt hatten. Die Häschen waren nicht nur irre teuer sondern auch schon wenige Stunden nach dem Kauf sehr trocken. Und so kam mir der wunderbare Quark-Hefeteig von meinen Martinsgänsen in den Sinn, der sich sowohl zum Ausstechen als auch zum Formen hervorragend eignet und ganz toll für Kinder und Backanfänger geeignet ist, da er nicht klebt.

Den Teig habe ich dieses Mal am Vorabend geknetet, wer aber kurz entschlossen ist, kann auch ihn auch gut am gleichen Tag kneten und backen. Und da er sich durch den Quark lange frisch hält, kann man Karsamstag entspannt die Hasen fürs Osterfrühstück backen, denn sie schmecken auch am nächsten Tag noch sehr gut. Weiterlesen

9. März 2024

Hefe-Apfelwaffeln

Apfelwaffeln zählen schon seit der zweiten Schwangerschaft zu meinen Allzeit-Favoriten. Und was liegt da näher, als diese Lieblinge anstelle von Backpulver mit Hilfe von Sauerteig und Hefe zu lockern? Wer es eilig hat, kann den Teig schon nach einer Stunde Gehzeit abbacken. Doch noch aromatischer werden die Waffeln, wenn der Teig über Nacht im Kühlschrank gehen darf.

Genau wie das Schwester-Rezept sorgt auch bei diesen Waffeln eine große Menge Äpfel für ausreichend Süße und sind so für alle geeignet, die auf (Haushalts-) Zucker verzichten möchten. Für alle Süßschnäbel kann man sie aber natürlich auch mit etwas Puderzucker bestreuen. Und so ist es ein Rezept, das wunderbar für große und kleine Naschkatzen funktioniert und nebenbei sogar laktosefrei daher kommt.

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9. Februar 2024

Ofen-Berliner

Wie schon so oft gesagt, ist Karneval nicht wirklich meine Welt. Aber mit kleinen Krümmelchen im Haus kommt man an Karneval dann doch nicht ganz vorbei, und so habe ich für uns Berliner Ballen gebacken. Allerdings gibt es sie in diesem Jahr in der Ofen-Version, denn wenn das große Krümmelchen in der Küche zur Karnevalsmusik abrockt und mir die Kindergarten-Choreographie vorführt, dann ist es mir lieber, wenn kein heißes Fett auf dem Herd steht. Da die Ofen-Berliner aber vor und nach dem Backen großzügig mit geschmolzener Butter bestrichen werden, kommen sie einem “richtigen” Berliner aber erstaunlich nahe.

Die Ausgangsbasis für den Teig war dieses Rezept, das ich an einigen Punkten leicht an die tagesaktuellen Bedürfnisse angepasst habe (Starter-Resteverwertung und etwas mehr Wasser im Teig). Und weil manchmal der akkumulierte Schlafmangel der vergangen Woche zuschlägt, wurde ein Teil der geformten Teiglinge über Nacht im Kühlschrank geparkt. Das ist nicht meine Lieblingslösung bei butterreichen Teigen, da diese im Kühlschrank steif werden und der Volumenzuwachs hier nicht so hoch ist.  Aber eine gute Stunde bei 30°C hat am nächsten Morgen auch dieses Problemchen gelöst.

Und so gab es nach dem Mittagessen gar köstliche Ofenberliner und für euch eine dicke Nachbackempfehlung.

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3. Februar 2024

Englische Muffins (Toasties)

Englische Muffins (hierzulande nach dem unsäglichen Fertigprodukt auch Toasties genannt) gibt es bei uns in eher unregelmäßigen Abständen. Warum, weiß ich gar nicht, denn ich mag die kleinen Pfannen-Fladenbrote gerne. Und ein passendes Rezept findet sich schon seit 2009 (!) hier im Blog. Was mich aber immer etwas nervt ist die Ausstecherei und die Tatsache, dass man am Ende mit Teigresten dasteht, die irgendwie zusammengeknetet werden müssen.Und da manche Ideen fast anderthalb Jahrzehnte brauchen, um im Kopf aufzupoppen, ist mir nach 15 Jahren endlich die Lösung für dieses kleine Problem eingefallen: Rundschleifen und plattdrücken!

Nachdem die Idee erstmal im Kopf war, musste sie auch gleich in die Tat umgesetzt werden. Das Rezept habe ich dann auch noch direkt ein wenig angepasst und vor allem die Flüssigkeitsmenge angepasst, wodurch die Muffins ein wenig Fluffigkeit gewinnen. Also Aromageber dient Anstellgut aus dem Kühlschrank, eine kalte Gare über Nacht sorgt dafür, dass am nächsten Morgen nur noch die Muffins geformt und gebacken werden müssen. Wer nicht die ganze Zeit die Muffins in der Pfanne bewachen möchte, kann sie übrigens nach dem ersten Anbraten auch gut im Backofen zu Ende garen. Das ist gerade wenn man eine größere Menge backen möchte eine bequeme Alternative. Die Angaben dafür finden sich im Rezept-Tipp am Ende des Rezepts! Weiterlesen

20. Januar 2024

Dreikorn-Kartoffelbrot (Auffrisch-Rezept)

Starten wir das Jahr 2024 mit einem kleinen “Aufräum-Rezept”. Denn in dieses Brot sind allerlei Reste gewandert: übrig gebliebene Kartoffeln, süßer Starter- und Sauerteig-Reste, ein Restchen Kamutmehl und Buttermilch, die schon ein paar Tage über den Mindesthaltbarkeitsdatum war. Und wie so oft war es mal wieder ein solches Resteverwertungsrezept, dass sich direkt in mein Herz schlich. Gut, ich gebe es zu: Die Kombi aus Kartoffel und Buttermilch ist halt auch einfach für mich unschlagbar. Durch den Kamut kommt noch ein wenig Nussigkeit ins Spiel und die kleine Menge Roggenmehl wirkt durch die Schleimstoffe wie ein Frischhaltemittel.

Und da Kastenbrote hier auch weiterhin meinen Alltag entspannen, habe ich aber zumindest ein wenig beim Einschneiden gespielt.Diese Brote wurden nämlich direkt nach dem Formen mit Mehl bestäubt und eingeschnitten. Dadurch bekommen sie ein sehr schickes Aussehen, da sich die Schnitte bereits beim Gehen etwas öffnen.

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9. Dezember 2023

Dinkelstangen

Eigentlich… eigentlich hatte ich für den Post heute einen anderen Plan. Aber alle mit kleinen Kindern wissen: der nächste Kindergarten-Virus ist nie weit. Und nachdem wir die letzten anderthalb Wochen teils parallel, teils gestaffelt flach lagen und auch immer noch nicht wieder auf der Höhe sind, wird Plan A verschoben und es gibt es stattdessen Plan B.

Das Rezept für die kleinen Dinkelstangen ist bereits im Frühling im BROT-Magazin erschienen und so langsam wird es Zeit, dass ich es auch hier mit euch teile. Es ist eigentlich ein Rezept für kleine Ess-Anfänger, daher ist in der Grundversion kein Salz vorgesehen (zum Thema Salz und Babys habe ich hier schon einmal etwas geschrieben). Aber aus der Erfahrung der letzten Monate heraus kann ich sagen: Wenn man die Stangen für Erwachsene backen möchte, geht das hervorragend, indem man zum einen etwas Salz zum Teig hinzufügt und die Stangen zum anderen mit etwas Sesam bestreut. Dann hat man nämlich sehr feines Knabbergebäck, das sogar rein zufällig vegan ist. Wer neben der ganzen süßen Weihnachtsbäckerei etwas herzhafteres knabbern möchte, ist darum hier an der richtigen Stelle.

In eigener Sache: Da ein Plugin seit dem letzten WordPress-Update massive Probleme bei der Handy-Darstellung gemacht hat, habe ich in der letzten Wochen im Hintergrund ein wenig gebastelt und neu gestaltet. Von daher würde mich von den Handy- und Tablet-Nutzern unter euch ein Feedback zur Seitendarstellung, der Bedienbarkeit und Lesbarkeit der Menüs (oben neben dem Logo) freuen. Für die Desktop-Benutzer sollte alles beim alten geblieben sein.

Und falls irgendjemand leicht verzweifelt auf eine Antwort von mir wartet: Ich habe die letzten Tage versucht, den Kommentar-Stau aufzuarbeiten, kann aber nicht ausschließen, dass mir etwas durchgerutscht ist. Darum meldet euch einfach nochmal kurz bei mir, wenn eine Antwort austeht 🙂

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28. Oktober 2023

Vegane Hefewaffeln

Manchmal brauche ich ein wenig Zeit, um Rezeptwünsche umzusetzen. Bei anderen Leserwünschen geht es ratz-fatz, weil das Rezept gerade gut in unseren Alltag passt. So geschehen bei der Frage nach einer veganen Variante der Hefewaffeln: erst drehten die Ideen zwei, drei Tage ihre Runden durch meinen Kopf und dann habe ich sie auch schon ausprobiert.

Anstatt Ei habe ich mich für Aqua Faba im Teig entschieden. Als Aqua Faba bezeichnet man die Kochflüssigkeit von Hülsenfrüchten. Ich verwende dafür die Flüssigkeit von Kichererbsen-Dosen oder Gläsern. Durch die enthaltenen Proteine im Kochwasser lässt sich das Aqua Faba zum einen wie Eiweiß aufschlagen, es kann aber auch die emulgierenden Eigenschaften des Eis ersetzen, z.B. in einer Mayonnaise. Da bei diesem Rezept recht viel Fett im Spiel ist, fand ich die emulgierenden Eigenschaften besonders wichtig. Ansonsten ist in Abweichung zum Ursprungsrezept ein wenig Mandelmus für das Aroma im Teig. Der Rest entspricht dem vertrauten Schema und funktioniert so ganz fantastisch.

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5. August 2023

Joghurt-Burger-Buns mit 20% Roggen

Die Brioche Burger Buns haben uns ja ein wenig für andere Burger-Brötchen verdorben, denn sie sind unglaublich buttrig mit sehr flauschiger  und federleichter Krume. Seitdem baue ich an einer weniger fetthaltigen Variante, die alltagstauglich aber trotzdem fluffig-leicht ist. Im Rahmen meiner Rezept-Experimente zum Unterknet-Verfahren habe ich darum auch eine Burgerbrötchen-Variante gebastelt. Ein wenig natürliches Backmittel in Form von aktiven Malz, Bohnenmehl und Hagebuttenpulver unterstützen bei diesem Rezept zusätzlich die Teigentwicklung um wirklich das Maximum an Volumen aus den Teiglingen herauszukitzeln. Das Rezept funktioniert aber grundsätzlich auch ohne diese Zusätze, wer sie nicht hat, lässt sie darum einfach weg. Denn auch das Roggenmehl, das auch bei diesem Rezept erst nach der Glutenentwicklung eingeknetet wird, sorgt nochmals dafür, dass die Krume flauschig und zart wird. Die enthaltenen Schleimstoffe dienen als Wasserbindemittel und halten den Teig länger frisch. Da sich das Glutengerüst vor der Zugabe schon gut entwickelt hat, bekommen die Brötchen dennoch ein Volumen, dass an  reine Weizenbrötchen erinnert.

Da ich bei Burgerbrötchen dazu neige, einmal eine große Menge zu backen und diese dann Portionsweise einzufrieren, ist das Rezept auf 1 kg Mehl aufgelegt. Wer weniger Brötchen braucht, teilt einfach alle Mengen im Rezept durch zwei. Die Brötchen machen sich aber auch gut als Alternative zum morgendlichen Milchbrötchen, von daher sind sie wirklich schneller aus dem Tiefkühler verschwunden, als man gucken kann! Eine große Menge lohnt sich also!

In eigener Sache (damit sich keiner wundert): In der nächsten Woche (12.8.) gibt es kein Rezept, da bleibt es hier still. Weiterlesen