23. März 2018

Heißewecken

Heiße Wecken (2) Heißewecken – auch Hedewäggen, Hetwegge, Heiteweggen oder Heetwich genannt – sind gewürzte Rosinenbrötchen aus dem norddeutschen Raum. Je nach Region variert Aussehen und Form, es gibt sie in flacher Fladenform aber auch als runde Brötchen. Traditionell wurden sie wohl in der Fastenzeit zwischen Karneval und Ostern gebacken und als Fastenspeise mit warmer Milch und Butter übergoßen.

Die Heißewecken stehen bei mir schon seit einem Jahr auf der Wunschliste für Regionale Brote und bevor es Ostern wird, habe ich sie jetzt endlich gebacken. Für ein gutes Aroma habe ich als Vorteig einen Pâte Fermentée gewählt, da der Vorteig auch gleichzeitig das Glutennetzwerk stärkt. Die Form ist bei mir die Brötchenform geworden, weil ich diese Form für Frühstücksbrötchen praktischer finde, wer mag, kann sie aber genausogut als Fladen ausrollen.

 

Heißewecken

ergibt 10 WeckenHeiße Wecken (1)

Pâte Fermentée

  • 100g Mehl Type 550
  • 70g Wasser
  • 1g Salz
  • 1g Hefe

Teig

  • Pâte Fermentée
  • 400g  Mehl Type 550
  • 230g Milch
  • 50g Ei
  • 10g Hefe
  • 5g Salz
  • 60g Zucker
  • 75g Butter
  • 3g Kardamom
  • 3g Zimt
  • 120g Rosinen

Für den Pâte Fermentée alle Zutaten miteinander verkneten und im Kühlschrank 16-24 Stunden gehen lassen.

Mehl, Milch, Ei, Hefe, Salz und Pâte Fermentée für 5 min auf langsamer Stufe in der Küchenmaschine kneten, dann weiter 7 min auf mittlere Geschwindigkeit kneten. Den Zucker in kleinen Portionen hinzufügen und weiterkneten, bis aller Zucker aufgenommen. Zuletzt die Butter hinzufügen und weiterkneten, bis sie komplett in den Teig eingearbeitet ist. Bei langsamer Geschwindigkeit bis zur vollständigen Glutenentwicklung kneten. Zuletzt die Rosinen kurz einkneten.

Den Teig 90 min bei Raumtemperatur gehen lassen.

Den Teig in jeweils 110g schwere Stücke teilen und zu runden Brötchen schleifen.

90 min gehen lassen.

In der Zwischenzeit den Ofen auf 230°C vorheizen.

Die Wecken mit verquirltem Ei abstreichen und für ca. 15 min bei 230°C mit Dampf backen.

35 Gedanken zu Heißewecken

  1. Hans 23. März 2018

    So, hast du und also jetzt lange genug schmoren lassen. 😉

    Die fehlenden Zutaten sind schon auf dem Einkaufszettel gelandet. Meine angeheiratete Chefin freut sich auch schon drauf, allerdings habe ich ihr noch nicht gebeichtet dass die erst morgen fertig werden! Aber immerhin passend zum Wochenende! Danke, und dir schon mal ein schönes Wochenende!

    liebe Grüße, hans

    Antworten
  2. Ellie 23. März 2018

    Mein Backplan für dieses Wochenende ist eigentlich voll- aber vielleicht werfe ich ihn jetzt über den Haufen.
    Bei uns hier heißen die Dinger Hedeweggen und haben noch zusätzlich Zitronat und Orangeat im Teig. Bislang hab ich sie eher selten gekauft: der Teig ist sehr lecker – ich mag aber keine Rosinen und wenn man Pech hat, bleibt nicht mehr viel vom Brötchen über, nachdem alle Rosinen raus gepult sind. Abernews kann ich jetzt ja ändern.
    LG
    Ellie

    Antworten
  3. Hans 23. März 2018

    @Ellie:
    Wenn ich Weihnachtsplätzchen backe verwende ich auch keine Rosinen, weil es doch einige gibt die die nicht mögen. Ich verwende dann als Alternative auf Rosinengrösse geschnittene oder gehackte Cranberrys.

    Die mögen dann alle. Wäre das für dich auch eine Alternative?

    Gruß, Hans

    Antworten
  4. Hans 24. März 2018

    Hallo Stefanie,
    werden die noch eingeschnitten oder nicht? Man kann es auf den Bildern schlecht erkennen, aber ich meine ja!? Oder machen die das selbst?
    Gruß, Hans

    Antworten
    1. Stefanie 24. März 2018

      @Hans: Die Brötchen auf dem Bild sind nicht eingeschnitten 🙂 Wenn man die Brötchen bis zur vollen Gare gehen lässt, reißen sie auch nicht ein.

      Antworten
  5. Hans 24. März 2018

    Danke.
    Da bin ich ja mal gespannt ob ich das hinbekomme. Ich habe den Teig jetzt geknetet, übrigens ein harter Job für einen Hand-Kneter. Dabei ist mir aufgefallen das in der Anleitung nicht steht was mit Kardamon und Zimt geschehen soll. Ich habe beides einfach mal mit in den Teig eingearbeitet. 😉
    Die Rosinen habe ich, wie beschrieben, zuletzt eingearbeitet. Allerdings wollten sie sich so gar nicht mit dem Teig verbinden. Bin mal gespannt wie es nach der Stockgare aussieht. Ob es wohl Sinn machen sie über Nacht einzuweichen?
    Liebe Grüße, Hans

    Antworten
  6. Hans 24. März 2018

    So, die Heißewecken sind fertig! Und teilweise auch schon wieder verspeist. Wir beide mussten ja probieren, und unsere Tochter die vorbei kam ließ sich auch nicht lange bitten. Sehr lecker, wie zu erwarten. Meine Frau fand sie etwas zu Zimt-lastig, während unserer Tochter gerade das schmeckte.

    Ich hab dir mal per E-Mail zwei Bilder von meiner Heldentat geschickt! 😉

    Gruß, Hans

    Antworten
  7. Nicole 24. März 2018

    Liebe Stefanie,
    ich muss an dieser Stelle mal erwähnen was für kulinarische Köstlichkeiten sich in deiner Sammlung regionaler Brote finden lassen 😃! Ein ganz dickes Lob für diese Sammlung !
    Die ersten Heißewecken haben wir, natürlich, direkt aus dem Ofen mit etwas Butter und heißer Vanillemilch gegessen und was soll ich sagen ?
    Einfach fantastisch!
    Grüße
    @ Hans
    Ich habe meine Rosinen für ca. 3,5 Stunden in Milch eingeweicht. Gut abtropfen lassen und die aufgefangene Milch in die Schüttflüssigkeit eingerechnet. Und zum einkneten die Rosinen etwas bemehlt.

    Antworten
  8. Hans 24. März 2018

    @ Nicole
    Danke, das werde ich beim nächsten mal so machen! Meine Rosinen waren ständig auf der Flucht, beim Kneten, beim Schleifen, im Ofen, usw.! 😉
    Da die Brötchen ja allen gut schmecken wird das ja nicht so lange dauern. Allerdings muss man da wirklich Zeit haben, heute musste ich meine Frau alleine zum Einkaufen schicken weil ich nicht auf die Gehzeiten geachtet hatte, und sich auch das Kneten per Hand ziemlich hingezogen hat! Besonders der Kampf mit den Rosinen! 😉

    Antworten
  9. Nicole 25. März 2018

    @ Hans
    Ach, was bei mir da noch immer ganz gut funktioniert ist :
    Den ausgekneteten Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsplatte zu einem Rechteck drücken oder ziehen. Leicht mehlen, die Rosinen drauf verteilen und auch leicht mehlen. Den Teig zu einem Päckchen zusammen falten und dann noch mal kurz durchkneten. So sind die Rosinen auf jeden Fall schon mal im Teig drin 😉.
    Grüße, Nicole

    Antworten
  10. Hans 25. März 2018

    @Nicole
    eine gute Idee auf die ich eigentlich auch hätte kommen können. da sage ich gleich noch mal danke.
    Liebe Grüße, Hans

    Antworten
  11. Isa 26. März 2018

    Hallo Stefanie,
    á propos regional: Ich bin am Wochenende bei meinem Kurzurlaub im Weserbergland auf die “Lippische Strohsemmel” gestoßen: Ein fladenartig flaches Milchbrötchen, mit wenig Süße, auf der Ober- und Unterseite gestippt.
    Die nette junge Verkäuferin erzählte mir, dass die Strohsemmeln in ihrer Heimatstadt Lemgo bei Schulkindern sehr beliebt waren, am liebsten mit einem Schaumkuss als Belag; man habe bei den Semmeln damals auch noch die Abdrücke von Stroh (als Backunterlage??) auf der Unterseite sehen können.
    Aber süße regionale Brötchen hast du ja nun schon, sogar 2 Sorten : )
    Viele liebe vor-österliche Grüße,
    Isa

    Antworten
  12. Carmen Mewes 29. März 2018

    Hallo Stefanie,
    Endlich mal ein sehr schönes Rezept für Heißewecken. Ich hab es allerdings etwas abgeändert und mit Dinkelmehl gebacken und die Rosinen in Orangensaft eingeweicht. Die Teiglinge wurden ausgerollt und vor dem Backen mit flüssiger Butter bestrichen und mit Zimtzucker bestreut. sehr sehr lecker.
    Danke Carmen

    Antworten
  13. Sabine 29. März 2018

    Vielen Dank für das Rezept und besonders für den sprachwissenschaftlichen Exkurs!

    Endlich weiss ich, warum die Rosinenbrötchen bei uns zuhause (bei Hannover) Hedwigs hiessen!

    Ich habe das Kardamom auf eine Messerspitze reduziert und die Zimtmenge auch halbiert. Und wo ich grade dabei war, auch nur 100g Rosinen verwendet. (Entschuldige)

    Die Brötchen sind toll geworden!
    -hüstel- nächstes Mal mach ich aber kleinere, so 90g, denke ich.
    Bilder gibts im Sauerteigforum!

    Schöne Ostern!
    Sabine

    Antworten
    1. Stefanie 30. März 2018

      @Sabine: Du musst dich nicht entschuldigen, ich tendiere ja auch dazu, Rezepte abzuändern (sogar meine eigenen) 😀

      Antworten
  14. Helga Leiner-Büker 30. März 2018

    Hallo Stefanie,
    endlich habe ich es heute geschafft die Heißewecken zu backen. Ich habe sie ausgerollt und nach dem Backen mit Butter eingestrichen. Die Rosinen habe ich über Nacht in Aufgesetzen eingeweicht . Stefanie das von dir entwickelte Rezept ist sehr lecker vielen Dank dafür.

    Antworten
    1. Stefanie 30. März 2018

      @Helga: Danke dir, das freut mich sehr – immerhin warst du ja diejenige, die den Stein ins Rollen brachte 🙂

      Antworten
  15. Lisa 6. April 2018

    Hallo Stefanie,
    in meinem Kühlschrank dümpelte noch ein Rest Pâte fermentée herum, was lag da näher als die von mir heißgeliebten Brötchen zu backen. Und was soll ich sagen Sie sind sensationell, zart und wollig im Inneren und mit einer leichten Süße, da ich sie mit Korinthen gemacht habe.
    Nun ist die Zeit zu Ende einen guten Bäcker zu finden, der richtig gute Rosinenbrötchen backt,
    DANKE!!

    Antworten
  16. Bossifan 8. Mai 2018

    Ich liiieebe Rosinenbrötchen!Diese habe ich gestern gebacken.Und was soll ich sagen,so gut sind sie mir noch nie gelungen.Habe nur etwas weniger Zimt genommen,1,5 Gramm insgesamt für das doppelte Rezept.Und zur Hälfte 812er Mehl.Sie sind sehr saftig und zart geworden,ein Genuß.
    Ich streiche sie vor dem Backen auch nicht ein,nur danach gut mit Milch.Ausserdem nehm ich nicht mehr die billigen Rosinen aus dem Supermarkt,sondern die von Seeberger,die sind viel saftiger,auch ganz ohne Einweichen.
    Das ist ab jetzt mein Standartrosinenbrötchenrezept,vielen Dank liebe Stefanie.

    Antworten
  17. Ingrid 13. Mai 2018

    Hallo Stefanie,

    ich meinte, schon ein recht gutes Rezept für Rosinenbrötchen zu haben. Dann habe ich gestern deines ausprobiert. Und was soll ich sagen? Das Bessere ist der Feind des Guten. Mein bisheriges Rezept hat zwar auch Brötchen hervorgebracht, die geschmacklich sehr gut waren, jedoch mir persönlich etwas zu kompakt. Dank deines Rezeptes habe ich jetzt beides: fluffige, geschmacklich herrliche Rosinenbrötchen.
    Hab einen schönen Sonntag und vielen Dank für deinen tollen Blog!

    Ingrid

    Antworten
    1. Stefanie 13. Mai 2018

      @Ingrid: Das freut mich, dass dir die Brötchen gut schmecken 😀 Auch dir einen schönen Sonntag!

      Antworten
  18. Isa 16. April 2019

    Hi Steffi,
    nur aus Neugier: Warum lässt du hier die Pate Fermentee nicht erst 1 Stunde bei Raumtemperatur anspringen?
    Liebe Grüße,
    Isa

    Antworten
    1. Stefanie 17. April 2019

      @Isa: Das mache ich inzwischen öfters, wenn die Zeit knapp ist. Klappt auch 🙂

      Antworten
      1. Isa 17. April 2019

        Danke für die Info 🙂
        Die Pate ruht schon im Kühlschrank, heute Abend geht es ans Backen.
        Ich wünsche dir schöne Ostertage mit ganz vielen Leckereien!

        Antworten
  19. Dorothea 31. Oktober 2020

    Hallo Stefanie,
    im Moment steht der Teig für die “Heißen Wecken” zur Gare. Mein Teig ist ziemlich weich (ein Gluten-Fenstertest kann ich nicht machen) und – wie andere auch – habe ich Probleme die Rosinen in den Teig zu bekommen. Beim ersten Mal habe ich sie trocken verwendet, dieses Mal habe ich sie über Nacht eingeweicht.
    Aber nun stimmt ja weder das Gewicht der Rosinen (120g) noch das Flüssigkeitsverhältnis.
    Sorry, Stefanie – aber wie sähe die Lösung dieses Problems fürs nächste Mal aus?
    Liebe Grüße

    Antworten
    1. Stefanie 1. November 2020

      @Dorothea: Ich würde beim Einweichen auf die Flüssigkeit im Rezept zurückgreifen (dann sollte die Teigkonsistenz wieder besser passen) und nach dem Abtropfen die restliche Flüssigkeit zum Kneten verwenden. Und die Rosinen sollten großzügig mit Mehl eingepudert werden, dann lassen sie sich besser einkneten (Nicole schrieb das, glaube ich, auch etwas weiter oben). Alternativ kannst du versuchen, die Rosinen schon bei 2/3 der Knetzeit zuzugeben, das hat aber den Nachteil, dass sich der Teig dann leicht braun verfärbt.

      Antworten
      1. Doro 10. November 2020

        Vielen Dank für deine Antwort Stefanie, ich werde die Ratschläge beim nächsten Mal berücksichtigen. Trotz meines Rosinenchaos haben die Heiße Wecken frisch himmlisch und auch tags darauf noch hervorragend geschmeckt. Vielen Dank für das bzw. deine wunderbaren Rezepte.
        LG

        Antworten
  20. Anja 25. November 2020

    Hallo Stefanie, die Wecken sind der Knaller! Großartiges Rezept, wirklich die besten Rosinenbrötchen der Welt 🙂 Direkt aus dem Ofen zergehen sie fast auf der Zunge, aber sie sind auch nach zwei Tagen noch köstlich und noch aromatischer. Länger reichen sie bei uns leider nicht.
    Ich habe ein bisschen mehr Pate fermentee genommen, weil ich den eigentlich für Krustis angesetzt hatte, bevor ich über dieses Rezept gestolpert bin. War kein Problem, Teig war weich, ließ sich aber gut händeln. Ich liebe Kardamom, aber eine Kapsel reichte völlig.
    Uns schmecken die Wecken übrigens auch sehr mit Salami…
    Danke für Deinen tollen Blog!

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