Englische Muffins (hierzulande nach dem unsäglichen Fertigprodukt auch Toasties genannt) gibt es bei uns in eher unregelmäßigen Abständen. Warum, weiß ich gar nicht, denn ich mag die kleinen Pfannen-Fladenbrote gerne. Und ein passendes Rezept findet sich schon seit 2009 (!) hier im Blog. Was mich aber immer etwas nervt ist die Ausstecherei und die Tatsache, dass man am Ende mit Teigresten dasteht, die irgendwie zusammengeknetet werden müssen.Und da manche Ideen fast anderthalb Jahrzehnte brauchen, um im Kopf aufzupoppen, ist mir nach 15 Jahren endlich die Lösung für dieses kleine Problem eingefallen: Rundschleifen und plattdrücken!
Nachdem die Idee erstmal im Kopf war, musste sie auch gleich in die Tat umgesetzt werden. Das Rezept habe ich dann auch noch direkt ein wenig angepasst und vor allem die Flüssigkeitsmenge angepasst, wodurch die Muffins ein wenig Fluffigkeit gewinnen. Also Aromageber dient Anstellgut aus dem Kühlschrank, eine kalte Gare über Nacht sorgt dafür, dass am nächsten Morgen nur noch die Muffins geformt und gebacken werden müssen. Wer nicht die ganze Zeit die Muffins in der Pfanne bewachen möchte, kann sie übrigens nach dem ersten Anbraten auch gut im Backofen zu Ende garen. Das ist gerade wenn man eine größere Menge backen möchte eine bequeme Alternative. Die Angaben dafür finden sich im Rezept-Tipp am Ende des Rezepts!
Englische Muffins
ergibt 12 Muffins
- 75g Roggen-Sauerteig (aus dem Kühlschrank)
- 25g Roggenmehl Type 1150
- 450g Mehl Type 550 (40°C)
- 300g Milch
- 3g Hefe
- 25g Butter
- 20g Honig
- 10g Salz
Alle Zutaten für den Teig mit der Küchenmaschine erst 3 min langsam mischen , dann weitere 10 min bei schneller Geschwindigkeit auskneten.
Den Teig über Nacht im Kühlschrank gehen lassen (4-8°C, 10-16 Stunden).
Nun den Teig in 12 Teiglinge mit einem Teiggewicht von etwa 75g teilen.
Die Teiglinge rundschleifen, 10 min entspannen lassen und dann in Maismehl auf eine Höhe von 1,5 cm plattdrücken.
1 Stunde bei 30°C gehen lassen.
Von jeder Seite bei mittlerer Hitze 8 min in der Pfanne braten.
Tipp: Wer die Muffins im Ofen nachgaren möchte, geht so vor: Die Muffins in der Pfanne bei mittlerer Hitze von jeder Seite etwa 3 min braten, dabei hin und wieder wenden. Sie sollten von beiden Seiten goldbraun sein. Dann die Muffins für etwa 8-10 min bei 250°C im Ofen backen, damit sich die Seiten stabilisieren.
Hallo Stefanie,
Danke für das Rezept. Ist die Temperaturangabe vielleicht eine Zeile verrutscht? Soll wirklich das Mehl 40° haben?
Viele Grüße
Nele
Ich bin zwar nicht Stefanie,
aber ich vermute sie ist in der Zeile verrutscht und es ist 40°C Milch gemeint.
Milch erwärmen geht einfacher als Mehl erwärmen. Hauptsache der Teig ist war genug und die Hefe kann anspringen bevor er in den Kühlschrank kommt.
Habe die Teile jetzt das 3. mal gebacken und bin echt angetan von dem Rezept. Ich nehme 550er Mehl der Mühle Eilling und habe die Milchmenge auf 330g erhöht, da der Teig für meinen Geschmack etwas zu fest wurde. Ich habe aus Gründen der Faulheit auch beim letzten mal aufs Rundschleifen verzichtet und den gesamten Teig als ca. 1,5cm dicke “Platte” ausgezogen, die Oberseite bemehlt und mir mit der Teigkarte einfach quadratische Teiglinge von ca. 75g abgestochen. Die auch etwas gehen lassen und “braten”.
Nach dem abkühlen durchschneiden und einfrieren. Ich hebel die tiefgekühlten nun quadratischen Dinger mit einem Messer auseinander und ab in den Toaster…
Super Rezept…
Hallo Stefanie und ein Hallo an alle Mitleser, ein Tipp:
Wie im Kommentar vor mir habe auch ich die Toasties viereckig ausgestochen, damit keine Reste bleiben.
Allerdings mache ich sie auch manchmal rund und die Restecken wähle ich bewusst etwas größer.
Diese werden ebenfalls in der Pfanne und im Backofen gebacken und diese Restecken werden dann gesondert in der TK bevorratet.
Sie werden dann in der Heißluftfritteuse kurz aufgeknuspert und zum Dippen gegessen oder mit Knoblauchbutter/Öl nach den Grillen bestrichen … einfach köstlich und ein witzige Hingucker.
Gerne würde ich auch mal eine Vollkornvarriante backen, kann ich einfach das 550 er ganz austauschen oder würdest du halb halb nehmen, oder Haferflocken oder sonstige Flocken dafür verwenden?
Wünsche Dir und Familie eine schöne und erholsame Sommerpause.
Liebe Grüße
Petra
hallo Petra,
die Frage ist zwar schon etwas älter, aber vielleicht beschäftigt Sie Dich ja immer noch?
ich backe das Rezept (danke dafür, Stefanie, die Kinder lieben es!) immer mit Roggenvollkorn und beim Weizenmehl tausche ich die Hälfte gegen 1/4 Dinkelvollkorn und 1/4 Dinkel 1050. dazu gebe ich dann noch 10 g Leinmehl WG der Wasserbindefähigkeit. klappt super und schmeckt uns besser als rein helles Mehl.