Der Dreier-Kasten könnte auch Resteverwertungsbrot heißen. Denn das Kochstück, in dem sich der Hafer versteckt, war im ersten Leben ein Porridge. In den kalten Monaten starten die Krümmelchen und ich den Tag nämlich gerne mit einer Schüssel Haferbrei mit Zimt-Zucker und Apfelmus. Und wie es so ist mit kleinen Kindern: Es gibt halt manchmal Reste. Und wenn man dann noch die Sauerteig-Reste aus dem Kühlschrank zusammensammelt, ist man einem köstlichen Brot schon ganz nahe. Für die Portion Extrafluff wird die Hefe zuerst im Salz-Hefe-Verfahren gestresst und der Teig später mit dem Zweistufen-Knetverfahren geknetet. Und damit steckt hier in dem schlichten Brot irgendwie auch eine ganze Portion an Back-Spezialwissen. Und das gefällt mir gut.
Und auch das Brot selbst mag ich. Es ist aromatisch, die Krume ist super-fluffig, die Kruste ist rösch und fenstert beim Abkühlen. Es ist ein perfektes Sandwichbrot, das aber auch als süßes Frühstücksbrot eine gute Figur macht.
Manche Brote profitieren von einer ausreichende Vernachlässigung. Bei diesem herrlichen Sesambrot war die Zeitplanung eigentlich eine ganz andere. Doch das große Krümmelchen kam mit einem fürchterlichen Husten und etwas Fieber aus dem Kindergarten und verbrachte den Großteil des Nachmittags auf meinem Schoß. Der Teig wurde darum immer mal wieder zusammengefaltet und kam erst am Abend in die Kastenformen. Und wurde dann glatt nochmal vergessen. Zum Glück sind Teige mit
Ich gebe es zu: das Bild von diesen Pain au chocolat schaue ich ein wenig verliebt an, denn so gut ist mir Croissantteig noch nie gelungen. Woran das liegt? Ich würde jetzt zu gerne mit euch DAS Geheimnis eines guten Croissantteiges oder DIE Geschichte von der langen und mühseligen Rezeptentwicklung teilen. Nur… beides gibt es nicht.
Heute wird es etwas wissenschaftlich hier im Blog. Denn schon lange stört sich die Biologin in mir an den Erklärungen, die sowohl im Netz als auch in Fachbüchern des Bäckerei-Handwerks zum Salz-Hefe-Verfahren gebracht werden. Denn es gilt wie immer: Nur weil etwas überall steht, muss es nicht richtig sein. Und so habe ich das getan, was man als Wissenschaftler tut, wenn man vor einem Problem steht: Ich habe wissenschafltiche Publikationen gelesen, die verschiedene Teilaspekte des Salz-Hefe-Verfahrens beleuchten. Und nach und nach entstand ein recht klares Bild von dem, was in der Hefe und im Teig abläuft, das ich nun gerne mit euch teilen möchte. Aber der Reihe nach…