16. Oktober 2022

Haferbrot (glutenfrei, hefefrei)

glutenfreies Haferbrot (2)Dieses Haferbrot beruht auf der Anfrage einer lieben Leserin. Sie war auf der  Suche nach einem Brot ähnlich diesem vom Discounter. Und da ich solche Herausforderungen ja liebe und gleichzeitig immer hellhörig werde, wenn das Wort “Hafer” fällt, war ich schnell davon überzeugt, mich an einer Rezeptvariante zu versuchen. Wichtig war dabei, dass das Rezept möglichst simpel mit nicht zu vielen Zutaten ist, damit es Menschen mit Bauchproblemen gut vertragen. Von daher ist diese Variante gluten- und hefefrei. Wer allerdings sehr sensibel auf Histamin reagiert, sollte darüber nachdenken, die Essigmenge je nach persönlicher Verträglichkeit zu reduzieren. Fehlende Flüssigkeit kann dann einfach durch Wasser ergänzt werden.

Ähnlich wie bei diesem Brot ist es natürlich auch bei dem Haferbrot diskutabel, ob ein Brot ohne Hefe oder Sauerteig noch in die Kategorie “Brot” fällt.  Aber andererseits sind wir dann auch ganz schnell bei einer fast philosophischen Betrachtung von dem Ding  namens “Brot”, denn welche Charakterzüge muss es aufweisen, um als Brot erkannt zu werden? Und was unterscheidet eigentlich einen Pfannkuchen (= kein Brot) von einem Chapati (= Fladenbrot)? Immerhin enthalten beide kein Triebmittel und werden in der Pfanne gebacken.

Wie würdet ihr, liebe Leserschaft,  “Brot” definieren?

Ich finde, das ist die richtige Frage für den heutigen “World Bread Day”. Und darum wandert das Brot in Zorras wunderbare Sammlung!

Haferbrot (glutenfrei, hefefrei)

Brühstück

glutenfreies Haferbrot (1)

  • 250g Wasser (100°C)
  • 250g Haferkerne

Teig

  • 25g Haferflocken (fein)
  • 115g Sonneblumenkerne
  • 65g Kürbiskerne
  • 80g Leinsamen
  • 20g Flohsamenschale oder 50g Leinmehl, teilentölt
  • 10g Speisesalz
  • 20g (Apfel-)Essig
  • 280g Wasser(50°C) (plus mehr nach Bedarf)
  • Brühstück

zum Wälzen

  • Haferkleie

Hafer mit kochendem Wasser übergießen und über Nacht quellen lassen. Am nächsten Morgen in einem Sieb abtropfen lassen.Die trockenen Zutaten für den Teig verrühren und dann mit dem warmen Wasser, Essig und dem Brühstückmischen, bis ein homogener Teig entsteht. Für 2 Stunden bei Raumtemperatur quellen lassen. Alternativ kann der Teig auch über Nacht im Kühlschrank quellen.

Den Teig nach der Quellzeit durchkneten und die Teigkonsistenz nach Bedarf mit etwas Wasser einstellen. Er sollte so feucht sein, dass man eine Teigkugel formen kann, sie beim plattdrücken an den Seiten aber keine Risse bekommt.

Eine 500g-Form ausfetten und mit Haferkleie ausstreuen. Den Teig zu einer Rolle formen, in die Form legen, etwas glattdrücken und mit Haferkleie bestreuen.

In den kalten Ofen stellen und bei 190°C für 90 min backen. Das noch warme Brot in ein feuchtes Tuch wickeln und im Tuch auskühlen lassen.

Wie ein Schwarzbrot profitiert auch das Korn an Korn von einer Ruhephase von mind. 12 Stunden vor dem Anschnitt.

13 Gedanken zu Haferbrot (glutenfrei, hefefrei)

  1. Nelly 16. Oktober 2022

    Hallo liebe Stefanie,

    das ist mal wieder ein Rezept ganz nach meinem Geschmack 😉

    Das werd ich demnächst, auf meiner Reise im WoMo, in meinem Omnia backen.

    Zu deiner Frage, was ist eigentlich Brot, kann ich nur sagen, alles, wo irgendein Belag drauf kann, ist für mich Brot 🙂
    Egal ob süß oder salzig oder deftig…

    Herzliche Güße aus dem WoMo, das derzeit in Bayern unterwegs ist
    Nelly

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  2. milchmädchen. 16. Oktober 2022

    Ach, guck an! Im Prinzip ist das eins dieser “Life-changing”-Brote, nur halt doch mit etwas Getreide in Form von Hafer, gell? Vielleicht könnte das (= Hafer) der entscheidende Punkt sein, denn bislang konnte ich diesen Gebäcken nur mäßig viel abgewinnen. Ich versuche beizeiten und berichte!
    Sehr herzlich: Charlotte

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  3. Nicole 18. Oktober 2022

    Liebe Stefanie, ich bin begeistert, wie unerschrocken du solche Herausforderungen annimmst und muss sagen, das Brot ist super lecker geworden. Getoastet isst es bei uns die ganze Familie! Und für mich ist es hervorragend, weil ich ab und zu Gluten, Hefe und Sauerteig nicht ganz so gut vertrage.. Sozusagen Clean Eating! Für mich ist Brot alles, was mit Getreide oder PseudoGetreide zu tun hat und mit Hitze in eine Form gebracht wurde, so dass man es belegen und es uns nähren kann! Danke für deine wundervolle Arbeit! Viele liebe Grüße, Nicole

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  4. zorra vom kochtopf 21. Oktober 2022

    Ein interessantes “Brot” und eine noch interessantere Frage. Ich bin was Brot betrifft streng, für mich gehört in ein “echtes” Brot Hefe egal in welcher Form. Alles andere gehört in die Kategorie Kuchen. 🙂

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  5. Marta Ullmann 6. November 2022

    Ich liebe so kernige Brote und deins sieht sehr saftig aus! So wie der Zufall ist, ist mein letztes Brot Rezept auch ein “Life Changing Bread”.

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  6. Nicole Lion-Mock 12. November 2022

    Liebe Stefanie, kann ich für dieses Brot auch Nackthafer verwenden? Ich habe gehört, der könnte in der Verwendung bitter werden. Liebe Grüße von Nicole

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    1. Stefanie 15. November 2022

      @Nicole: Ich finde Nackthafer schon etwas herber, aber jetzt nicht wirklich bitter. Aber die “Bitter”-Toleranz ist ja sehr unterschiedlich…

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  7. Samira 16. Mai 2023

    Liebe Stefanie, ein enorm tolles Brot. Ich backe es jede Woche. Gerade in Ermangelung von Sonnenblumen- und Kürbiskernen anteilig gegen Nüsse, Amaranth, Schwarzkümmel ausgetauscht, schmeckt auch.
    Ich nehme 20g Flohsamenschale plus 30g Leinmehl, so klebt es bei mir besser zusammen.
    Vielen Dank für das Rezept, das ist eine große Bereicherung für mich.
    Viele Grüße, Samira

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