Tag-Archiv: Perlzucker

8. Juli 2023

Vollkorn-Rosinenbrötchen

Ihr kennt mich: Ich bin kein Fan davon drölfzigtausend Spezialmehle zu kaufen. Ich probiere aber natürlich so gerne wie jeder andere das eine oder andere aus. Und manchmal trifft man eine neue Mehl-Liebe. Das helle Roggenmehl Type 610 war so ein Fall vor ein paar Jahren. Und seit einigen Wochen gehört auch microfeines (manchen Mühlen nennen es auch extrafeines) Vollkornmehl dazu. Da das Mehl deutlich feiner vermahlenen ist als gewöhnliches Vollkornmehl, hat es eine deutlich höhere Wasseraufnahme. Das Glutengerüst lässt sich sehr gut auskneten, denn die feinst gemahlenen Kleiebestandteile stören es nicht so stark. Man merkt es auch beim Handgefühl: Mit geschlossenen Augen fühlt sich der Teig eher wie ein Teig aus Typenmehl an.

Da ich die Vollkorn-Variante von Zopf und Co gerne mag, habe ich relativ bald ein Rezept für Vollkorn-Rosinenweckchen ausprobiert. Und was soll ich sagen: Ich bin verliebt! Nie habe ich so luftig-leichte Vollkornweckchen gebacken!

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28. März 2015

Brotbacken für Anfänger VI: Zuckerplatz (nicht nur für Ostern)

Zuckerplatz (2)Das Ostern vor der Tür steht, ist mir letztes Wochenende erst richtig bewusst geworden als meine Mutter meinte, dass sie mit ihren Koch-AG-Kindern diese Woche Eier färben wollte. Und darum habe ich meine Backkurs-Planung über den Haufen geworden und habe ein süßes Rezept vorgezogen, dass man gut zum Osterfrühstück servieren kann. Der Vorteig ist, wie beim letzten Mal, eine Biga, denn eine Biga stärkt mit ihrer leichten Säure das Glutengerüst. Für eine zarte Krume sorgen zudem Sahne, etwas Butter und Eigelb. Dadurch, dass das meiste Fett aus der Sahne stammt, kann man den Teig auch gut im Kühlschrank gehen lassen.

Wichtig ist bei Gebäcken mit viel Zucker oder Butter, dass erst das Glutengerüst gut ausgeknetet wird, bevor Zucker und Butter hinzugegeben wird, denn beides hemmt die Glutenentwicklung. Butter ummantelt die Glutenprotein und verhindert bei zu früher Zugabe, dass sich die Glutenproteine zu Strängen verknüpfen. Zucker hingegen ist hydrostatisch und zieht das Wasser aus dem Teig, so dass die Glutenproteine nicht genügend Feuchtigkeit aufnehmen, um Glutenstränge bilden zu können. Daher geben wir bei diesem Rezept den Zucker erst nach 10 min Knetzeit in kleinen Portionen zum Teig. Dabei merkt man, wie der Teig immer weicher wird, da ein Teil des Wassers nicht länger im Teig gebunden ist. Weiterlesen

15. Juli 2012

Zimtwaffeln

Zimtwaffeln(2)Vor fast drei Jahren habe ich zum ersten Mal Lütticher Waffeln gebacken. Das Rezept wurde seitdem nicht nur von mir häufiger gebacken, auch  Chaosqueen und Steph vom Kleinen Kuriositätenladen haben es nachgebacken und für lecker befunden. Und dann hat Paule Schuedi-Zimtwaffeln gebacken, angeregt von der Idee eines amerikanischen (?) Blogs, Zimtschnecken im Waffeleisen zu backen. Diese Zimtwaffeln, dass sind quasi Lütticher Waffeln deluxe, die mussten natürlich umgehend nachgebacken werden.

Bei der ersten, bis auf die Hefemenge Rezept-getreuen Version störte mich allerdings, dass beim Backen sehr viel Butter aus der Füllung der Waffel auslief und das der Teig recht fest war. Also habe ich einen zweiten Versuch gestartet, mit einem Water roux, etwas mehr Butter im Teig und dafür weniger Butter in der Füllung und mit einer um 2/3 Dritteln reduzierten Hefemenge.

Und jetzt finde ich sie perfekt – Karamel und Zimt in wunderbarer Harmonie, was will man mehr?

Wer für das Nachbacken keinen Perlzucker (Sucre grain perlé) bekommen kann, der kann die Waffeln auch mit grob gehackten Würfelzucker backen. Das habe ich auch schon probiert und es klappt ganz gut. Alternativ ist ein Belgienurlaub zu empfehlen, neben eines Jahresvorrats an Perlzucker kann man sich dann direkt auch mit belgischer Schokolade und leckerem belgischen Bier eindecken 😉 .

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