14. August 2017

Dinkel-Kartoffelbrot (aus dem Holzbackofen)

Dinkel-Kartoffelbrot (2)Für den schwieger-großmütterlichen Geburtstag hatte ich in der schwülwarmen Küche als Nachtisch Himbeer-Mousse zubereitet. Doch beim ersten Versuch, Sahne zu schlagen, gerann die Sahne fast sofort zu Butter. Nun gut, die Mischung war ungesüßt, also habe ich die Butterklumpen herausgeschöpft und im kalten Wasser ausgewaschen. Die so entstandene Süßrahmbutter schmeckte schon mal sehr fein. Und die anfallende Buttermilch wurde dann mit etwas Creme Fraîche angeimpft, um sie anzusäuren. Mein Hintergedanke war: Wenn man mit etwas Buttermilch Sahne für Creme fraîche animpfen kann, so geht das doch auch andersherum. Und tatsächlich war die Buttermilch nach 24 Stunden schön dicklich und frisch säuerlich.

Und was macht meiner-einer mit Buttermilch immer besonders gerne? Genau, Brotbacken 🙂 !

Und da es mal wieder Zeit für das Backen in Museums-Holzofen war, passte das natürlich ganz genau. Die Mehl-Restl-Kiste gab einen kleine Menge Dinkel-Vollkorn und etwas mehr helles Dinkelmehl her und so war schnell klar, es sollte ein Dinkelbrot werden – mit Kartoffelflocken und etwas Buttermilch. Das Vollkornmehl kommt dabei in den Poolish, so dass es genug Zeit zum Quellen hat. Die Kartoffelflocken binden Wasser und dienen so der Frischhaltung – ganz ohne Kochstück oder Flohsamenschale. Und trotz der doch für Dinkelmehl beachtlichen Wassermenge ist der Teig zwar weich, aber gut zu handhaben.

Die Stockgare habe ich bewußt lang gewählt, denn so konnte das Brot eine etwas unregelmäßige Porung und einen gutes Aroma entwickeln. Bei der Stückgare wurde der Teig dann trotz nass-kaltem Sommerwetter fast ein wenig zu übermütig und ging schon recht Vollgar in den Ofen. Ich habe darum die Gehzeit im Rezept auf 45 Minuten reduziert.

Das Brot sieht zwar auf dem Bild recht klein aus,  ist aber ein Riesenbrot von 1,5 kg, denn ich musste doch mein neues Gärkörbchen testen! Trotzdem fühlte es sich ganz leicht an, als es aus dem Ofen kam – was an einem ordentlichen Volumenzuwachs lag. Es ist köstlich, mit einer dicken Kruste und ein saftigen Krume. Die 30%-Vollkornanteil merkt man dem Brot nicht an, das Aroma ist ausbalanciert und mild. Der nussige Geschmack von Dinkel macht es zu genau dem richtigen Brot für sowohl für Marmelade als auch für herzhaften Brotbelag. Oder einfach nur mit Butter und einer Prise Salz – das geht bei diesem Brot auch.

Da ich das Backen am Holzbackofen so genieße werde ich nicht müde, die Werbetrommel zu rühren: Das Brotbacken findet am 2. Samstag im Monat für alle Interessierten statt – wer in Bergneustadt oder Umgebung wohnt, dem sei gesagt: Es lohnt sich.

 

Dinkel-Kartoffelbrot

ergibt 1 großes Brot (oder zwei kleine)

PoolishDinkel-Kartoffelbrot (1)

  • 300g Dinkel-Vollkornmehl
  • 300g Wasser
  • 1g Hefe

Teig

  • Poolish
  • 600g Dinkelmehl Type 630
  • 100g Kartoffelflocken (alternativ Bio-Kartoffelpüreepulver)
  • 150g Buttermilch
  • 320g Wasser
  • 12g Hefe
  • 20g Salz
  • 20g Malz
  • 20g Butter

Die Zutaten für den Poolish vermischen und 12 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen.

Am nächsten Morgen alle Zutaten für den Teig erst 8 min bei langsamer Geschwindigkeit, dann 3 min bei schneller Geschwindigkeit kneten. Der Teig sollte bis zu vollständigen Glutenentwicklung geknetet sein. Achtung: Dinkelteige überkneten schnell, darum lieber zwischendurch mal einen Fenstertest machen!

3 Stunden gehen lassen, dabei den Teig nach 45 und 90 min falten.

Aus dem Teig ein rundes Brot formen (alternativ 2 Brote) und mit dem Schluss nach unten in den Gärkorb setzen.

45 min gehen lassen.

In der Zwischenzeit den  Backstein auf 250°C aufheizen.

Mit Dampf für 70 min backen. Nach 10 min die Temperatur auf 180°C reduzieren. (Backzeit bei 2 kleinen Broten: 50min)

48 Gedanken zu Dinkel-Kartoffelbrot (aus dem Holzbackofen)

  1. Ulla 15. August 2017

    Hallo Stefanie, das hört sich total Herrlich und lecker an! Vielleicht komme ich mal vorbei.
    Viele liebe Grüße von Ulla

    Antworten
    1. Stefanie 15. August 2017

      @Ulla: Ich fände das toll 🙂 auch wenn es von dir aus ja schon eine Strecke ist…

      Antworten
  2. Jasmin 17. August 2017

    Hallo Stefanie, ich liebe Dinkel und Kartoffeln im Brot, also die perfekte Kombination 🙂 könnte ich auch gekochte Kartoffeln verwenden (oder besser rohe?) und dafür weniger Wasser im Hauptteig? Liebe Grüße Jasmin (die den Backkurs mit dir noch in sehr guter Erinnerung hat 😊) Ach so, könnte man das Brot auch mit süßem Starter machen? Die Trockensicherung, die du uns damals freundlicherweise überlassen hast, erfreut sich triebfreudiger Gesundheit!

    Antworten
    1. Stefanie 17. August 2017

      @Jasmin: Ja und ja! Nimm 500g gekochte Kartoffeln und 75g Buttermilch, damit solltest du gut hinkommen. Der Teig sollte am Ende der Knetphase gut ausgeknetet und relativ weich sein. Anstelle des Poolish kannst du auch einen süßen Starter nehmen, dazu 180g süßer Starter, 180g Mehl und 90g Wasser ansetzen, 30°C, 2-4 Stunden. Du brauchst im Teig aber dann 150g Wasser mehr. Wenn du dem Teig genug Zeit gibst, geht es dann auch ganz ohne Hefe. Aber du wirst wahrscheinlich eher 4 -6 Stunden Stockgare und 90 min Stückgare brauchen. Eigentlich schreit das dann fast schon nach einer Stückgare im Kühlschrank 🙂

      Antworten
      1. Svenja 3. September 2017

        Hallo Stefanie,
        bei uns soll es das Brot morgen auch geben…Meinst Du wirklich 500g gekochte Kartoffeln oder eher 50g?
        Liebe Grüße,
        Svenja

        Antworten
        1. Stefanie 3. September 2017

          @Svenja: Ich meine schon 500g, denn Kartoffeln enthalten 80% Flüssigkeit und 20% Feststoffe, d.h. 100g Kartoffelflocken entsprechen 500g Kartoffeln (100g Feststoffe plus 400g Wasser). Darum muss man auch das ganze Wasser und 75g Buttermilch zurückhalten. Du kannst sogar erstmal alle Flüssigkeit zurückhalten und erst peu a peu die Buttermilch zugießen – denk aber daran, dass Kartoffeln während des Knetvorgangs immer mehr Wasser abgeben, darum erst spät beginnen, Flüssigkeit dazuzugeben.

          Antworten
  3. Pingback: Dinkel-Kartoffelbrot backen in der Lambertsmühle – backen und mehr zuhause

  4. Nina 6. September 2017

    Hallo Stefanie,
    Ich möchte gerne am Samstag den 09.09. nach Bergneustadt kommen. Ich habe mir überlegt, Baguette und Brötchenteig mitzubringen. Beides sind nicht meine Stärke, hoffe aber das ich Dir über die Schulter ( oder Du mir) schauen kann.
    Außerdem kann man auch direkt als Einstand was verspeisen!
    Oder ist Kleingebäck nicht geeignet für den Museumsofen?
    Freue mich auf Euch !
    NIna

    Antworten
    1. Stefanie 6. September 2017

      @Nina: Ich sehe gerade bei Baguettes Schwierigkeiten, da im Ofen nicht geschwadet wird. Brötchen werden im zweiten Gang gebacken, und da ist die Temperatur für mein Erachten schon etwas zu niedrig – man muss sich halt ein wenig den Gegebenheiten anpassen 🙂 Wir können es aber mal probieren. Ansonsten würde ich zum Reinschnuppern eher Brote empfehlen, die sind meistens doch robuster und werden auch richtig köstlich!

      Antworten
  5. Vera 5. Oktober 2017

    Hallo Stefanie,
    ich habe dieses Brot nun schon ein paar mal gebacken und nenne es in Gedanken nur noch das “Monster-Brot”, weil es wirklich riesig ist. Aber auch sehr lecker! Ich schaffe kaum 3h Stockgare, weil der Teig so triebig ist. Die letzte Variante war mit Buttermilch statt Wasser im Vorteig, einem Quellstück mit Dinkelflocken und Sonnenblumenkernen, sowie mehr Vollkornmehl im Hauptteig.

    Danke fürs Rezept!

    Vera

    Antworten
    1. Stefanie 5. Oktober 2017

      @Vera: Deine Variante klingt gut – und das mit dem “Monsterbrot” kommt hin, der Teig ist wirklich triebstark 😀

      Antworten
  6. Brigitte 22. November 2017

    Guten Tag,
    ich wollte versuchen längere Haltbarkeit, Saftigkeit und Geschmack ins Brot rein zu bekommen und dachte mir ich setzte einen Roggen oder Dinkel VK Sauerteig noch mit zum Rezept dazu rein, kenn mich aber mit Mengenverhältnissen nicht aus. Kann ich da 100g Mehl/100g Wasser/10g ASG nehmen? Und wenn ich noch ein Altbrot-Quellstück rein tun möchte, kann ich da 40g Altbrotbrösel/80g Wasser oder kann ich noch mehr zufügen? Kann man dann sogar noch ein Brühstück mit 50g Dinkel VK/100g Wasser zusetzen, oder wird das dann zuviel? Ich würde die Flüssigkeit im Hauptteig dann dafür ganz weglassen oder dann erst nach Bedarf zufügen.
    Entschuldigung für die vielen Fragen, aber bevor ich alles wegwerfen muss, weil es total falsch ist oder misslingt, wollte ich lieber erst mal bei einer Fach(frau) nachfragen 🙂
    Gottes Segen
    Brigitte

    Antworten
    1. Stefanie 22. November 2017

      @Brigitte: Wenn du einen Sauerteig mit ins Spiel bringen möchtest, solltest du die Mehlmenge im Poolish entsprechend reduzieren, da sonst zu viel Mehl im Vorteig steckt, was Probleme machen kann. Das Mischungsverhältnis für den Sauerteig passt. Und ich würde mich entweder für ein Altbrot-Quellstück oder ein Brühstück entscheiden, sonst wird es irgendwann zuviel des guten, es sind ja auch noch Pellkarotffel-Flocken im Teig! Mit 40g Semmelbrösel und 80g Wasser machst du nichts falsch. Die Wassermenge kannst du dann ein wenig reduzieren (aber nicht zu sehr!)

      Antworten
      1. Brigitte 23. November 2017

        Vielen Dank für die schnelle Antwort! Ich nehme keine Flocken, sondern frische Kartoffeln, – muss man da wirklich 500g rein tun? Das kommt mir soviel vor?
        LG und Gottes Segen

        Antworten
        1. Stefanie 23. November 2017

          @Brigitte: Dann musst du 500g Kartoffeln nehmen, und entsprechend die Wassermenge auch reduzieren.

          Antworten
          1. Brigitte 1. Dezember 2017

            DANKE!
            Hat super geklappt, habe gleich die doppelte Menge gemacht, jetzt kommt die ganze Verwandtschaft, die in der Nähe wohnt und holt sich am Backtag ein Kartoffelbrot ab… einfach fantastisch!
            Vielen Dank nochmal…

  7. Annett 11. Januar 2018

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil.Ich habe auch gekochte Kartoffeln genommen und die ganze Wassermenge nur die Buttermilch reduziert und das Ergebnis?!Ein total weicher Teig ,zur Rettung 5gr Flohsamenschalen mit eingebaut und in der Form gebacken.Herrausgekommen ist ein unglaublich fluffiges Brot,saftig und herrlich im Geschmack.Werde ich bestimmt wieder *so *backen …Annett

    Antworten
  8. Max 9. Juni 2018

    Ich hatte immer so meine Zweifel mit Dinkel. Aber dieses Brot. Morgen sind die Luftikusse dran und den Teig werde ich einfach über Nacht in den Kühlschrank stellen und sehen was herauskommt.

    Aber zu dem hier: Ich hatte eben wegen der Luftikusse einfach noch 3 gramm Flohsamen reingepackt in das Rezept. Zuerst ist mir der Teig aber schon über die Schüssel gequollen, so hat die Hefe bei dem Wetter geschufftet. Also eine Stunde kürzer stehen lassen, dann ab ins Gärkörbchen. Man ist das eine Teigmenge :). Ich habe etwas abgenommen und in eine kleines Gärkörbchen getan, den Rest in den großen Korb. Zuerst den großen umgestülbt und auf den Backstein. Ups, ein wenig auseinander gelaufen, so breit, dass erst gar nicht mehr das andere Brot reinpasste. Also das in den Kühlschrank und es wurde nach dem anderen gebacken.
    Aber, beide sind schön aufgegangen und fluffig geworden. Die Kruste knackt schön und ich konnte mich nicht zurückhalten und esse schon. So lecker. Ein schönes Rezept, welches ich ganz bestimmt nochmal machen werden, aber evtl mit der Hälfte des Teiges 🙂

    Antworten
    1. Stefanie 9. Juni 2018

      @Max: Frisches Brot ist aber auch ein Genuss 😀 Ich freue mich, dass das Brot dich von Dinkel überzeugen konnte!

      Antworten
  9. Bernd 19. Dezember 2019

    Hallo Stefanie.
    Ich habe als Hobbybäcker schon ein wenig Erfahrung und probiere ständig neue Rezepte aus und es gelingt mir fast alles.
    Mit deinem Brotrezept hatte ich leider mehrere Probleme. Der Teig liess sich kaum falten, weil er viel zu weich und zu flüssig war. Nach den drei Stunden Gehzeit war garnicht daran zu denken daraus einen Brotlaib zu formen. Der Teig floss fast vom Tisch. Ich ihn unter Hinzugabe von etwas Mehl in eine Kastenform buxiert.
    Dann der Backvorgang. Nach zehn Minuten bei 250 Grad war die Oberfläche so dunkel, das ich Angst das Brot würde nach weiteren 60 Minuten an der Oberfläche vollständig verbrannt sein. Ich habe es locker mit Alufolie abgedeckt und fertiggebacken.
    Das Brot war toll aufgegangen und sah richtig gut aus. Am Abend habe ich es dann angeschnitten. Die Krume war so feucht, dass ich nach jedem Schnitt das Messer abwaschen musste weil es sonst nicht schneiden liesse.
    Kann es sein, dass die Feuchtigketsmenge in dem Rezept im Verhältnis zur Mehlmenge zu gross ist?
    Das Brot war trotzdem sehr lecker und hat in den nächsten Tagen an Feuchtigkeit verloren.

    Antworten
    1. Stefanie 19. Dezember 2019

      @Bernd: Die Flüssigkeitsmenge im Rezept passt so, da das Pellkartoffelmehl bzw. Kartoffelflocken sehr viel Flüssigkeit binden. Wenn deine Krume so feucht ist, dann stimmt tatsächlich etwas nicht. Hast du mit Kartoffelflocken oder mit frischen Kartoffeln gearbeitet? Und du hast die Kartoffelflocken auch nicht mit zusätzlicher Flüssigkeit gemischt, oder?
      Falls du frische Kartoffeln verwendest, musst du die Flüssigkeitsmenge anpassen. Und es ist wichtig, die Flüssigkeit beim Kneten in kleine Portionen dazuzugeben, da die Kartoffeln beim Kneten viel Feuchtigkeit abgegeben und es auch vom Alter der Kartoffeln und der Sorte abhängt.
      Ansonsten kann ich mir auch vorstellen, dass der Teig überknetet war, dafür würde der sehr “nass” Gefühl und das sich nicht falten lassen sprechen, denn auch ein deutlich nasserer Teig lässt sich falten, wenn er gut ausgeknetet ist. Mit welcher Knet-Maschine arbeitest du und wie warm waren die Flüssigkeiten? Und aus welcher Dinkelmehlsorte ist das Mehl? Oberkulmer Rotkorn z.B. ist deutlich knetempfindlicher als Frankenkorn.

      Antworten
      1. Bernd 20. Dezember 2019

        Danke für die schnelle Reaktion.
        Nach deinem Rezept sollen nicht Pellkartoffeln, sondern Kartoffelflocken oder Kartoffelpüreepulver verwendet werden. Letzteres kam bei mir zum Einsatz, weil ich keine Kartoffelflocken gefunden habe. Selbstverständlich habe ich mich an das Rezept gehalten und keine zusätzliche Flüssigkeit hineingegeben.
        Meine Küchenmaschine hört auf den Namen Bosch MUM4. Ich habe sie solange kneten lassen, bis der Teig den Fenstertest bestanden hat. Ob der Teig dann überknetet war, kann ich nicht sagen. Wie würde sich das dann anfühlen?
        Wasser und Buttermilch waren kalt. Mein Mehl kaufe ich immer beim DM: Bio Dinkel Vollkorn und Bio Dinkel 630. Was für Körnersorten da drinstecken ist nicht zu ermitteln.

        Antworten
        1. Stefanie 20. Dezember 2019

          @Bernd: Fühl dich durch die genauen Nachfragen bitte nicht auf den Schlips gedrehten. Ich habe nur in den letzen elf Jahren im Blog so ziemlich alles erlebt. Und ganz oft ist es so, dass die Aussage “Ich habe mich ganz genau ans Rezept gehalten” bei genauen Nachfragen ein “ausser dass ich das und das gemacht habe” enthält. Der krasseste Fall war der vollständige Austausch von 100% Weizenmehl mit 100% Roggenmehl. Die Frage wegen den Pellkartoffeln habe ich gestellt, weil etwas weiter oben über deinen Kommentar zwei Leserinnen die Kartoffelflocken erfolgreich gegen Pellkartoffeln getauscht haben, mit entsprechender Rezeptanpassung. Waren die Kartoffelpüreeflocken Bio-Flocken? Die konventionellen enthalten nämlich allerlei Zusätze, die die Teigqualität beinflussen können.
          Kalte Schüttflüssigkeit ist gut – und die MUM4 ist auch keine Maschine, bei der man die Knetzeit sehr stark verringern müsste (bei einem Thermomix z.B. ist das ein ganz anderes Thema). Einen überkneteten Teig erkennst du daran, dass die Oberfläche feucht glänzt. Er verliert, je länger man knetet oder faltet immer mehr an Struktur und lässt sich auch nicht mehr dehnen. Mit DM-Dinkelmehl habe ich keine aktuellen Erfahrungen, aber normalerweise sind die Supermarktmehle eine Mischung aus verschiedenen Dinkelsorten, da fallen die Eigenheiten der verschiedenen Sorten nicht so ins Gewicht.
          Was auch sein könnte, ist das der Poolish vielleicht überlagert war. Er sollte noch aufgewölbt sein. Wenn er zusammenfällt, enthält er zu viele Enzyme. Das kann auch dazu führen, dass ein gut ausgeknetete Teig während des Gehens immer mehr Struktur verliert und das fertig gebacken Brot eine klebrige Krume hat. Und ist das Malz ein inaktives, wie das verlinkte Malzsirup-Rezept? Enzymaktives Malz könnte auch zu einem abgebauten Teig und einem Brot mit klebriget Krume führen.

          Antworten
  10. Bernd 20. Dezember 2019

    Hallo Stefanie. Sorry, ich fühle mich nicht auf den Schlips getreten. Ich habe nur versucht kurz und sachlich zu antworten, aber diese Art kommt, wie ich in den letzten 65 Jahren feststellen konnte, nicht immer gut an. Aber Humor ist wenn man trotzdem lacht.
    Die angegebenen Zeiten habe ich alle genau eingehalten und das Malz ist aktiv.
    Ich habe schon viele Rezepte von dir ausprobiert und hatte noch nie Probleme. Alles was ich versucht habe, hat auf Anhieb geklappt. Ich denke, dass einfach mehrere Kleinigkeiten unbemerkt zusammen gekommen sind und das Ergebnis beeinträchtigt haben.
    Das Brot war trotzdem lecker und ist jetzt aufgegessen. Und nächste Woche werde einen neuen Versuch starten. Ich gebe so schnell nicht auf.

    Antworten
    1. Stefanie 21. Dezember 2019

      @Bernd: Mit kurz und sachlich kann ich gut umgehen, im Geschriebenen ist es nur manchmal schwierig, zu erkennen, ob (und wenn ja welche) Emotionen dahinter stecken. Und um Missverständnissen vorzubeugen, sage bzw. schreibe ich das dann halt auch.
      Ich würde auf das aktive Malz als Fehlerquelle tippen. Das verlinkt Malz ist inaktiv (weil lange gekocht) und die lange Gehzeit in Verbindung mit einer hohen Dosierung gibt bei aktiven Malz den Enzymen viel Zeit, Stärke und im geringen Umfang auch Proteine abzubauen. Der Teig verliert dadurch die Wasserbindefähigkeit und die Krume ist nach dem Backen feucht, klebrig und man kann mit dem Finger Löcher in die Krume drücken. Oft bräunt die Kruste auch nicht richtig.
      Ich würde für einen zweiten Versuch entweder inaktives Malz verwenden (falls du welches hast) oder es weglassen oder durch Honig oder Malzkaffee ersetzen. Dann sollte es besser klappen. Und wenn du mit der Wassermenge unsicher bist, halte ruhig 10% Wassermenge beim Kneten erstmal zurück, und gib das Wasser erst nach und nach zum Teig hinzu. Damit kannst du die natürliche Schwankungen der Wasseraufnahme des Mehls auszugleichen.

      Antworten
  11. Vera 2. September 2020

    Ich sag nur: wer lesen kann ist klar im Vorteil!!! Hab mich heute ETWAS gewundert, dass der Teig weggeschwommen ist, weil ich Kartoffeln UND Wasser in den Teig getan hab – sehr schlau. Ist mir schon zum zweiten mal passiert, ich Depp. Mit 5g Flohsamenschalen und Backrahmen ist noch ein anständiges Brot draus geworden. Wie gut, dass es in solchen Fällen Plan B gibt. Nächstes mal dann mit der richtigen Wassermenge…

    Antworten
    1. Stefanie 3. September 2020

      @Vera: Solange man einen Plan B hat, ist doch alles in Ordnung 🙂 . Das passiert hier auch manchmal und manchmal entstehen aus kleinen Fehlleistungen doch die besten Brote!

      Antworten
  12. Bäckerin 9. Juli 2022

    Liebe Steffanie
    Ich bin auf der Suche nach reinen Dinkelbroten, mit wenig Histamin. Ich würde gerne dieses backen, habe jedoch nur 280 Gramm Pellkartoffeln und möchte nicht extra Kartoffeln kochen, bzw. Kartoffelpulver kaufen. Könnte das Rezept trotzdem klappen?
    Vielen Dank für diesen wunderbaren Blog. Ich habe schon viele leckere Brote nachgebacken.
    Liebe Grüsse aus der Schweiz.

    Bäckerin.

    Antworten
    1. Stefanie 9. Juli 2022

      @Bäckerin: Schnell aus dem Umzugschaos: Wenn du Flohsamenschale zur Hand hast, würde ich 5g Flohsamenschale plus 100g Wasser+ 150g Buttermilch + 280g Pellkartoffeln machen.
      Oder alternativ ein Kochstück aus 100g Wasser, 150g Buttermilch und 50g Mehl machen und zusammen mit den Pellkartoffeln in den Teig geben.
      Und jetzt muss ich wieder Kisten packen …seufz…

      Antworten
  13. Bäckerin 9. Juli 2022

    Liebe Stefanie
    Oh Umzug, danke, dass du dir die Zeit genommen hast, zu antworten. Und danke für die wertvollen Tipps. Ich werde gleich loslegen.
    Viel Kraft beim “Zügeln”,

    liebe Grüsse aus der Schweiz

    Bäckerin

    Antworten
  14. Bäckerin 16. Juli 2022

    Liebe Steffanie
    Ich hoffe der Umzug ist gelungen und ihr habt euch ein wenig erholt…
    Eine kurze Rückmeldung zum Brot. Es ist leider nicht gelungen. Das hat, so glaube ich, nicht mit dem Rezept, sondern mit dem Mehl zu tun.
    Das Brot ist wunderbar aufgegangen und hat super ausgesehen. Nur in Innen war es ungenießbar. Der Deckel hatte sich gehoben, das Innere blieb “kletschig”.
    Ich habe dieses Phänomen in der letzten Zeit öfter gehabt. Bisher nur mit Vollkornroggenbrote. Ich habe lange recherchiert und gelesen, dass das es am Mehl liegt. Es gibt eine schlüssige Erklärung dafür. Es liegt an den Witterungsverhältnissen bei denen das Getreide geerntet wird…
    Hüstel. Du kennst dich sicher besser aus und kannst die Zusammenhänge erklären.
    Auf jeden Fall sitze ich jetzt hier und überlege, ob ich die Reste des Mehls noch verwenden kann. Ich habe jetzt schon einige Verluste hinnehmen müssen.
    Vielleicht hast du irgendwann einmal Zeit, wenn Ihr gut in eurem neuen Heim angekommen seid, diesem Phänomen nachzugehen und ein paar Tipps zu geben.
    Jetzt suche ich mir ein neues Dinkelrot heraus und freue mich schon auf ein köstliches Brot-
    ganz liebe Grüsse aus der Schweiz,
    Bäckerin

    Antworten
  15. Bäckerin 16. Juli 2022

    Liebe Stefanie
    Ich hoffe der Umzug ist gelungen und ihr habt euch ein wenig erholt…
    Eine kurze Rückmeldung zum Brot. Es ist leider nicht gelungen. Das hat, so glaube ich, nicht mit dem Rezept, sondern mit dem Mehl zu tun.
    Das Brot ist wunderbar aufgegangen und hat super ausgesehen. Nur in Innen war es ungenießbar. Der Deckel hatte sich gehoben, das Innere blieb “kletschig”.
    Ich habe dieses Phänomen in der letzten Zeit öfter gehabt. Bisher nur mit Vollkornroggenbrote. Ich habe lange recherchiert und gelesen, dass das es am Mehl liegt. Es gibt eine schlüssige Erklärung dafür. Es liegt an den Witterungsverhältnissen bei denen das Getreide geerntet wird…
    Hüstel. Du kennst dich sicher besser aus und kannst die Zusammenhänge erklären.
    Auf jeden Fall sitze ich jetzt hier und überlege, ob ich die Reste des Mehls noch verwenden kann. Ich habe jetzt schon einige Verluste hinnehmen müssen.
    Vielleicht hast du irgendwann einmal Zeit, wenn Ihr gut in eurem neuen Heim angekommen seid, diesem Phänomen nachzugehen und ein paar Tipps zu geben.
    Jetzt suche ich mir ein neues Dinkelrot heraus und freue mich schon auf ein köstliches Brot-
    ganz liebe Grüsse aus der Schweiz,
    Bäckerin

    Antworten
    1. Stefanie 11. September 2022

      @Bäckerin: Ich würde es mal mit einer kräftigen Portion Säure versuchen, also mit einem eher kühl geführten Roggenvollkorn-Sauerteig zum Beispiel. Die Garezeiten würde ich kürzen und auf keinem Fall eine Übernachtgare machen. Das Problem sind die Enzyme, die bei auswuchs-geschädigten Mehl für die kletschige Krume führen – es ist ein bisschen so wie enzymaktives Malz. Du könntest das Mehl auch mit anderem Mehl strecken.

      Antworten
  16. Ingrid 20. September 2023

    Liebe Stefanie. Ich suche zusammen mit meiner neuen Brotbackgruppe verzweifelt ein Rezept für ein Sauerteig Bauernbrot im Holzbackofen. Ca 15 -20 kg. Leider sind sämtliche Rezepte für den Sauerteig nur 12 Stunden Reifezeit. Ich hätte geplant, am Vorabend den Sauerteig anzusetzen und um 15 Uhr am nächsten Tag treffen wir uns zum Hauptteig kneten. Gibt’s da eine Möglichkeit für die lange Zeit, sonst müsste ich mitten in der Nacht den Sauerteig ansetzen. 😏.
    Ich danke dir im voraus recht herzlich und mir würde ein Stein vom Herzen fallen
    Ich habe seit Jahren dein brotbackbuch und liebe es sehr.
    Ganz liebe Grüße. Ingrid

    Antworten
    1. Stefanie 21. September 2023

      @Ingrid: Klar gibt es die 🙂 Du kannst einen Salzsauer machen, da kommt zum Sauerteig 2% Salz. Die Temperatur des Sauerteiges mit Hilfe des Wassers auf 30°C einstellen (bei 20°C warmen Mehl brauchst du entsprechend 40°C warmes Wasser) und dann den Ansatz bei Raumtemperatur (20-22°C) stehen lassen. Stehzeit beträgt 18-24 Stunden, danach kann der Sauerteig noch weitere 1-2 Tage aufbewahrt werden. Die Anstellgutmenge ist höher als normal (20%).
      Zusammengefasst sieht der Sauerteig-Ansatz so aus:
      100% Mehl
      100% Wasser
      20% Anstellgut
      2% Salz

      Wenn du z.B. Sauerteig aus 3 kg Mehl machen möchtest, brauchst du also entsprechend:
      3 kg Mehl
      3 kg Wasser
      600g Anstellgut
      60g Salz

      WICHTIG: Die Salzmenge im Hauptteig entsprechend reduzieren!

      Antworten
      1. Ingrid 22. September 2023

        Liebe Stefanie. Vielen herzlichen Dank schon mal. Damit ist mir zeitlich sehr geholfen
        Jetzt bräuchte ich nur noch ein passendes Rezept dazu 😊.
        Ich kann inzwischen schon recht gute Brote backen, aber ich halte mich immer zu 100% an die Rezepte. Ich hab jetzt bei deinen Rezepten gesucht nach einem vollsauer. Du hast da ein Bauernbrot 70/30. so in etwa stelle ich mit das vor.
        Kannst du mir da nochmals weiterhelfen.?
        Und eine Frage zum Salzsauer. Du schreibst, der Sauerteig kann noch 1-2 Tage aufbewahrt werden. Aber dann auch bei Raumtemperatur?
        Vielen, vielen lieben Dank für deine Bemühungen. 💕.
        Liebe Grüße Ingrid

        Antworten
        1. Ingrid 22. September 2023

          Liebe Stefanie. Ich gleich nochmal. Ist das Bauernbrot 70/30 ein recht schweres Brot? Vielleicht ein Rezept mit nicht ganz so viel Roggenmehl. Ich hoffe, ich bin jetzt nicht zu aufdringlich 🙂. Vielen lieben Dank im Voraus. Liebe Grüße Ingrid

          Antworten
          1. Stefanie 22. September 2023

            @Ingrid: Das Bauernbrot ist durch den hohen Roggenanteil eher schwer. Wenn du lieber ein leichtes Brot backen möchtest, kann ich dir das Graubrot 50/50 sehr ans Herz legen. Das Rezept funktioniert im Kasten und Freigeschoben, in den Kommentaren haben wir schon allerlei Varianten gebastelt (nur mit Sauerteig, nur mit Hefe, mit Lievito madre) – wenn ein Rezept so zum “spielen” einlädt, ist das. in meinen Augen immer ein gutes Zeichen. Vielleicht erzählst du ein bisschen genauer, was dir vorschwebt (freigeschoben oder Kasten? Nur mit Sauerteig oder auch etwas Hefe um die Zeitplanung zu vereinfachen? Wieviel Roggen? Eher hell oder Vollkorn?). Dann finden wir bestimmt ein Rezept für dich – oder wir basteln etwas, das passt 🙂

  17. Ingrid 22. September 2023

    Liebe Stefanie. Es soll ein Brot mit Roggen und Weizen sein. Eher hell, aber den Roggen darf man schmecken Wenn möglich Roggensauerteig (Salzsauer. ?). und gerne auch Hefe, wenn’s der Zeitplan braucht und für die Sicherheit 😊
    Im Holzbackofen frei geschoben. 15 kg Brotteig Um 15 Uhr den Teig kneten, und dann vielleicht relativ kurze Gare vom Teig Formen und im Gärkörchen evtl auch kurz (1Std. ?). Das Graubrot 50/50 liest sich nicht schlecht. Mir wäre aber Weizenmehl 550 lieber, da wir davon noch einen fast 10 kg Sack im Vorrat haben
    Vielen Dank für deine Bemühungen. Ingrid

    Antworten
    1. Stefanie 25. September 2023

      @Ingrid: Mehl Type 550 passt und ich würde bei dem Zeitplan auch auf zusätzliche Hefe setzen, da es sonst nicht schön wird. Wenn du insgesamt wenig Zeit für Stock- und Stückgare hast, würde ich auch die Hefemenge im Rezept vom Graubrot erhöhen, weil du sonst keine schöne Krume bekommst. Die Gehzeiten beeinflusssen sich ja gegenseitig. Ich habe dir die Anpassungen für das Graubrot aufgeschrieben, für die Teigmenge von 15 kg musst du die Mengen dann mit 8,5 multipizieren. Die Gehzeiten sind Schätzungen, da musst du mal “live” gucken, wie das auskommt. Ich würde die Brote auf jeden Fall mit dem Schluss nach unten in die Gärkörbchen geben, wenn die Gare sehr knapp ist, reißen sie dann einfach schön wild auf 😉

      Sauerteig

      200g Roggenmehl Type 1150
      200g Wasser (40°C)
      40g Sauerteig
      4g Salz

      Teig

      500g Mehl Type 1050 550
      350g Wasser
      20g Hefe
      20g inaktives Malz

      Zum Unterkneten

      Sauerteig
      300g Roggenmehl Type 1150
      150g Wasser
      16g Salz
      30g (Sonnenblumen-) Öl

      Die Zutaten für den Salzsauer mischen und 18-24 Stunden.
      Kneten nach Rezept Graubrot
      Stockgare 1 Stunde
      Stückgare 1 Stunde

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  18. Ingrid 25. September 2023

    Liebe Stefanie. Vielen lieben Dank nochmals für deine Bemühungen. Mit diesem Rezept bin ich jetzt ohne Stress. Und freu mich auf den Backtag 😀. Eine Frage habe ich aber noch. Du schreibst 550 Mehl wäre in Ordnung, aber in deinem umgewandelten Rezept steht 1050 Mehl. Wäre das doch besser?
    Liebe Grüße Ingrid

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    1. Stefanie 25. September 2023

      @Ingrid: Da hatte ich vergessen, die Type zu ändern. Du kannst 550er nehmen, das klappt gut – ich habe das Brot auch schon mit 550er-Mehl gebacken!

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  19. Ingrid 25. September 2023

    Liebe Stefanie, jetzt weiß ich Bescheid. Besser geht’s nicht. 😃. 👍👍👍💕
    Hab recht herzlichen Dank für die tolle, schnelle Hilfe und ich werde dir berichten, wie die Brote geworden sind. Ganz liebe Grüße. Ingrid

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    1. Ingrid 13. Oktober 2023

      Liebe Stefanie. Das Brotbacken im
      Holzbackofen hat richtig gut geklappt 👍😆. Der Teig ist wunderbar geworden (mit 1050 Mehl), hat sich leicht formen lassen und das Brot schmeckt richtig lecker und saftig. Nur die Kruste ist zu hell geblieben. Aber das ist an der fehlenden Hitze vom Backofen gelegen. Da müssen wir noch viel üben. Tausend Dank für deine Bemühungen, da bin ich dir sehr dankbar. Erhol dich gut. Liebe Grüße Ingrid 💕

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      1. Stefanie 16. Oktober 2023

        @Ingrid: Das freut mich sehr! Und ja, das Backen im Holzofen braucht viel Erfahrung, aber das macht es ja so spannend 😀

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