In meiner Tüte mit hellem Kamutmehl waren nach dem Brot von letzter Woche noch 400g Mehl übrig, die verwendet werden wollten. Und so sind diese köstlichen Brötchen entstanden.Sie enthalten süßen Starter aus Dinkelmehl, der aus dem Kühlschrank heraus verwendet wird. Er dient so weniger dem Ofentrieb und mehr der Geschmacksentwicklung. Und durch die lange Stockgare wird das Aroma sehr fein. Die nussigen Noten des Kamutmehls harmoniert sehr gut mit der komplexen Aromaprofil des gereiften Starters.
Beim Kneten müsst ihr darauf achten, dass ihr den Teig nicht überknetet, denn Kamut ist noch etwas empfindlicher als Dinkel – das weiß ich aus bitterer Erfahrung bei der Rezeptentwicklung. Darum knete ich den Teig lieber kurz und falte ihn regelmäßig. Dann entwickelt er einen schönen Stand und ist sehr gut händelbar. Kamut ist definitiv das pflegeleichteste der “Urgetreide”-Familie.
Nach einer sehr ausgiebigen Rezeptentwicklung für den vergangen “Getreideschätze”-Backkurs finden sich in meinem Vorrat im Moment ganz viele kleine Mehlreste. Unter anderem stand im Schrank noch ein halbes Packet helles Kamutmehl, das ich vor der Entscheidung für einen reinen Vollkornkurs gekauft hatte. Und so habe ich den letzten Holzbackofen-Tag im Heimatmuseum dafür genutzt, den Vorrat ein wenig abzubauen und habe ein reines Kamutbrot gebacken.
Wie an jedem Bloggeburtstag habe ich die Neigung, das Alter des Blogs mit den Worten “Ist das zu glauben” zu versehen. Mit mittlerweile 9 Jahren fühlt sich der Blog ein wenig wie ein Mammut in modernen Zeiten an.
Die Trends beim Brotbacken erinnern mich manchmal an die Modewelt. War in den letzten Jahren französische Mehle “in”, so ist es im Moment eher das Schweizer Ruchmehl. Allen Trends zum Trotz kaufe ich mein Mehl lieber bei meiner lokalen Mühle, bei der der Dinkel aus dem Bergischen Land und der Weizen aus dem Rheinland stammt – ähnlich wie 