Tag-Archiv: Kümmel

30. Januar 2016

Briegel

BriegelBriegel habe ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gegessen. Das letzte Mal gab es welche im Sommer, als wir im schönen Schwabenländle unterwegs waren. Die Erinnerung an Briegel weckten dann aber gefühlt 1000 Dinkelseelen, die wir auf der Brotzeit in Berlin gebacken haben. Briegel und Seelen sind nämlich nahe Verwandte, nur das Briegel aus einem etwas festeren Teig gemacht werden und breiter daherkommen als die klassische Seele.

Als Startpunkt für mein Rezept diente mir das Dinkelseelen-Rezept von Lutz. Allerdings werden meine Briegel nur mit Hilfe einer Vollkornvariante des süßen Starters in die Höhe getrieben, ganz ohne zusätzliche Bäckerhefe. Ein etwas höherer Vollkornanteil und ein abgeändertes Kochstück machen den Teig zudem etwas fester, trotz der hohen Hydration von 87% ist er dadurch sehr gut zu händeln.  Zudem habe ich eine kalte Stockgare eingebaut, da der süße Starter dann nochmal eine Vielzahl an zusätzlichen Geschmacksnuancen in das Gebäck bringt. Die Vollkornvariante des Starters entwickelt dabei eine ganz milde Säure, den Briegeln sehr gut tut. Damit sich das Glutengerüst gut entwickeln kann, habe ich – wie auch Lutz – auf die doppelte Hydration zurückgegriffen.

Durch die kalte Gare lässt sich der Teig am nächsten Morgen sehr gut verarbeiten und ist lange nicht so klebrig wie ein Seelenteig. Das Aufarbeiten erfolgt dabei wie bei den Seelen auf einer nassen Arbeitsfläche und mit nassen Händen. Das Verhindert das Ankleben des Teiges. Ohne jede Stückgare wandern sie nach dem Formen in den Ofen und entwickeln dort einen kräftigen Ofentrieb. Der erste Biss in den noch warmen Briegel versetzte mich dann in den Sommer zurück – nur dass meine Variante viel aromatischer war als der gekaufte Briegel: Knusprige Kruste und eine saftige, offenporige Krume mit einer ganz schwachen, joghurtartigen Säure.

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19. April 2015

Brotbacken für Anfänger IX: Salzstangerl

Salzstangerl (2)

Beim letzten Backkurs-Post fragte ich nach Broten, die ihr im Rahmen des Backkurses noch gerne backen würdet (Wünsche werden auch weiter gerne entgegengenommen). Uschi wünschte sich daraufhin Salzstangerl, da sie ihr immer zu wenig braun geraten. Und da sich Salzstangerl gut mit einem Pâte Fermentée als Vorteig backen lassen, passten sie gut in meine wochenendliche Backplanung und auch in die Planung für diesen Backkurs.

Ein Pâte Fermentée ist ein Stück Brotteig, bestehend aus Mehl, Wasser, Hefe und Salz. Er wird entweder vom letzten Teig abgenommen wird und im Kühlschrank aufbewahrt oder geplant als Vorteig angesetzt und für mindestens 12 Stunden(bis zu 72 Stunden) im Kühlschrank gehen gelassen. Darum wird er von manchen Leuten auch “Alter Teig” oder “Fermentierter Teig” genannt.  Ein Pâte Fermentée bringt zum einen ein bereits entwickeltes Glutennetzwerk mit, wodurch das gesamte Glutennetzwerk im Teig gestärkt wird. Zum anderen gibt er dem Teig durch die lange Fermentation im Kühlschrank auch leichte Säurenoten und ein vielschichtiges Geschmacksprofil.

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29. August 2014

Bauernbrot mit altem Brot

BauernbrotBei uns fällt – mal hier, mal da – ein Restchen Brot an. Das trockne ich dann auf einem kleinen Tablett auf der Heizung. Wenn sich dann eine größere Menge angesammelt hat, trenne ich das trockene Brot in helles Brot aus weißem Mehl und dunkles Brot mit viel Vollkornmehl. Beides reibe ich dann – getrennt von einander – zu Semmelbrösel.

Was ich mit den Semmelbröseln angestellt habe, verrate ich heute bei Yvonne, denn ich bin bei den Experimente aus meiner Küche zu Gast, Wer also das Rezept zum Bauernbrot lesen möchte, der muss hierhin surfen!

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11. Februar 2013

Treber-Brot

TreberbrotSeit ich dem Liebsten ein Brauset zum Geburtstag geschenkt habe, betätigen wir uns als Hobbybrauer. Im ersten Versuch haben wir das im Set enthaltene Bierkit benutzt, doch das ist ja fast wie Maggi-Fix fürs Bierbrauen. Wir wollten aber das ganze Abenteuer.

Und so haben wir für den nächsten Versuch Malzschrot und Hopfenpellets verwendet. Nach dem Maischen – also den Abbau der Stärke aus dem Malz zu Malzzucker – erhält man als Nebenprodukt den sogenannten “Treber”. Treber ist reich an Ballaststoffen und Proteinen, enthält aber kaum noch Stärke. Es kann, so stand in unserer Anleitung, für die Fütterung von Kühen verwendet werden oder aber zum Brot backen.

Und was macht die Brotbäckerin des Hauses in solchen Fällen? Genau, sie bäckt Brot mit Treber.

Es ist ein sehr kompaktes, saftiges Brot geworden, dem man gar nicht ansieht, dass es auch weißes Mehl enthält. Durch den Sauerteig und die verwendeten Gewürze wird es sehr aromatisch, unterstrichen vom nussigen Geschmack von Treber und Saaten. Das perfekte Brot für eine deftige Brotzeit.

Und was mache ich mit dem restlichen Treber? Der trocknet gerade im Backofen, denn als nächstes möchte ich versuchen, den Treber mehlfein zu mahlen…

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20. Januar 2013

Kümmelbrot und -Brötchen

KümmelbrötchenBeim Mittagessen auf der Arbeit meinte ein lieber Kollege, dass er mal wieder Vinschgerl nach meinem Rezept gebacken habe. Nur sei seine neue Tüte Kümmel viel intensiver als die alte und so wären es eher Kümmel-Fladen geworden. Und ich hörte zu und dachte an köstliche Kümmelbrote.

Der Gedanke ließ mich nicht mehr los, und so wurde zu Hause mit einem Restchen fröhlich blubbernden Sauerteig, etwas Roggen und Weizen-Vollkornmehl und einer kräftigen Portion Kümmel ein Brotteig angesetzt. Auch die Molke, die vom Käse machen  (das ist eine andere Geschichte) übrig geblieben war, fand ihren Weg in den Teig.

Ein Teil des Teiges wurde zu Brötchen geformt, der Rest wurde zu einem stattlichen Brot geformt. Bei fallender Hitze langsam gebacken, hat es eine wunderbare Kruste entwickelt.

Der aromatische Kümmel macht dieses Brot zu der perfekten Unterlage für einen herzhaften Käse. Ganz schlicht kann man es aber auch mit einer Schicht Butter und etwas Fleur de Sel genießen.

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16. Dezember 2012

Gewürzbrot

GewürzbrotBevor die Weihnachtssüßigkeiten in den nächsten Tagen diesen Blog vereinnahmen, blogge ich noch schnell noch ein herzhftes Brot.

Denn für unsere Weihnachtsfeier hatte ich neben den kleine Nikolaus-Mützen auch noch ein Brot gebacken. Da in der Winterzeit herzhafte Brote, gewürzt mit Kümmel, Koriander, Fenchel und Schabzingerklee immer eine gute Figur machen, hatte ich mich dabei für ein gewürztes Weizenmischbrot entschieden.

Um die Brote entspannt morgens vor der Arbeit backen zu können, durften die Brotelaibe im Kühlschrank über Nacht gehen. Am Morgen wurde dann nur der Backstein aufgeheizt, das Brot eingeschnitten (in Tannenbaum-Form) und gebacken. Und was für ein wunderbarer Duft nach Brotgewürzen breitete sich in meiner Küche während des Backens aus!

Das Brot schmeckt genauso gut, wie es duftet. Die Gewürze verschmelzen zu einem harmonischen Ganzen, abgerundet von den Aromen des Sauerteigs. Ein köstliches Brot, besonders mit einem Stück würzigem Käse!

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2. Dezember 2012

Kartoffel-Möhren-Brot

Kartoffel-Möhren-BrotDie besten Rezepte sind manchmal Zufallsprodukte. So wie dieses leckere Kartoffel-Möhren-Brot. Denn das hätte ich nie gebacken, wenn von unserem Abendessen nicht eine großzügige Portion “Möhren untereinander” übriggeblieben wäre. Und da ich Kartoffelbrote liebe habe ich mir gedacht, dass man mit einem Kartoffel-Möhren-Brot bestimmt auch nichts falsch machen könnte.

Nach dem Kneten war der Teig allerdings recht weich, und so habe ich den Brotteig insgesamt drei Mal während des Gehens gefaltet. Und wirklich, bereits nach dem ersten Falten merkte man, wie sich die Struktur des Teiges verbesserte.

Das Brot hatte einen sehr guten Ofentrieb, und kommt mit einer dicken, knusprigen Kruste und einer feineporigen, saftigen Krume daher.Das Aroma ist vielschichtig-würzig durch den Sauerteig und die verschiedene Gewürze. Mal wieder ein Brot, dass ich am liebsten nur mit Butter und Fleur de Sel genieße.

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21. Oktober 2012

Kümmelstangen

KümmelstangenSeit Wochen habe ich Appetit auf Kümmelbrot. Auf Kümmelstangen, um genau zu sein, mit Kümmel und Fleur de Sel. Da braucht es meiner Meinung nach auch keinen andern Brotbelag als ein wenig Butter.

Und genau diese Brötchen habe ich letztes Wochenende dann endlich gebacken. Der Brötchenteig enthält etwas Sauerteig, was meiner Meinung nach gut zu herzhaften Brötchen passt sowie etwas Hefe, wodurch ich die Gärzeiten relativ kurz halten konnte.

Die Kümmelstangen entsprechen genau meinen Erwartungen: wolligweiche Krume und eine knusprige Kruste, die mit Salzkristallen und Kümmel bedeckt ist. Da konnte ich nicht warten, bis die Stangen abgekühlt waren. Das erste Brötchen musste ich frisch aus dem Ofen probieren – so gut rochen die Brötchen. Mmmh….

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8. Juli 2012

Vinschgerln

VinschgerlnFür einen sehr lieben Kollegen wollte ich ein kleines Brot als Geschenk backen. Im Südtirol-Urlaub hat er Vinschgerln – auch Vischgauer Fladen genannt – schätzen gelernt. Und so war schnell klar, dass ich genau dieses Brot für ihn backen würde.

Ich habe verschiedene Rezepte studiert, und auch die Beschreibung bei Wikipedia gelesen und bald war klar, wie das Rezept aussehen sollte: 70% Roggenvollkornmehl, kräftig gewürzt mit Kümmel, Fenchel, Koriander und Schabzingerklee.

Die Rezepte, die ich gefunden habe, enthielt für meinen Geschmack aber entweder zu viel Hefe oder zu wenig Flüssigkeit. Was lag da näher, aus den verschiedenen Rezepten die Punkte herauszupicken, die mir gefielen, und ein eigenes Rezept zu basteln.

Herausgekommen ist ein sehr aromatisches Brot, das breite Zustimmung gefunden hat 🙂

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