20. Februar 2021

Auffrisch-Waffeln

Auffrisch-Waffeln

Oft tauchen Waffeleisen auf Listen mit “unnötigen Haushaltsgeräten” auf. Das kann ich gar nicht verstehen, denn Waffeln sind für uns DIE Alternative, wenn wir am Wochenende Nachmittags Lust auf Süßes verspüren. Irgendwann im letzten Jahr kam mir die Idee, dass man damit auch gut Sauerteig-Reste verwerten kann. Und so habe ich mein Standard-Waffelrezept umgebaut. Dabei haben wir zwei Varianten getestet und für gut befunden. Die eine funktioniert mit fest geführten Sauerteigen wie süßer Starter, Lievito madre und Konsorten, die andere ist für flüssige Sauerteige geeignet. Das Anstellgut sollte dabei aber nicht zu alt sein. Am Besten riecht man daran und wenn es schon nach Aceton riecht, sollte man es lieber nur auffrischen.

Da unaufgefrischter Sauerteig nicht viel Triebkraft hat (und es bei uns bei Süßhunger auch schnell gehen soll) kommt auch ein wenig Backpulver in den Teig. Die Menge ist aber so gering, dass selbst meine bei Backpulver sehr empfindliche Zunge nichts davon schmeckt. Das Rezept lässt sich gut hoch rechnen und so an die angefallene Sauerteig-Menge anpassen. Ein prima Rezept für die Resteverwertung!

Auffrisch-Waffeln

ergibt 6 Herzchen-Waffeln

 

Variante 1

  • 150g süßer Starter aus dem Kühlschrank
  • 150g Milch
  • 2 Eier
  • 85g Zucker
  • 3g Salz
  • 100g Butter, geschmolzen
  • 150g Mehl Type 550
  • 3g Backpulver

Den süßen Starter in kleine Bröckchen reißen und mit der Milch so lange aufschlagen, bis sich der Starter aufgelöst hat. (Das braucht etwas Geduld und wird am Besten von der Küchenmaschine erledigt. Ansonsten die Mischung vorher ein, zwei Stündchen stehen lassen, damit der Starter schon vorgeweicht ist.)

Eier und Zucker hinzufügen und rühren, bis sich der Zucker gelöst hat. Geschmolzene Butter, Mehl, Salz und Backpulver hinzufügen und zu einem homogenen Teig vermischen.

Im Waffeleisen ausbacken.

 

Variante 2

  • 2 Eier
  • 85g Zucker
  • 100g Butter, geschmolzen
  • 100g Sauerteig-Anstellgut mit 100% Hydration (max. eine Woche alt)
  • 200g Mehl Type 550
  • 200g Milch
  • 3g Salz
  • 3g Backpulver

Eier und Zucker rühren, bis sich der Zucker gelöst hat. Geschmolzene Butter, Anstellgut, Mehl, Milch Salz und Backpulver hinzufügen und zu einem homogenen Teig vermischen.

Im Waffeleisen ausbacken.

34 Gedanken zu Auffrisch-Waffeln

  1. milchmädchen. 20. Februar 2021

    Steffi – offene Türen! Wenn bei uns ein Gerät annähernd so regelmäßig benutzt wird wie Wasserkocher oder Kneter, dann ist das unser Waffeleisen – aus denselben Gründen wie bei Euch. Freilich gern auch unter Verwendung alten Anstellguts, wobei ich jenseits von der verbreiteten Übernacht-Variante bislang wenig überzeugt war. Da ich hier gerade an der Etablierung eines Süßen Starters arbeite, bin ich SEHR gespannt, wie uns Deine Variante mundet…
    Sehr herzlich: Charlotte

    Antworten
    1. Stefanie 20. Februar 2021

      @Charlotte: Das dachte ich mir schon und ich schiebe mal den Link zu deiner “Anstellgut aufessen”- Sammlung ein 😀Dieses Rezept geht auf ein klassisches Herzchenwaffel-Rezept zurück, ist also ein bisschen anders als die “üblichen” Übernacht-Varianten, die ja eher in die Kategorie der amerikanischen Frühstückswaffeln passen.

      Antworten
      1. milchmädchen. 6. März 2021

        Mmh, die waren fein! Auch, wenn ich ordinäre Rührteig-Waffeln dafür nicht ganz aufgeben würde, sind Deine eine echte Alternative, wenn Auffrischbedarf und Mehlspeisenhunger zusammenfallen… danke dafür!
        Sehr herzlich: Charlotte

        Antworten
        1. Stefanie 6. März 2021

          @Charlotte: Ich mag die Rührteigvariante auch sehr gerne und bin ja ehe in Freund der Vielfältigkeit – mal die eine, mal die andere Waffel ist sehr fein 🙂

          Antworten
  2. Sabine 20. Februar 2021

    Was für eine Offenbarung! Ich suchte für das Wochenende DRINGEND Rezepte zur Sauerteigverwendung und -BÄÄÄMMM! – kommt dein Waffelrezept! Wird direkt heute ausprobiert! Mit großem Dank, Sabine

    Antworten
  3. Ulla 20. Februar 2021

    Auch ich habe gerade eben die Sauerteige neu gefüttert. Die Reste habe ich zusammen in ein Gefäß in den Kühler gestellt. Dein Rezept kommt genau richtig zumal ich mir gerade ein neues gebrauchtes Brüsseler Waffeleisen noch dazu gekauft habe. Spannung steigt. 👍

    Antworten
      1. Stefanie 20. Februar 2021

        @Ulla: Ich war so frei und habe den Tipfehler korrigiert 🙂
        Und ich bin auf deine Meinung gespannt!

        Antworten
  4. Heike Reimann 20. Februar 2021

    Hallo Stefanie,

    danke für das Rezept. Bin mal gespannt, wie das bei meinem Mann ( ist sonst ein Waffelmuffel) ankommt.

    Auch auf die Gefahr hin, als “Besserwisser ” zu gelten hier meine Frage zu dem Thema Backpulver. Welches Backpulver verwendest Du? Ich hatte auch lange Zeit das Problem mit dem “Backpulvergeschmack”, bis ich auf reines Weinsteinbackpulver umgestiegen bin. Hier habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, das das Weinsteinbackpulver aus den Bioläden, bzw von den Demeter-Anbietern um Welten besser ist, wie alles was sich sonst so auf dem Markt befindet.

    Grüße von Heike

    Antworten
    1. Stefanie 20. Februar 2021

      @Heike:Das ist keine Besserwisserei sondern eine berechtigte Frage 🙂
      Ich verwende Weinsteinbackpulver schon lange, das schmeckt auch deutlich besser, ist aber auch nicht wirklich meins. Erstaunlicherweise kann ich den Geschmack in Keksen besser leiden als bei Waffeln und Rührkuchen. Keine Ahnung, Warum das so ist…

      Antworten
      1. Rosine 23. Februar 2021

        Hallo Stefanie, da kommt mir ein “endlich noch jemand, der ein Backpulver-Problem hat” in den Kopf, auch wenn das nicht so nett ist. Ich habe in den Siebzigern an Fertigtortenböden gelitten, und auch heute essen ich keinen Rührkuchen oder Muffin, den ich nicht selbst mit wenig (!) Weinsteinbackpulver gebacken habe. Hast du aus Sicht der Biologin eine Idee, woran es liegen könnte, dass manche Menschen Backpulver nicht mögen und es andere gar nicht wahrnehmen?
        Mit Gruß
        Rosine

        Antworten
        1. Stefanie 26. Februar 2021

          @Rosine: Leider nein, ich würde ja auf irgendwelche Rezeptoren tippen, aber welche?

          Antworten
  5. Barbara 24. Februar 2021

    Best ever…. wir konnten gar nicht genug davon bekommen .
    Herzlichen Dank für dieses Rezept ,liebe Stefanie.

    Eine gute Zeit
    Barbara

    Antworten
  6. Regine 27. Februar 2021

    Wow!!!
    Danke Stefanie, die Waffeln sind toll.
    Ich hatte noch altes Anstellgut dem ich diese Woche nach Abnahme des aufzufrischenden Teils einfach etwas Mehl zugefügt hatte. Man weiß ja nie..hat sich gelohnt ;o)

    Schönes WE
    Regine

    Antworten
  7. Bernd Folkmann 7. März 2021

    Hallo Stefanie,
    endlich eine Möglichkeit, das überzählige Anstellgut zu verwerten!
    Habe gleich Variante 2 ausprobiert – ging und schmeckte wunderbar.
    Da wir nur zu zweit sind, habe ich noch Teig für mehrere Portionen in den Kühlschrank gestellt.
    Am nächsten Tag hatte er sich wunderbarerweise schon etwas vermehrt, und am übernächsten Tag war er noch weiter aufgegangen. Das gab dann nochmal sehr flauschige Waffeln …

    Antworten
    1. Stefanie 7. März 2021

      @Bernd: Das mit der langen Gare muss ich unbedingt mal testen! Danke für die Idee!

      Antworten
  8. Brigitte 21. März 2021

    Mangels Waffeleisen habe ich meine “Waffeln” in einer kleinen gußeisenen Pfanne gebacken — sehr, sehr fluffig und ausgesprochen lecker! Dafür lohnt es sich ja, extra Anstellgut heranzuziehen 🙂

    Und nun frage ich — immer schon vom Typ lieber Nachschlag vom Hauptgang als Nachspeise — mich, ob man etwas ähnlich fluffig-leckeres auch in pikant hinbekommt? Einfach ersatzlos weglassen kann man den Zucker ja vermutlich nicht, ohne die Konsistenz zu ruinieren, oder?

    Antworten
    1. Stefanie 21. März 2021

      @Brigitte: Gute Frage… Ich würde für einen ersten Versuch die Zuckermenge vielleicht erstmal halbieren. Und dann weiterrunter, wenn es klappt.
      Für dich ist dann bestimmt das Rezept für Münsterländer Struwen, dass am Karfreitag auf den Blog geht, interessant. Das sind im Orginal kleine Hefepuffer, die fast ungesüßt sind und die süße über die zugesetzten Rosinen beziehen. Und sie klappen auch ohne Rosinen sehr gut und würden sich bestimmt auch herzhaft mit Kräutern und Käse zubereiten lassen. Und neben einer hefereduzierten Orginalvariante habe ich nämlich auch eine Variante mit Sauerteig und ganz wenig Hefe gebaut 🙂

      Antworten
      1. Brigitte 21. März 2021

        Oh, das klingt ja SEHR vielversprechend! Da bin ich gespannt. Und das Rezept kommt dann genau rechtzeitig zum nächsten Auffrischen 🙂

        Antworten
      2. Brigitte 3. April 2021

        Als kleines Update: ich hab die “Waffeln” (bei mir aus der kleinen Pfanne, also eher Pancakes) in der Sauerteigvariante heute mit der halben Zuckermenge gemacht. Keine Konsistenzprobleme, sie sind weiterhin wunderbar fluffig, und schon bei der halben Zuckermenge kaum mehr süß. Interessanterweise bilde ich mir ein, dass ein wenig Karamellgeschmack verloren geht. Keine Ahnung, ob das wirklich stimmt; wahrscheinlich müßte ich mal beide Versionen parallel machen. Jedenfalls ist das ein wirklich tolles und dabei ganz unaufwendiges Rezept. Ganz herzlichen Dank dafür! Die Struwen sind dann morgen dran.

        Antworten
  9. Kekki 11. April 2021

    Moin Stefanie,
    Hatte diese seeehr leckere-aromatischen, krossen Waffeln in ´ner kleinen Gusspfanne schon vor einiger Zeit gebacken: allerdings mit sehr mildem – frisch aufgefrischten Dinkel-Roggen ASG TA 150, das ich zur Zeit meist bei Ofenlampe auffrische. wie früher meinen Süßen Starter :-;
    Daher schadete dem Teig – mit Autolyse aus ASG, Wasser und Mehl zunächst über 6 h – WEDER übliches – mildes- ASG – NOCH die längere Garzeit.
    Danach alle restlichen Zutaten dazugegeben, allerdings nur ´ne KLEINE Prise Zucker.

    So schmecken die Waffeln auch zu Schinken und Salat Beilage 🙂 🙂 :- )!

    Liebe Grüße, Kekki

    Antworten
    1. Stefanie 12. April 2021

      @Kekki: Toll, was aus der Idee der Auffrisch-Waffel inzwischen alles gewachsen ist 😀 Deine Variante klingt super lecker!

      Antworten
  10. Brigitte 13. April 2021

    … und hier noch meine eben entwickelte pikante Variante:

    2 Eier
    50g Butter, geschmolzen
    50g Gorgonzola, in der geschmolzenen Butter geschmolzen
    100g Sauerteig-Anstellgut
    200g Mehl Type 550
    200g Buttermilch
    2g Salz
    3g Backpulver

    Nicht so spektakulär wie das Original, aber immer noch fluffig und ziemlich gut 🙂

    Antworten
  11. Brigitte 18. April 2021

    Hab heute wieder das Original (mit leicht reduziertem Zucker: 60g; das ist für mich die richtige Süße) gemacht — und die sind einfach unschlagbar. So, so, so gut. Mmmhmmm.

    Antworten
  12. Kekki 1. Mai 2021

    Liebe Stefanie,
    klingt nicht nur, IST AUCH sehr lecker ! 🙂
    Brigittes BlaiSckiKä Var. werde ich auch mal testen.
    Diese hört sich ebenfalls sehr lecker an.
    Außerdem mal OHNE Käse im Teig mit BlaiSckiKä Dip, oder auch mal mit leckerem BlauSchiKä Salat mit Radiccio, Endivien Sala, evtl. Fenchel und Champignons lieeebe ich.

    Liebe Grüße und DAKEN FÜR DIESEN TOLLEN SEEEHR !!!HR LEHRREICH-iNFORMATIVEN bLOG Blog 🙂

    Antworten
  13. Konni 15. März 2023

    Ich habe sie gestern gebacken, Zucker auf 40g reduziert und statt Backpulver ein Erbsengroßes Stück Hefe beigegeben. Den Teig habe ich 2 Stunden ruhen lassen.

    Die Waffeln sind wunderbar geworden, außen knusprig, innen fluffig. Dazu gab es gemischte Beeren zu roter Grütze gekocht und Schlagsahne, köstlich.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert