Tag-Archiv: Hand-geknetet

11. April 2015

Brotbacken für Anfänger VIII: Frühlingshaftes Wildkräuterbrot

FrühlingswurzelDie letzen Tag mit warmen, sonnigen Frühlingswetter hat die Natur explodieren lassen. Die ersten Büsche und Bäume beginnen zu blühen und es dauert sicherlich nicht mehr lange, bis alles endlich wieder grün ist. Die ersten frischen Kräuter lassen sich jetzt schon im Wald und im Garten finden. Als aromatische Paste geben sie hier diesem herrlich knusprigen Brot einen ganz besonders aromatische Note und färben die saftige Krume zart grün.

Der Vorteig ist ein Poolish und besteht aus gleichen Teilen Mehl und Wasser und einer kleinen Winzigkeit an Hefe. Er geht für etwa 14-16 Stunden und sollte verwendet werden, solange seine Oberfläche noch leicht nach oben gewölbt ist. Im Gegensatz zur Biga, die auch mal einen halben Tag mehr im Kühlschrank bleiben kann, muss er wirklich pünktlich verwendet werden, da er sonst langsam abbaut und fällt zusammen. Dafür sorgt er dann im Teig auch für einen guten Trieb und ein mildes, vielschichtiges Aroma. Der Name Poolish soll übrigens von polnischen Bäckern kommen, die diesen Vorteig nach Frankreich brachten. Dort wird er häufig für Baguettes verwendet.

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3. April 2015

Brotbacken für Anfänger VII: Sojajoghurt-Brötchen

Sojajoghurt-Brötchen (1)Heute springen wir nochmal zurück zu den einfachen Brötchen ohne Vorteig, denn ich habe in der Zwischenzeit einige Anfragen bekommen, ob man Brötchen wie die Schmandkanten nicht auch in einer laktose-/tierfreien Variante backen kann. Mein Vorschlag war dann immer, die Brötchen mit Sojajoghurt zu backen. Und da ich solche Sachen ungerne vorschlage, ohne sie selbst ausprobiert zu haben, folgt nun ein Rezept für Brötchen mit Sojajoghurt. Damit es nicht langweilig wird, ist es ein eigenständiges Rezept mit einer kleinen Roggenmehlbeimischung für einen herzhaften Charakter geworden.  Die Brötchen erhalten durch den Sojajoghurt eine angenehme Säure und einen schöne, locker-weiche Krume. Der Austausch von Sojajoghurt und normalen Joghurt funktioniert tadellos!

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6. März 2015

Brotbacken für Anfänger III: Schnittbrötchen

Mohn und Sesambrötchen (2)Gute Brötchen sind für mich für ein schönes Frühstück unabdingbar. Und darum geht es im dritten Teil unseres kleinen Backkurses darum, wie man Schnittbrötchen mit einem schönen Ausbund backt.

Die Brötchen sehen dabei komplizierter aus, als sie letzen Endes sind. Für die Form werden wir im Grundsatz die selbe Methode anwenden, die wir im letzten Teil für das runde Brot verwendet haben. Und eingeschnitten werden die Brötchen bereits nach 15 Minuten, was viel einfacher ist, als bereits fertig aufgegangene Brötchen einzuschneiden. Der Schnitt wird wieder zusammengelegt und reißt dann im Ofen dann wunderschön auf.

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27. Februar 2015

Brotbacken für Anfänger II: Einfaches Brot

Einfaches Brot (4)Die vielen positiven Rückmeldungen zu meiner Idee, einen kleinen virtuellen Brotbackkurs zusammenzustellen, haben mich sehr gefreut und so werde ich in der nächsten Zeit verstärkt Anfängerrezepte entwickeln und vorstellen. Und wer Fragen, Anregungen oder Wünsche hat: Immer her damit. Ich werde versuchen, so gut es geht darauf einzugegehen.

Unser heutiges Brot fällt wie die Brötchen vom letzten Wochenende in die Rubrik der “Brote ohne Kneten” und die Stockgare (also das Aufgehen des Teiges) erfolgt wieder über Nacht im Kühlschrank, damit der Geschmack vielschichtiger wird.  Für ein Plus an Aroma sorgen ausserdem Haferflocken, die goldgelb in der Pfanne angeröstet werden. Es ist ein simples Brot, bei dem wir uns ganz auf die Formgebung konzentrieren können.

Das Brot wird es mit dem Saum nach oben gebacken. Der Saum ist  dabei die Nahtstelle, die beim Formen entsteht und die Schwachstelle, an der der Teig beim Aufgehen im Ofen (dem sogenannten Ofentrieb) einreißen kann. Diese aufgerissene Stelle wird als Ausbund bezeichnet. Ein guter Ausbund ermöglicht, dass das Brot ein größeres Volumen entwickelt und ist somit nicht nur für ein gutes Aussehen des Brotes wichtig sonder auch für die Porung der Krume.

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14. Februar 2015

Brotbacken für Anfänger I: Schmand-Kanten

Schmand-Kanten (2)Ich habe seit einiger Zeit eine Idee im Kopf. Und zwar würde ich gerne in einer kleinen Serie für Brotback-Anfänger machen, bei der die einzelnen Posts aufeinander aufbauen und Schritt für Schritt die wichtigsten Grundlagen zum Brotbacken erläutern. Angefangen bei einfachen, eher schnellen Rezepten ohne Kneten bis hin zu den etwas komplizerteren Rezepten mit Vorteigen.

Was meint ihr? Würde euch eine solche Serie interessieren?

Für den Anfang habe ich hier schon mal das erste Rezept. Es sind Brötchen namens Schmand-Kanten.

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18. Januar 2015

Purer Dinkel

Pures Dinkel (1)Bei einer Leserfrage nach reinen Dinkelrezepten hier im Blog ist mir aufgefallen, das es zum einen recht wenig reine Dinkelbrote gibt und das Rezepte ohne Sauerteig noch rarer sind. Also habe ich am vergangenen Wochenende ein reines Dinkelbrot gebacken. Es ist ein helles Brot mit geringer Vollkornbeimischung, Poolish und einer recht langen Teigführung für ein vielschitiges Aroma. Das Vollkornmehl ist direkt in den Poolish gewandert, sodass es gut durchquellen kann. Einen weiteren Teil des Mehls habe ich mit kaltem Wasser vermengt und über Nacht in den Kühlschrank gestellt. Am nächsten Morgen kam dann noch ein Brühstück dazu, um mehr Feuchtigkeit im Mehl zu binden und das Brot vor Trockenbacken zu schützen, dazu neigt Dinkel ja leider. Dann durfte der Teig sehr lange gehen, während ich ihn hin und wieder zusammengefaltet habe.

Das Brot hat sich als ein Highlight erwiesen: Toller Ofentrieb, rösche Kruste, locker Krume und ein fantastisches Aroma. Die Teigführung ist zwar recht lang, lohnt sich aber wirklich!

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26. Oktober 2014

Weizen-Dinkel-Stangen

Dinkel-Weizen-Stange (2)Dieses Wochenende wollte ich eigendlich die Baguettes backen, die Sara am Anfang der Woche auf ihrem Blog vorgestellt hatte. Allerdings ging mir, als ich am Freitagabend den Poolish ansetzte, das Weizenmehl Type 550 aus. Im Vorratsschrank herschte gähnende Leere und ich verspürte wenig Neigung, bei herbstlichen Nieselregen am späten Abend noch zum Supermarkt zu laufen. Also habe ich die Mehlvorräte gesichtet: Roggenmehl kam nicht in Frage, aber aus hellem Dinkelmehl und Weizenmehl Type 1050 ließe sich bestimmt etwas zaubern, dachte ich mir. Und da es nun mit dem Rezept eh nichts mehr werden würde, habe ich direkt eine größere Menge Sauerteig angesetzt und Dinkelmehl mit Wasser für eine lange Autolyse zusammengerührt.

Am nächsten Morgen habe ich aus den Vorteigen mit etwas zusätzlichem Mehl einen Teig geknetet und über 3 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen. Danach durfte er bis zum Abend im Kühlschrank gehen, während wir Apfelbäume im Garten der Eltern des Liebsten pflanzten. Abends habe ich dann Stangenbrote gebacke, die schon beim aus dem Ofen nehmen sehr verheißungsvoll rochen und herrlich knistetern. Die erste Stange fiel uns dann auch sofort zum Opfer. Und ihr Geschmack war fantastisch. Die Mischung aus milden, warm geführten Sauerteig, Poolish, aromatischen Dinkel- und dunklerem Weizenmehl bekommen den Stangen sehr gut. Die Krume ist mittelporig und die Kruste rösch und aromatisch. Ein Zufalls-Brot mit dem Potenzial zum Lieblingsbrot!

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19. Oktober 2014

Quinoa-Stangen

Quinoa-Stange (2) Das Pseudogetreide Quinoa koche ich sehr gerne als schnelle Beilage. Es stammt aus den Anden und enthält besonders viel Eiweiß und Mineralstoffe. Als ich dann vor einiger Zeit irgendwo (ich weiß nicht mehr wo) ein Brot  mit einer relativ hohen Menge an Quinoamehl sah war ich fasziniert, denn Quinoa enthält kein Gluten. Und da sich der Gedanke in meinem Kopf festgegraben hatte, habe ich heute spontan Brotstangen mit 30% Quinoa gebacken.

Zu meiner Überaschung hat der Teig einen erstaunlich guten Stand entwickelt und relativ viel Wasser benötigt. Das Aroma des Quinoa war schon bei der Teigbereitung gut wahrnehmbar und beim Backen duftete die ganze Küche danach. Die Krume ist eher kleinporig, was bei der Menge an Quinoa aber nicht überrascht und ist ganz wunderbar saftig. Das Aroma ist lecker nussig und harmoniert ganz herrlich mit Ziegenkäse und etwas Honigsenf.

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14. September 2014

Kartoffelbrot (nicht nur für Anfänger)

Kartoffelbrot für AnfängerVanessa Frage nach anfängertauglichen Rezepten hat mir in Erinnerung gerufen, dass es wirklich mal wieder an der Zeit für ein Rezept ist, das ohne viel Zubehör gebacken werden kann. Das ich dabei auch noch den Rest Kartoffelflocken, der sich seit Weihnachten ganz hinten im Regal versteckt hat, vernichten konnte, gilt dabei als Bonuspunkt! Kartoffelflocken binden viel Wasser und sorgen so für ein saftiges Brot, ohne das der Teig klebrig wird, was die Handhabung (gerade für Anfänger) sehr erleichtert. Man kann sie entweder in verschiedenen Onlineshops bestellen oder (und das ist meine Methode der Wahl) man kauft eine Packung Bio-Instant-Kartoffelpüree, da es, im Gegensatz zu den konventionellen Produkten, nur aus Kartoffelflocken, Salz und Gewürzen besteht.

Neben Pâte Fermentée, der auch beim Bauernbrot für Anfänger verwendet wird, sorgt hier noch ein Brühstück mit altbackenem, gerösteten Brot für zusätzliches Aroma. Die einfachste Methode, das Brot zu Rösten ist übrigens der gute alte Toaster. Ich drehe ihn dabei auf recht hohe Temperaturen und lasse das Altbrot kräftig bräunen, dadurch entwickeln sich viele Röstaromen, die später dem neuen Brot sein unvergleichliches Aroma geben.

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3. August 2014

Kefirbrötchen

KefirbrötchenSeit einiger Zeit nenne ich eine Milchkefirknolle mein eigen. So eine Knolle enthält verschiedene Milchsäurebakterien und Hefen und wenn man sie in Milch gibt hat man nach ein bis zwei Tagen ein wunderbar säuerliches, moussierendes Getränk. Es ist gerade im Sommer sehr erfrischend und soll – ähnlich wie Joghurt – eine probiotische Wirkung haben.

Da bei mir letzen Endes Milchprodukte immer einen Weg in den Brotteig finden, habe ich am Wochenende leckere Kefirbrötchen gebacken. Der Teig muss dabei nur zusammen gerührt werden und geht  über Nacht, eine Methode, die ich bekanntlich liebe.

Da ich keine Lust hatte, alle Brötchen einzeln aus und aufzurollen, habe ich dieses Mal den Teig erst zu einem Strang gerollt, den Strang dann zu einem Band ausgerollt und dann das Band wieder aufgerollt. In Stücke geschnitten und mit der Saumseite nach oben gebacken entstehen so Brötchen mit einem fantastischen Ausbund, einer zarten Kruste (ähnlich einem Joghurtbrötchen) und einer saftigen Krume. Der Emmeranteil sorgt für eine nussige Note und die leichte Säure des Kefir rundet dabei das Aroma sehr schön ab!

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