Als ich im letzten Jahr nach Vorschlägen für regionale Brote fragte, war das Gersterbrot ganz weit oben auf der Beliebtheitsscala. Dieses Brot, das vor allem im Hannöverschen, aber auch in der Bremer Gegend gebacken wird, zeichnet sich dadurch die leicht gefleckte Kruste aus. Sie entsteht beim Abflämmen, dem sogenannten Gerstern. Dadurch entwickelt das Brot eine besonders schöne Kruste, die das herzhafte Brotaroma unterstreicht.
Um mein Gersterbrot vernünftig abflämmen zu können, brauchte ich natürlich entsprechendes Werkzeug. Der Liebste (verantwortlich für den Brandschutz im Hause “Hefe und mehr”) stimmte widerstrebend dem Kauf eines Lötbrenners zu. Irgendwie misstraute er der Vorstellung von mir und einem Flammenwerfer allein in der Küche… Das Gerstern lief aber ohne jeden Zwischenfall ab – die Küche steht also noch! Man sollte allerdings schon darauf achten, dass man auf einer feuerfesten Oberfläche arbeitet – bei mir war es die größte meiner Gusseisen-Pfannen. Und ein feuchtes Tuch für Notfälle ist bestimmt auch keine schlechte Idee und beruhigt den Brandschutz-Beauftragten.
Durch das Abflämmen verkleistert die Brotkruste und das Brot entwickelt dadurch ein besonderes Röstaroma. Die Krume ist wie gewünscht feinporig und “Stullentauglich”. Und auch die Kruste entspricht der Beschreibung: sie ist dünn und mittelhell gebacken mit dunklen Brandspuren. Zu Beginn ist sie leicht knusprig und wird später weich.
Bei den
Manchmal müssen Reste verbraucht werden. So auch am letzten Freitagabend, als ich meinen Blick durch die Küche scheifen ließ: es standen ein kleiner Rest Roggen-Feinschrot vom Rheinischen Schwarzbrot und eine kleine Schüssel Kartoffelpüree herum. Der Kühlschrank gab dann noch ein einsames Eigelb her. Und da ich am nächsten Morgen gerne frische Brötchen auf den Tisch stellen wollte, wurde alles zu einem Teig verknetet und bis zum nächsten Morgen in der Kühlung geparkt.
Die Großmutter des Liebsten klagt wieder einmal darüber, dass es heutzutage kein richtiges Schwarzbrot mehr gäbe. Das “moderne” sei viel zu feucht. Als ich sie fragte, wie sie sich ein “richtiges” Schwarzbrot vorstellte, sagte sie : “Na, halt so wie es früher war!” Mein Einwand, dass ich nicht wüsste, wie das Brot vor neunzig Jahren gewesen sei, brachte mir einen kritischen Blick ein. Folgende Informationen konnte ich ihr dann doch entlocken: Schon saftig, aber nicht feucht, dunkel und aus eher feinen Schrot gebacken. Mein Ehrgeiz war geweckt.
Eine kleine Nebenbemerkung in einem Kommentar weckte mein Intersse – nämlich der Begriff “Pottweck”. Ich bat um eine Beschreibung und 

Im vergangenen November fragt ein Leser nach einem saftigen Dinkelbrot mit einem mindestens 50% Vollkornanteil und verschiedenen Kernen. Eine erste Idee zu dem Brot hatte ich schnell im Kopf: Vollkorn-Roggensauerteig, viele Kürbiskerne sowie etwas Leinsamen und Sesam und eine ordentliche Portion Dinkelvollkornmehl, dass zum Teil in einem Kochstück für Saftigkeit sorgen sollte . Doch dann kam die 

