Tag-Archiv: Weizen

11. Februar 2023

Walnuss-Sauerteig-Kasten

Walnuss-Sauerteig-Kasten (1)

Es wurde dringend Zeit, mal wieder ein reines Sauerteigbrot zu backen. Da der Weizensauerteig so schön fit war, habe ich mich für ihn als Triebmittel entschieden, während das Roggenmehl in den Hauptteig wanderte. So wird das Brot schön mild und profitiert trotzdem von der längeren Frischhaltung durch den Roggen. Und da Walnüsse immer eine gute Idee sind, wanderten sie auch noch spontan in den Teig.

Bei der Form habe ich mich vom Urigen inspirieren lassen und die Teigkugeln mit dem Saum nach oben in die Kastenform gesetzt. Das gibt dem Brot einen schönen rustikalen Charakter, obwohl es aus Baby-Gründen in der Kastenform landete.

Es ist ein ausgesprochen leckeres Brot: Aromatisch, mild, nussig – genau das richtige für ein Abendessen mit verschiedenen Käsesorten! Weiterlesen

4. Februar 2023

Pain au Chocolat

Ich gebe es zu: das Bild von diesen Pain au chocolat schaue ich ein wenig verliebt an, denn so gut ist mir Croissantteig noch nie gelungen. Woran das liegt? Ich würde jetzt zu gerne mit euch DAS Geheimnis eines guten Croissantteiges oder DIE Geschichte von der langen und mühseligen Rezeptentwicklung teilen. Nur… beides gibt es nicht.

Der Teig gleicht in der Hydration anderen meiner Rezepte. Und ob die Tatsache, dass ich einen Teil eines Salz-Hefe-Ansatzes, der eh im Kühlschrank stand, verwendet habe, eine so ausschlaggebende Rolle gespielt hat, bezweifle ich. Wahrscheinlicher ist, dass es schlicht und einfach an der Raumtemperatur liegt.  Hier im Haus ist es einfacher als in unseren alten Wohnung, einen kühlen Ort für das Tourieren zu finden. Und so habe ich die winterlichen Temperaturen genutzt und bei kühlen 16-17°C gearbeitet. Und siehe da: der Teig blieb so kühl, dass ich jeweils zwei Touren hintereinander geben konnte. Und das, so denke ich, ist das nicht sonderlich geheime Geheimnis. Von daher: Nützt die winterlichen Temperaturen und backt Croissants 🙂 Weiterlesen

14. Januar 2023

Maisbrot

Maisbrot (2)Seitdem familienintern die Rosinenliebhaber in der Überzahl sind, gibt es auch häufiger Rosinenbrot bei uns. Allerdings muss man jetzt ein wenig aufpassen, dass das große Krümmelchen nicht an den ganzen Brotlaib kommt. Dann wird das Brot nämlich systematisch zerlegt und jede einzelne Rosinen rausgesammelt und verspeist.  Aber die Semmelbrösel aus diesen Brotbröckchen waren eindeutig zu 100% rosinenfrei. So kann es gehen, wenn man auf der Rosinenfront Verstärkung bekommt.

Das Brot, das im letzten Winter dieses etwas unrühmlich Ende nahm, war ein Maisbrot. Maisbrot ist in der Schweiz ein leicht süßliches Brot mit Rosinen, das einen Maismehlanteil hat. Bei meiner Recherche bin ich dabei auf eine große Bandbreite an Mischungsverhältnissen gestoßen. Von 15-50% Maismehl-Anteil war alles dabei. Und so habe ich mich bei der verwendten Menge ein wenig an der Vorratslage orientiert und 35% Maismehl verwendet. Das Maismehl wird dabei als Brühstück angesetzt und gibt dem Brot eine angenehme Saftigkeit.

Die Brote schmecken ausgesprochen lecker, nicht direkt süß, aber mit süßlicher Note und einem klaren Maisaroma. Dadurch harmonieren sie nicht nur mit süßem Belag,  sondern schmecken auch mit Käse lecker.

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10. Dezember 2022

Vanillekipferl ohne Ei

Vanillekipferl (1)Ich sage es mal lieber gleich zu Anfang: ICH mag Vanillekipferl MIT Eigelb. Trotzdem habe ich die Vanillekipferl nach Katharina Prato ausprobiert. Immerhin schwören Petra und Katha und Ulrike auf dieses Rezept. Und da es historisch ist – besagtes Kochbuch von Frau Prato stammt in der ersten Auflage aus dem Jahr 1858 – war es einfach zu verlockend.

Und ich muss sagen, sie können durchaus mit dem altbewährten Rezept mit Eigelb mithalten. Meiner Meinung nach müssen sie aber mindestens eine Woche durchziehen, um genauso mürbe zu sein. Vorher sind sie mir zu keksig-knusprig. Und beim nächsten Mal kommt das Vanillemark zusätzlich auch in den Teig, nur mit Vanillezucker fehlt mir persönlich etwas . Aber gebacken werden sie bestimmt nochmal, denn hier fällt kein Eiweiß als “Abfall” an, und das finde ich wiederum praktisch.

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26. November 2022

Bagel mit süßem Starter

Bagel_01

Dieses Rezept versteckt sich schon seit einiger Zeit auf der Festplatte. Irgendwie ist nämlich das Foto von der Krume verloren gegangen. Da ich das Rezept und das Bild von den Bageln sehr mag, habe ich mich jetzt entschieden, dass ich es euch trotzdem in den Blog setze. Die Bagel sind von der Krume her so, wie Bagel sein sollen: feinporig mit einem gewissen Biss. “Chewy” sagt der Amerikaner wohl dazu.

Und da die Bagel über Nacht im Kühlschrank gehen, sind am nächsten Morgen auch ganz schnell im Backofen und auf dem Frühstückstisch. Und was will man für ein gemütliches Wochenendfrühstück noch mehr?

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9. November 2022

Concha

Concha (3)

Wenn sich beim Fotografieren immer wieder eine Kinderhand in den Fotoset schiebt, um ein wenig Mürbeteig vom Brötchen zu stibizen, ist das immer ein gutes Zeichen. Und ich kann das große Krümmelchen verstehen: Wer wie ich Streuselsemmel, Streuselbrötchen und Streuselblatz liebt, dem werden auch die mexikanischen Concha schmecken.  Der Name Concha bedeutet Muschel und das hübsche Muschel-Aussehen kommt zustande, weil die Brötchen vor dem Gehen eingeschnitten werden. In Mexico gibt es auch passende Brötchen-Drücker, aber es geht auch mit einem scharfen Messer sehr gut. Ich komme am Besten mit einer Rasierklinge zurecht, die ich direkt in der Hand halte. Die Brötchen bestehen aus einem weichen, süßem Hefeteig und einer knusprigen Schicht Mürbeteig. Der Mürbeteig kann dabei in verschiedenen Geschmacksrichtungen daherkommen, bei uns steht die Variante mit viel Kakao besonders hoch im Kurs.

Die Brötchen stehen schon seit den Blog-Anfängen auf meiner mentalen toDo-Liste. Damals liefen sie mir bei Yeastspotting häufiger über den Weg. Aber manchmal braucht Gutes seine Zeit und so gibt es die Brötchen zum 14. Bloggeburtstag. Es ist doch Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht, oder?

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5. November 2022

Martinsgänse aus Hefeteig

Martinsgänse (2)

Es sind ja die kirchlichen Feiertage, die besonders viele regionalen Varianten für Gebäck hervorbringen. Und so findet sich hier im Blog für Sankt Martin bereits der im Rheinland klassische Weckmann (hier und hier) und die Martinsbrezel. Höchste Zeit also, dass auch ein paar Martinsgänse den Weg hierher finden. Bei meiner Recherche, wo es traditionell dieses Gebildebrot gibt, gab es ein etwas unklareres Bild. Darum versuche ich es jetzt mit der “Schwarm-Intelligenz” und frage euch: Kennt ihr Martinsgänse, wenn ja, aus welchem Teig und aus welcher Region?

Meine Variante ist ein ein Quark-Hefeteig und enthält alten Starter als Vorteig, was ein feines Aroma gibt. Damit sich der Teig gut ausstechen lässt, wird er relativ fest gehalten, bekommt durch den Quark aber trotzdem eine schöne Saftigkeit. Er ist somit ein guter Teig für Backanfänger und Kinder, da man ihn fast ohne Mehl ausrollen kann. Da er so fest ist, lässt er sich ohne den Zucker schlecht kneten, da dann alles Wasser im Teig gebunden ist. Darum habe ich hier zu einem zweistufigen Vorgehen gegriffen: Erst Autolyse, dann alle Zutaten inklusive Zucker zugeben und den Teig geduldig auskneten. Das klappt dann auch ohne Maschinen-Quälerei. Weiterlesen

29. Oktober 2022

Rosinen-Buttermilch-Stuten (Feierabendbrot)

RosinenstutenAls ich mich  am Ende der zweiten Schwangerschaft sehr schonen sollte, zeigte sich einmal mehr: Feierabendbrote sind perfekt, wenn die Zeit in der Küche begrenzt ist. Mit der richtigen Planung braucht das Brot zwar knapp 40 Stunden, aber dadurch kann man die Arbeitsschritte auf drei Tage verteilen und steht jeden Tag nur ganz kurz in der Küche.

Der Rosinen-Buttermilch-Stuten ist in dieser Zeit entstanden. Es ist ein Geschwister-Rezept von den Buttermilch-Fluffies, und die Rosinen kommen bei diesem Rezept ohne Vorquellen in den Teig. Dafür enthält der Teig mehr Wasser als bei den Buttermilch-Fluffies und die Rosinen können so das Wasser während der langen Stockgare aus dem Teig aufnehmen, ohne das der Stuten dadurch zu trocken wird. Und auch wenn die Teigmenge für die 750g-Formen rechnerisch etwas hoch erscheint, passt es am Ende trotzdem gut, da der Stuten sich so schön hoch aufwölbt. Es ist ein perfektes Frühstücksbrot für das Krümmelchen und mich – der Liebste nimmt allerdings lieber die Rosinenfreie Variante.

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22. Oktober 2022

Zwiebelkuchen-Foccacia

Zwiebelkuchen-Foccacia (1)Ist es ein Zwiebelkuchen oder ein Foccacia? Irgendwie passt dieses leckere Gebäck in beide Kategorien, denn es hat die grobporige Krume eines Foccacia, aber einen Zwiebelkuchenbelag. Für mich ist es darum das Beste aus zwei Welten: Knusprige Kruste, saftiger Belag, fluffig-saftige Krume. Was will man mehr?

Ähnlich wie bei den sehr weichen Fladenbrot- Teigen (hier und hier) bin ich auch bei diesen Rezept versucht, mich im Voraus zu entschuldigen und eine Warnung auszusprechen: Der Teig ist wirklich WEICH! Wie bei den Fladenbroten ist es darum sehr wichtig, den Teig gut auszukneten, damit er die verwendeten Wassermengen auch wirklich halten kann. Das ist aber durchaus möglich, sogar mit “normalen” 550er Mehl aus der Mühle. Bei Supermarktmehl kann es allerdings sein, dass die Gluten-Zusammensetzung nicht so optimal ist und die Wassermenge zu einem extrem weichen und klebrigen Teig führt. Dann hilft es, 5g Flohsamenschale einzuarbeiten oder die Wassermenge von Anfang an zu reduzieren. Weiterlesen

8. Oktober 2022

Naan (Auffrisch-Rezept)

Naan (2)Pfannenfladenbrote sind eine feine Sache. Und so steht Naan schon lange auf meiner Curry-Beilagen-Hitliste an oberster Stelle. Varianten mit Sauerteig habe ich auch schon getestet, war aber nie ganz zufrieden, da mir das Naan damit immer etwas zu säuerlich wurde. Bis ich auf den Gedanken kam, den Joghurt im Rezept durch Milch zu ersetzen. Damit wird die Säure deutlich verringert und das Naan schmeckt aromatisch und ausgewogen. Und in Indien sind wohl beide Varianten, die mit Joghurt und die mit Milch gebräuchlich, wie ich mit einigen Lesen inzwischen rausgefunden habe.

Da es bei uns Curry-Gericht oft eher spontan gibt, kommt bei dieser Variante trotzdem Hefe in den Teig und Sauerteig- bzw. süße Starter-Anstellgut dient als Aromageber. Ähnlich wie bei einem guten Pizzateig profitiert das Naan aber schon von ausreichend langen Gehzeiten. Wer also ein wenig mehr Zeit zum Vorausplanen hat,  lässt die Teigkugeln über Nacht im Kühlschrank gehen. Dann werden die Blasen beim Backen besonders schön groß. Dazu noch ein schönes Chana Masala und der Tag kann nur noch gut werden!

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