Kategorien-Archiv: Brot

17. Juni 2023

Bauernstuten (Feierabendrezept)

Bauernstuten (1)

Dieses Rezept hat seinen Ursprung im Westfälischen Bauernstuten. Den Bauernstuten mag ich sehr gerne und so habe ich das Rezept umgebaut, damit es auch in das Feierabendkonzept passt. Durch die lange, kalte Gare wird das Brot auch ohne Vorteig schön aromatisch, gleichzeitig ist die Krume etwas unregelmäßiger in der Porung als das feinporige Ursprungsrezept. Auch das liegt an der langen Gare.

Ansonsten sind die Vorteile dieses Brotes die üblichen der Feierabendbrote: Unkomplizierte Teigherstellung und wenig Arbeitszeit pro Tag. Nur genügend Zeit muss man mitbringen. Wer ein aromatisches Rezept sucht, das (verhältnismäßig) schnell auf dem Tisch steht, ist mit diesem Rezept (mit Sauerteig) oder diesem Anfängerrezept besser bedient. 

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10. Juni 2023

Roggenbeck

Sagt man nicht: Wenn das Leben dir einen super-aktiven Sauerteig gibt, mach ein reines Sauerteigbrot draus?

Ok, bei dem Spruch ging es eigentlich um Zitronen und so, aber ICH hatte einen so tollen Saueteig, dass ich spontan meine Backpläne völlig auf den Kopf stellte. Denn eigentlich hatte der Sauerteig nur als Mini-Aromabooster in ein Weizenbrot gesollt. Aber als ich am Morgen in die Teigschüssel lugte, sah ich schon, wie herrlich er aufgegangen war. Und so habe ich ihn als Grundlage für eine Zwei-Stufenführung genutzt.

Das Brot, dass ich dann damit gebacken habe, ist mir jetzt schon einige Male über den Weg gelaufen ist. Es ist ein reines Roggenbrot und heißt in den Bäckereien entweder Roggenbeck oder Roggenbäck. Es scheint eher im Süddeutschen beheimatet zu sein. Und ich vermute, dass es vielleicht ein Kandidat für die regionalen Rezepte wäre. Kennt ihr Roggenbeck und wenn ja: aus welcher Region?

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7. Juni 2023

Backkurs-Termine für den Sommer/Herbst 2023

Die Babypause ist vorbei und die Termine für die Sommer und Herbst-Backkurse sind online.

Wir starten mit meinem Lieblingskurs “Brötchen und Kleingebäck im Juli. Im August gibt es dann einen Anfänger-Kurs. Dabei ist ausserdem auch wieder ein Kurs für Vollkornliebhaber und Liebhaber alter Getreidesorten namens “Vergessene Getreideschätze” im Oktober. Alle Kurs finden wie immer im Raum 44 statt.

Die Bilder  weiter unten  im Post geben einen kleinen Einblick in die Backkurse. Und hier sind die neuen Termine für den Herbst: Weiterlesen

27. Mai 2023

Feiner Sonntagszopf 2.0

Ich habe ja fast – aber nur fast – ein schlechtes Gewissen, euch dieses Rezept vorzustellen. Es ist nämlich “nur” eine Rezeptspielerei mit dem Rezept vom Lieblingszopf. Da ich aber vom Endergebnis so angetan war, habe ich beschlossen, die Rezeptvariante im Blog festzuhalten. Immerhin ist der Blog ja auch als Rezeptspeicher für mich gedacht.

Doch was habe ich im Vergleich zur ersten Variante geändert? Die wichtigste Änderung ist das aktive Malz. Damit ist die  Version 2.0 zwar nicht mehr Übernacht-tauglich, aber das Malz wirkt sich positiv auf die Krume und das Volumen aus. Ansonsten habe ich ein wenig Flohsamenschale im Teig, was zum einen den Teig stabilisiert und zum anderen die Handhabung beim Flechten noch weiter verbessert. Ein wenig gedreht habe ich auch am Fett- und Zuckeranteil. Und das alles ergibt zusammengenommen einen noch fluffigeren Zopf und macht mich glücklich.

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13. Mai 2023

Auffrisch-Sesambrot

Manche Brote profitieren von einer ausreichende Vernachlässigung. Bei diesem herrlichen Sesambrot war die Zeitplanung eigentlich eine ganz andere. Doch das große Krümmelchen kam mit einem fürchterlichen Husten und etwas Fieber aus dem Kindergarten und verbrachte den Großteil des Nachmittags auf meinem Schoß. Der Teig wurde darum immer mal wieder zusammengefaltet und kam erst am Abend in die Kastenformen. Und wurde dann glatt nochmal vergessen. Zum Glück sind Teige mit Salz-Hefe-Verfahren gärstabiler und die Brote gingen so mit perfekter Vollgare in den Ofen.

Und was soll ich sagen: Es sind herrliche Brote mit federleichter Krume und knuspriger Kruste. Der Sesam gibt dem Brot eine schöne Nussigkeit. Ein Brot für die Kategorie “Lieblingsbrot”!

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22. April 2023

“Doch kein Murks”-Brot

“Wer lesen kann, ist klar im Vorteil” stand vor langer, langer Zeit in der Erstsemester-Zeitung. Der Satz stimmt auch heute noch. Denn wenn man man die eigenen Rezeptnotizen nur überfliegt und anstelle von ultrafeinen Vollkornmehl auf helles Weizenmehl zurückgreift, ist ein sehr, sehr weicher Teig vorprogrammiert. Was also tun? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um nachträglich die Teigkonsistenz anzupassen. So kann zum Beispiel Leinmehl oder Flohsamenschale überschüssiges Wasser binden, genau wie Pellkartoffelmehl oder Kartoffelflocken. Da das aber nicht immer jeder daheim hat, habe ich dieses Mal auf getrocknetes Brot zurückgegriffen.

Getrocknetes Brot bindet, wenn es fein gerieben ist, zuverlässig eine große Menge an Flüssigkeit. Gleichzeitig kann man es als zusätzlichen Aromabooster verwenden, indem man das Brot vor dem Reiben anröstet. Wer das nicht eh im Voraus gemacht hat (z.B. indem er die Resthitze nach dem Backen dafür verwendet), steckt die getrockneten Brotscheiben einfach in den Toaster. Und da es auch immer mal wieder Leser  gibt, die nie Altbrot im Haus haben weil bei ihnen das Brot nie so lange überlebt, hier noch ein kleiner Tipp meiner Mutter: Wer größere Mengen Brot zum Einfrieren backt und sie in Scheiben geschnitten einfriert, der kann die Krümmel, die beim Schneiden mit der Brotschneidemaschine entstehen, auf einem Backblech trocknen.

Mein deutlich zu weicher Brotteig wurde durch die Semmelbrösel gut händelbar und die Brote waren so lecker, dass das Rezept in dieser Variante dann doch auf den Blog musste.

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15. April 2023

Vetekakor (Feierabendrezept)

Da die Rågkakor bei allen Familienmitgliedern auf breite Zustimmung stießen, äußerte der Liebste den Wunsch auf eine baldige Wiederholung. Da aber zu dieser Zeit das kleine Krümmelchen beim Zahnen nach der “sechs Schneidezähne innerhalb von sechs Wochen”-Phase ohne Pause direkt mit den Backenzähnen weitermachte, musste ein Rezept her, dass notfalls auch einen Tag länger im Kühlschrank bleiben kann. Und darum habe ich die Roggenmenge in dieser Variante reduziert, auf den Sauerteig verzichtet und so eine Feierabendbrot-Version daraus gebaut. Da es durch den überwiegenden Weizenanteil meiner Meinung nach jetzt eher in die Kategorie “Vetekaka” fällt, habe ich auch ein wenig zusätzliches Rübenkraut in den Teig gegeben. Das gibt den Broten eine leichte Süße, die wohl recht typisch ist. Trotzdem passen die kleinen Fladen gut zu Käse und anderem herzhaften Belag, ich finde sie allerdings auch mit Frischkäse und Marmelade einfach nur köstlich. Und damit sie etwas schneller gemacht sind, habe ich den Teig dieses Mal nicht rund ausgestochen, sondern in Quadrate geteilt. Damit sind die kleinen Fladen ruckzuck fertig!
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18. März 2023

Dreikorn-Kartoffelbrot

Dreikorn-Kartoffelbrot (1)An Tagen, an  den ich nicht genau weiß, was ich backen soll, greife ich gerne auf Lieblingsrezepte wie dieses Kartoffel-Kümmelbrot zurück. Da die Vorratslage aber das eine oder andere Restchen zum Verbrauchen vorgab, wurde es am Ende doch ein etwas anderes Rezept. Durch das Kamut- und Einkornvollkornmehl erhöht sich der Vollkorn-Anteil auf immerhin 30%, was man dem Brot überhaupt nicht anmerkt. Genau wie das Ursprungsrezept fühlen sich die gebackenen Laiber federleicht an, was immer auf eine besonders locker aufgegange Krume schließen lässt. Die Kruste ist schön rösch und fenstert beim Abkühlen. Durch den jungen Sauerteig bekommt es joghurtartige Noten, die Urkorn-Mehle geben dem ganzen eine gewisse Nussigkeit. Und sollte das Brot wieder Erwarten ein paar Tage liegen bleiben: Es lässt sich auch hervorragend toasten! Ein Brot für alle Gelegenheiten. Weiterlesen

4. März 2023

Rågkaka

Als Polarbröd oder Soft Bröd könen einem diese schwedischen Fladen auch in deutschen Supermäkten über den Weg laufen. Ich hatte sie schon vor längerer Zeit gesehen und irgendwo im Hinterkopf gespeichert. Jetzt tauchten sie spontan wieder auf und wollten probiert werden.

Die Fladenbrote, so stellte ich bald fest, gibt es in Schweden in allen möglichen Varianten. Die Rågkaka- Variante wurde als ein Fladenbrot aus Weizen und einer “wahrnehmbaren Menge an Roggen” beschrieben. Das gefiel mir gut, und die Tatsache, dass oft Haferflocken mit im Teig landen, gefiel mir gleich doppelt. Hafer geht hier halt immer. Und so habe ich mich mit Hilfe der Zutatenliste und Nährwerttabelle des Soft Bröds an ein Rezept herangetastet. Das weiche, ein wenig süßliche Brot hat es uns direkt angetan und wurde gleich ein weiteres Mal gebacken. Das ist immer ein gutes Zeichen!

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25. Februar 2023

Bauernbrot (70/30)

Bauernbrot__02

Je kälter es wird, desto mehr bevorzuge ich die herzhaften Brote. Auch wenn ich ein zuviel an Roggen schlecht vertrage, muss ein Roggenmischbrot manchmal dann einfach sein. In diesem Fall mit einem zweistufig geführten Roggensauerteig, der für Aroma und ordentlichen Trieb sorgt.

Für mich darf es dann auch etwas Brotgewürz sein, wer das aber nicht mag, lässt es einfach weg. Ich mahle mir mein Brotgewürz übrigens immer frisch aus ganzen Fenchel, Kümmel und Koriandersamen, die ich zu gleichen Teilen ansetze. Der Getreidemühlenvorsatz mit Stahlmahlwerk darf nämlich auch ölhaltige Saaten und Gewürze mahlen. Bei Steinmahlwerken würde ich aber auf einen Blick in die Bedientungsanleitung nicht verzichten, denn bei manchen steht explizit dabei, dass sie für ölhaltige Saaten und Gewürze nicht geeignet sind. Dann ist der Mörser oder eine kleine Gewürz- oder Kaffeemühle mit Schlagmahlwerk die bessere Wahl.

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