Im Rheinischen sagt man: “Dat maache me us de Lameng”, wenn man etwas aus dem Handgelenk schüttelt. Der Begriff stammt aus dem Französischen und hat sich während der französischen Besatzungszeit (1794-1813) im Kölschen eingebürgert.
Und genau so “us da Lameng” sind diese Brötchen entstanden. Sie waren eine Resteverwertung, als ich den Sauerteig auffrischte, bevor ich mich in der 31. Schwangerschaftswoche im Krankenhaus zur Geburtsplanung vorstellte – nicht wissend, ob ich nochmal heim dürfen würde oder nicht. Und so hatte ich den Tag zuvor mit den wichtigen Dingen wie “Sauerteig auffrischen und sichern” verbracht.
Die Reste wollte ich nicht wegwerfen und so landete alles in einem Brötchenteig, der nebenbei gehen durfte. Und wie das manchmal so ist, sind die Sachen, die so nebenbei laufen, besonders lecker. Wie diese Brötchen, die so wunderbar locker aufgingen und am Ende riesig waren, mit flaumiger Krume und knuspriger Kruste. Und da sie so lecker waren, musste das Rezept schnell noch aufgeschrieben werden.
Für einen Privatbackkurs (dem letzten vor der Babypause) waren Bagels ein großer Wunsch. Schon bei der Vorbereitung des Vorteiges erwachte mein eigener Bagel-Hunger. Schließlich essen wir sehr gerne, aber trotzdem irgendwie viel zu selten Bagel. Auf der Rückfahrt vom Kurs beschloss ich, am nächsten Tag auch Bagel zu backen. Da es eine spontane Backaktion war, wanderte für das Aroma ein
Manches darf man bei kleinen Kindern im Haus nur dann laut aussprechen, wenn man es auch so meint. Bei uns ist es das Wort “Teig”, dass unweigerlich dazu führt, dass das große Krümmelchen alles stehen und liegen lässt – egal, ob es gerade spielt, isst oder eigentlich noch schläft. Kaum sage ich das magische Wort, rennt es in die Küche und stellt eine Teigschüssel auf die Waage. Und so ist “Teig” eine Wunderwaffe für Tage mit Regenwetter, Zahn- oder allgemeinen Weltschmerz. Bei der Art des Teiges sind wir dabei flexibel, solange man ein paar Eier aufschlagen und etwas Butter zerteilen darf.
Den zweiten Geburtstag des großen Krümmelchens feierten wir unter schwierigen Voraussetzungen. Das kleine Krümmelchen war nach seiner zu frühen Ankunft einen Monat zuvor gerade erst aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen – was schon alleine reichen würde, um altbewährte Routinen durcheinander zu wirbeln. Gleichzeitig brachen beim großen Krümmelchen auch noch die Eckzähne durch. Und um es noch ein wenig spannender zu halten, hatte das große Krümmelchen sich trotz aller Vorsicht auch noch Corona eingefangen. Und wir anderen getreu dem Motto “mitgehangen – mitgefangen” somit auch. Am Geburtstag ging es dem Krümmelchen und dem Liebsten aber schon wieder etwas besser, während ich noch nicht richtig krank war. Und so gab es einen richtigen Geburtstag mit Geburtstagskuchen.
Der “Letter Cake”, also ein Kuchen in Buchstaben oder Zahlenform, sah man im letzten Jahr allenthalben. Es sind entweder Biskuit- oder Mürbeteigböden, die mit einer Creme gefüllt und mit Obst oder Dekokram geschmückt werden. Was mir gut gefällt ist die Tatsache, dass man den Kuchen so gut vorbereiten kann: Mürbeteig hält sich fertig gebacken tagelang, die Creme ist schnell zusammengerührt und der Kuchen selbst schmeckt mir am Besten, wenn er einen Tag durchgezogen ist und die Böden ein wenig weicher geworden sind. Die benötigten Spritzbeutel-Fähigkeiten sind auch nur minimal. Von daher ist es ein Kuchen, der viel her macht, aber eigentlich einfach gemacht ist.
Eigentlich…. eigentlich wollte ich dieses Möhrchenbrot als Übernacht-Variante ganz nah an das 
Wenn doch alle Schulbrote genauso süß wie diese kleinen norwegischen Teilchen wären! Denn Skolebrød heißt nichts anderes als Schulbrot und sind – so behauptet das Netz – in den 50er Jahren als praktisches Gebäck für Schüler entstanden. Ein wenig zweifle ich ja an der Legende, doch mit mangelnden Norwegisch-Kentnissen ist es schwierig, eine verlässliche Orginalquelle für diese Behauptung zu finden. Aber vielleicht weiß die verehrte Leserschaft ja mehr?
Ich stelle immer wieder fest, dass ich bei Kastenbroten die Bilder mit den “inneren Werten”, also Krumenbilder, weit aus mehr schätze als Bilder vom unangeschnittenen Brot. Das liegt, denke ich, daran, dass Kastenbrote ja schon ein bisschen die Langweiler unter den Broten sind. Spektakulär aufreißende Einschnitten sind hier eher selten gefragt. Aber ein Kastenbrot ist ein verlässlicher Alltagsbegleiter und so verrät der Blick auf die Krume viel: Ist es ein lockeres Sandwich- oder Toastbrot, ein saftiges Saatenbrot oder vielleicht ein uriges Schwarzbrot? 