Es ist wieder so weit: Zorra ruft alle dazu auf heute zum Welt-Brottag ein Brot zu backen. Seit ich einen Blog habe, folge ich ihrem jährlichen Ruf und poste pünktlich zum 16. Oktober etwas leckeres. In diesem Jahr haben mich die dicken, orangenen Kürbisse aus dem Garten der Eltern des Liebsten zu aromatischen Kürbisbrötchen inspieriert.
Da beim Kürbismus die Feuchtigkeit immer schwankt und so das Nachbacken erschwert, habe ich dieses Jahr die alten aber weltbeste Saftzentrifuge herausgeholt und 600g Kürbis entsaftet. Dabei habe ich fast 340g Saft erhalten. Mit dem Kürbissaft wurde dann morgens einen Poolish angesetzt und am Abend einen Teig geknetet. Die Brötchen habe ich vor dem zu Bett gehen geformt und zum Gehen in den Kühlschrank gestellt. Am nächsten Morgen musste ich die Brötchen dann nur noch Backen.
Sie haben dank des Kürbissaftes eine knusprig, dunkelbraune Kruste und eine feinporige, goldgelbe Krume bekommen. Das Kürbisaroma ist genauso kräftig wie beim Kürbispüree und die kalte Gare und der Poolish sorgen zudem zu einem vielschichtigen Geschmack. Und der Kürbistrester muss nach dem Entsaften auch nicht entsorgt werden, zusammen mit dem restlichen Kürbis ergibt er eine tolle Kürbissuppe! Und dazu kann man dann natürlich auch ein Kürbisbrötchen servieren…
Beim Weinhändler nebenan gab es diese Woche den lang erwarteten
Krustis habe ich bereits als Kind gerne gegessen. Ich mochte schon damals ihre rustikale, unregelmässige Form sehr gerne. Und heute, wenn ich sie selber backe, finde ich sie sogar noch spannender, denn ich kann nun im Schneidersitz vor dem Ofen sitzen und beobachten, wie sie aufreißen. Und jedes Brötchen entwickelt dabei seine individuelle Form.
Seit einiger Zeit nenne ich eine Milchkefirknolle mein eigen. So eine Knolle enthält verschiedene Milchsäurebakterien und Hefen und wenn man sie in Milch gibt hat man nach ein bis zwei Tagen ein wunderbar säuerliches, moussierendes Getränk. Es ist gerade im Sommer sehr erfrischend und soll – ähnlich wie Joghurt – eine probiotische Wirkung haben.
Mein Liebster mag die flauschig-weichen Brötchen vom Bäcker gerne. So weich und flaumig bekommt man aber kein Brot, wenn man nicht zumindest eine größere Menge Lecitin in den Teig gibt. Und da es mir wiederstrebt, isoliertes Lecithin zu verwenden,habe ich für diese Brötchen auf natürliche Lecithinquellen zurückgegriffen: Eigelb und Buttermilch. Die Buttermilch sorgt zudem für ein gutes Aroma.
Vor einiger Zeit schon schlugen die lieben Kollegen vor, ob ich nicht einmal bei unserer Mitarbeiterzeitung “Mituns” fragen wollte, ob sie Interesse an einem Rezept hätten. Nach einem kurzen, sehr netten Email-Wechsel habe ich mich daran gemacht, ein schönes Rezept zu basteln.
Wir haben den Pfingstsonntag bei meinen Eltern in Garten verbracht. Am frühen Abend, nachdem meine Schwester samt Familie nach Hause gefahren war, und wir anfingen, den Garten aufzuräumen, meinte meine Mutter, ob ich eine Idee für einen Brötchenteig hätte, sie hätte am Morgen einen Poolish angesetzt. Und so habe ich schnell einen Brötchenteig geknetet und dabei mit meinem Vater geschwatzt, während sie die Spielsachen der Enkel im Garten einsammelte.
Seit Wochen standen die hübschen kleinen Briocheformen schon in meinen Küchenschrank und warteten nur darauf, ausprobiert zu werden. An diesem langen Wochenende hatte ich endlich genug Zeit, meinen Plan in die Tat umzusetzen und Brioche mit süßem Starter zu backen. Der triebkräftige, nicht saure Sauerteig gibt den Brioche ein sehr leckeres Aroma, während Unmengen von Ei und Butter für eine unvergleichlich flaumig-weiche Krume sorgen.
Diese Brötchen spuken mir im Kopf herum, seit Lutz Bilder von seinem
Bis ins 18. Jahrhundert hinein war es üblich, dass Bäcker ihre Hefe in Brauereien bezogen. Auch ihr lateinische Name weißt darauf hin: Saccharomyces cervicae. Erst der verstärkte Einsatz von untergäriger Hefe (Saccharomyces carlsbergensis), die nicht so leicht aus dem Gärbottich zu entnehmen war, da sie im Gegensatz zur obergärigen S. cervicae bereits beim Gärprozess nach unten sinkt, führte dazu, dass die erste kommerzielle Hefe für Bäcker 1780 auf den Markt kam.