Ich freue mich immer, wenn ich auf interessante Rezepte aufmerksam gemacht werde. In diesem Fall war es dieses Video, das mir von einer Leserin geschickt wurde. Die Form gefiel mir sehr, ein schwarz-weißes Zopfbrot hatte ich auch schon seit längerem auf meiner toDo-Liste und so war ich sofort im Rezept-Plan-Modus. Beim Rezept bin ich nah am Lieblingsrezept geblieben.Trotzdem hat mich das Formen vor Herausfoderungen gestellt, weil mir im Ursprungsrezept Maße für Teigplatte und Springform fehlten. Beim Abschätzen der optimalen Größe brauchte es daher zwei Anläufe, aber so habe ich für euch jetzt eine Anleitung für eine große Springform / Backring (28-30 cm) und für die “normale” Größe (24-26 cm). Und ausprobiert, ob es ohne Springform geht, habe ich auch – Fazit hier: Geht, wird aber deutlich weniger hübsch, da die Springform einfach für den perfekten Kreis sorgt. Wer lieber kleine Brioche-Knoten backen möchte, nimmt dazu einfach die Anleitung von diesen Zimtknoten und setzt die Knoten entweder in eine Muffin- oder in Briocheformchen. Das sieht auch sehr fein aus. Unten im Rezept habe ich euch alle meine getesteten Anmerkungen für Varianten aufgeschrieben und verlinkt, da habt ihr alles auf einen Blick. Weiterlesen
Tag-Archiv: Süßer Starter
Weiches Kastenweißbrot
Für die Tage nach einer kleine Zahn-OP stand mir im letzten Jahr der Sinn nach einem weichen Kastenbrot. Das Brot entstand spontan und entsprechend musste es sich dem Tagesablauf anpassen. Darum wanderte der Teig immer wieder in den Kühlschrank, was die Gehzeiten angenehm flexibel macht. Und der süße Starter ist eh immer eine gute Vorteig-Wahl für spontane Backaktionen. Trotzdem ist eine Minimenge Hefe (2g) im Teig, damit er auch zuverlässig im Zeitrahmen aufgeht. Wer nicht darauf angewiesen ist, dass das Brot in jedem Fall bis zum nächsten Frühstück fertig ist, der kann es aber auch gut ganz ohne Hefe backen – die Gehzeit verlängert sich dann unter Umständen um 2-3 Stunden.
Mit etwas Butter um Sahne im Teig wird die Krume schön flauschig und auch die Kruste bleibt weich. Die lange Gehzeit in Kombination mit dem süßen Starter sorgt für ein vielschichtiges Aroma mit leichten Milchsäurenoten. Ein feines Brot, das nicht nur bei Zahnkranken und zahnende Kleinkinder gut ankommt 😉 Weiterlesen
Christstollen (Edition 2023)
Seit 2009 backe ich mein Stollen-Rezept, ohne dass ich großartig am Rezept geschraubt habe, da ich vom ersten Versuch den Stollen geliebt habe. Dass ich mich in letzter Zeit mal wieder vermehrt mit den wissenschaftlichen Hintergründen der Glutenentwicklung beschäftig habe, war nun der Anschubser,den ich brauchte, um dem Rezept seine wohlverdiente Überarbeitung angedeien zu lassen. Die größte Änderung ist dabei, dass der Hauptteil des Fettes erst zum Teig gegeben wird, wenn dieser schon relativ gut ausgeknetet ist. Dadurch kann man den Teig bis zur vollständigen Glutenentwicklung auskneten und so geht der Stollen höher auf und hält auch seine Form besser als die 2009er-Version. Damit wird auch einem Breitlaufen effektiv entgegen gewirkt. Die Butter hat dabei jetzt eine etwas kühlere Temperatur (12-15°C), wodurch sie etwa die gleiche Konsistenz wie der Teig hat und sich so leichter mit dem Teig verbindet. Einziger Haken beim diesem Vorgehen ist, dass die Küchenmaschine auch mit festem Teigen klarkommen muss.Besitzer von Küchenmaschinen mit etwas schwächeren Motoren sollten darum lieber die althergebrachte Version nehmen.
Ansonsten habe ich den Hefe weiter reduziert und dafür ein wenig süßen Starter als Vorteig dazugenommen. Dadurch verlängern sich alle Gehzeiten, aber ich finde, dem Geschmack tut es gut. Weiterlesen
Fluffiges Kastenbrot mit Emmer
Vor dem Umzug im vergangenen Jahr hatte ich mir selbst auferlegt, mich durch die Mehlreste zu backen. Das ist immer spannend, weil man zum einen halb vergessene Tüten wieder entdeckt und manchmal Kombinationen testet, auf die man sonst eher verzichtet. Bei den Urgetreiden zum Beispiel neige ich dazu, sie immer mit Dinkel zu kombinieren. Ich habe in dem Fall immer dem Blog im Hinterkopf und die Tatsache, dass diejenigen, die Weizen meiden, sich über Kombinationen aus Dinkel und Urgetreide immer freuen. Doch auch in der Kombination mit Weizen schmeckt Emmer sehr lecker und so wurde als Resteverwertung dieses leckere Brot geboren.
Es war eigentlich sogar zu lecker, denn trotz doppelter Rezeptmenge hatten wir mein als Gefrierschrank-Vorrat für die erste Woche im neuen Haus gedachten Brot-Anteil schon vor dem ersten Umzugstag aufgegessen.
Briochebrötchen
Ich sage es immer wieder gerne: Wenn ich mit einem Rezept spiele und dabei neue Varianten entstehen, ist das immer ein gutes Zeichen. Denn diese Rezepte sind jene, die ich besonders gerne mag.
Die Briochebrötchen haben direkt mehrere Geschwister-Rezepte hier im Blog. Das Ausgangsrezept waren die üppigen Brioche Burger-Buns, die mich zu den leckeren Vollkorn-Rosinenbrötchen und den Joghurt-Burger-Buns inspirierten. Und da ich Lust auf locker-leichte süße Frühstücksbrötchen hatte, gesellen sich nun auch noch die Briochebrötchen dazu. Sie enthalten etwas weniger Butter, aber dafür etwas mehr Zucker aus das Ausgangsrezept. Auch die Ei-Menge habe ich deutlich reduziert. Trotzdem werden die Brötchen herrlich buttrig mit einer zarten, watteweichen Krume. Wer Milchbrötchen mag, wird diese Brötchen ganz bestimmt genauso lieben wie wir!
Weltmeisterbrötchen
Schon seit langer Zeit befindet sich ein Rezept für Weltmeisterbrot im Blog. Weltmeisterbrötchen suchte man aber lange vergebens. Als ich vor einiger Zeit eine Gewürzmischung für Weltmeisterbrötchen sah, war meine Interesse geweckt. Der Dreiklang aus Senfsaat, Bochkshornklee und Kreuzkümmel versprach ein herzhaftes Aroma. Da mein Gewürzregal eine breite Vielfalt bietet, hatte ich in der heimischen Küche alles, was ich brauchte. Allerdings musste ich die Feinwaage bemühen, da die verwendeten Mengen eher einen Hauch von Gewürz entsprechen. Doch dadurch werden die Brötchen herzhaft im Aroma, ohne dass sich die Gewürze wirklich herausschmecken lassen.
Das Saatenbrühstück hatte ich in einem Anfall an Rationalität direkt gemeinsam mit dem Brühstück für den Dinkelkörnernkasten gemacht. Und so waren die Brötchen am Vorabend zügig vorbereitet und am nächsten Morgen genauso zügig gebacken. So unkompliziert mag ich meine Sonntagsbrötchen besonders gerne!
Ciabatta mit Roggenpoolish
Zu einer Grilleinladung bei Freunden wurde auf meine Frage, was ich mitbringen solle, Brot gewünscht. Und da ich bisher in diesem Sommer nichts gebacken hatte, was von mir als “Sommer-Brot” wahrgenommen wird, war schnell klar: es gibt Ciabatta. Vor vielen, vielen Jahren hatte ich einmal ein Wurzelbrot mit Roggenanteil von einem Bäcker aus Köln probiert und es seitdem immer nachbauen wollen. Und da ich ja gerade mit dem Unterknet-Verfahren mit Roggenmehl experimentiere, war es Zeit für genau so ein Brot.
Für den entsprechenden Trieb sorgen die Hefe im Poolish und eine kleine Menge süßer Starter. Durch die lange Fermentation erst bei Raumtemperatur und dann im Kühlschrank bekommt man ein Brot mit einer herrlich offenporigen Krume und einem fantastischen Aroma mit feinen Roggennoten.
Und das uns am Ende das Wetter dazu gebracht hat, ein lustiges Drinnen-Picknick mit bestellter Pizza, Salat, Dips und Ciabatta zu machen, passt doch auch zu diesem Sommer. Weiterlesen
Vanille-Buchteln
Vor langer Zeit gab es mal in der Bäckerei vor Ort Buchteln, die mit Vanillecreme und Kirschen gefüllt waren. Inzwischen wohnen wir woanders und auch die Bäckerei gibt es nicht mehr. Aber die Idee ist in meinem Hinterkopf geblieben. Denn ich liebe Rohrnudeln mit Vanillesoße und Gebäck mit Pudding sowieso und darum fand ich die Idee, beides in einer Buchtel zu vereinen, super! Beim Füllen hatte ich nur das Problem, dass ich mit der Variante “Buchteln eindrücken und mit Pudding füllen” zum einen Gebäckvolumen verlor und zum anderen nicht sehr viel Pudding in die Buchteln bekam. Darum habe ich mir Dietmars Idee geborgt, Buchteln mit einem Spritzbeutel zu füllen. Auch die Idee mit den Streuseln habe ich mir bei ihm abgeguckt – die Streuselliebe ist hier ungebrochen.
Beim Teig habe ich Anstellgut als Aromageber verwendet und da dieses Kühlschrankkalt in den Teig kommt, muss die Milch ziemlich warm sein, damit der Teig am Ende eine Teigtemperatur von 24-28°C bekommt. Damit die Hefe keinen Hitzetod stirbt, verrühre ich die heiße Milch darum erstmal mit etwas Mehl und anderen Zutaten, bevor die Sauerteigreste und die Hefe dazukommen. Und da der Teig so fest ist, kommt auch der Zucker von Anfang an mit dazu. Normalerweise vermeide ich das, da die Glutenentwicklung durch Zucker und Fett gestört wird. Aber hier ist der Teig so fest, dass die Maschine sonst sehr zu kämpfen hätte. Durch den Zucker wird ein Teil des Wassers aus dem Teig gezogen und der Teig wird so weicher.
Die Buchteln sind super lecker geworden. Durch den Pudding entsteht beim Backen eine Kuhle in der Buchtel, die eigentlich danach ruft, zusätzlich mit Früchten gefüllt zu werden. In unserem wuseligen Alltag war ich aber schon sehr zufrieden mit der Vanillepuddingvariante.
Mehrkorn-Burger Buns
Nach dem “Jahr der Kartoffel” könnte dieses Jahr das “Jahr des Hafers” werden. Als ich unseren Vorrat an Burgerbrötchen auffüllte, habe ich – inspieriert vom Dinkel-Emmer-Haferbrot – kurzentschlossen ein Haferflocken-Kochstücken angesetzt. Bei der Sichtung der Mehlvorräte wanderten dann allerlei Reste in den Teig: helles Dinkel-, Emmer- und Roggenmehl. Durche vier verschiedenen Getreidesorten und die große Menge Vorteig bekommen die Brötchen einen herrlich nussig-vielschichtigen Geschmack. Das Kochstück gibt dabei eine milde Süße und sorgt dafür, dass die Krume sehr saftig und fluffig ist. Gleichzeitig ist die Brötchenkruste eher weich, was ich durch großzügiges Einsprühen mit Wasser nach dem Backen nochmal verstärkt habe. Ich persönlich mag ja Burgerbrötchen mit ein wenig Biss in der Kruste, aber der Liebste wünschte sich weiche Burger Buns.
Feiner Sonntagszopf 2.0
Ich habe ja fast – aber nur fast – ein schlechtes Gewissen, euch dieses Rezept vorzustellen. Es ist nämlich “nur” eine Rezeptspielerei mit dem Rezept vom Lieblingszopf. Da ich aber vom Endergebnis so angetan war, habe ich beschlossen, die Rezeptvariante im Blog festzuhalten. Immerhin ist der Blog ja auch als Rezeptspeicher für mich gedacht.
Doch was habe ich im Vergleich zur ersten Variante geändert? Die wichtigste Änderung ist das aktive Malz. Damit ist die Version 2.0 zwar nicht mehr Übernacht-tauglich, aber das Malz wirkt sich positiv auf die Krume und das Volumen aus. Ansonsten habe ich ein wenig Flohsamenschale im Teig, was zum einen den Teig stabilisiert und zum anderen die Handhabung beim Flechten noch weiter verbessert. Ein wenig gedreht habe ich auch am Fett- und Zuckeranteil. Und das alles ergibt zusammengenommen einen noch fluffigeren Zopf und macht mich glücklich.