Tag-Archiv: Süßer Starter

6. August 2022

“Us de Lameng”-Brötchen (Auffrisch-Brötchen)

Auffrisch-Brötchen (2)Im Rheinischen sagt man: Dat maache me us de Lameng”, wenn man etwas aus dem Handgelenk schüttelt. Der Begriff stammt aus dem Französischen und hat sich während der französischen Besatzungszeit (1794-1813) im Kölschen eingebürgert.

Und genau so “us da Lameng” sind diese Brötchen entstanden. Sie waren eine Resteverwertung, als ich den Sauerteig auffrischte, bevor ich mich in der 31. Schwangerschaftswoche im Krankenhaus zur Geburtsplanung vorstellte – nicht wissend, ob ich nochmal heim dürfen würde oder nicht. Und so hatte ich den Tag zuvor mit den wichtigen Dingen wie “Sauerteig auffrischen und sichern” verbracht.

Die Reste wollte ich nicht wegwerfen und so landete alles in einem Brötchenteig, der nebenbei gehen durfte. Und wie das manchmal so ist, sind die Sachen, die so nebenbei laufen, besonders lecker. Wie diese Brötchen, die so wunderbar locker aufgingen und am Ende riesig waren, mit flaumiger Krume und knuspriger Kruste. Und da sie so lecker waren, musste das Rezept schnell noch aufgeschrieben werden.

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16. Juli 2022

Bagel mit 20 % Emmer und “Everything-Bagel-Topping”

Bagel mit 20% Emmer (2)Für einen Privatbackkurs (dem letzten vor der Babypause) waren Bagels ein großer Wunsch. Schon bei der Vorbereitung des Vorteiges erwachte mein eigener Bagel-Hunger. Schließlich essen wir sehr gerne, aber trotzdem irgendwie viel zu selten Bagel. Auf der Rückfahrt vom Kurs beschloss ich, am nächsten Tag auch Bagel zu backen. Da es eine spontane Backaktion war, wanderte für das Aroma ein süßer Starter-Rest in den Teig. Etwas Emmer-Vollkornmehl gibt dem Teig dabei eine schöne nussige Note. Wer kein Emmer im Haus hat, kann aber auch ein anderes Vollkornmehl verwenden.

Als Topping habe ich das “Everything-Topping” verwendet, das aus Sesam, Mohn, Salz und Zwiebel (und für die, die mögen, auch Knoblauch) besteht. Ich mache es mit Röstzwiebeln, weil sie leichter zu bekommen sind, als getrocknete Zwiebeln. Allerdings bräunen die Röstzwiebeln auch stärker, was nicht jedermanns Sache ist. Ich habe im Rezept darum beide Varianten vermerkt.

Serviert habe ich die Bagel am nächsten Abend mit einem leckeren Feigen-Frischkäse-Aufstrich. Das Rezept dafür liefere ich auch noch nach 🙂

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11. Juni 2022

Kartoffelbrot mit süßem Starter

Kartoffelbrot_002

Bekanntermaßen geht Kartoffelbrot hier ja immer. 2020 hatte ich sogar zu meinem persönlichen Kartoffelbrot-Jahr erklärt, weil sich so viele Kartoffel-Rezept im Blog wiederfanden. Ein Kartoffelbrot-Rezept, dass nur mit süßen Starter getrieben wird, fehlte aber in der Sammlung. Und das konnte ja nicht so bleiben.

Eine besondere Note bekommt dieses Brot durch etwas frisch geriebene Muskatnuss. Ein wenig Schmand rundet das Aroma ab und macht die Krume besonders saftig. Und da ich ja alle meine Kartoffelbrote liebe, mag ich mich jetzt nicht festlegen, aber dieses hier gehört aber auf jeden Fall zu denen, die mir besonders am Herz liegen.

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28. Mai 2022

Pinsa Romana

Pinsa (1)An mir gehen Trends ja durchaus schon einmal vorbei. Die Pinsa Romana ist genau so eine Geschichte. Bis vor kurzen kannte ich nicht einmal den Namen. Aber ein Fertigprodukt im Supermarkt weckt die Neugierde und schon war ich im Netz unterwegs und recherchierte Rezepte und die Geschichte der Pinsa. 

Bei der Pinsa handelt es sich um ein Fladenbrot, das ähnlich wie Pizza belegt und gebacken wird, auch auf etlichen Blogs findet man Rezepte. Es ranken sich dabei allerlei Mythen um die Pinsa, z.B. sollen bereits die alten Römer im ersten Jahrhundert nach Christus diese Fladen gebacken haben. Das ist allerdings genau das: ein Mythos. Denn die Pinsa inklusive der netten Mythen ist die Erfindung eines Geschäftsmann aus Italien.Trotzdem findet man auch bei aktuellen Blogbeiträgen immer noch die Römer-Geschichte.  Und so schwanke ich zwischen Bewunderung für eine clevere Marketingidee und einer mittelschweren Verzweiflung über die Neigung von Bloggern und anderen Akteuren in den sozialen Medien, ohne eigene Recherche “Fakten” einfach voneinander abzuschreiben.

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14. Mai 2022

Auffrisch-Bauernstütchen

Bauernstütchen (2)Ein Rest Buttermilch, etwas übrig gebliebener süßer Starter und die Lust auf Brötchen zum Abendessen waren der Auslöser für diese Brötchen. Da sie mich in ihrer Zusammensetzung an die Westfälischen Bauernstuten erinnern, habe ich sie Bauernstütchen getauft. Es sind flauschige Brötchen mit knuspriger Kruste, genau das richtige für eine schöne abendliche Brotzeit.

Die Gehzeiten sind zwar nicht so, dass ich es direkt als “schnelles” Rezept einstufen würde, aber wer nach dem Mittagessen den Teig knetet, hat abends duftende Brötchen auf dem Tisch stehen.

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15. April 2022

Osterlamm

Osterschaf (2)

Das Osterschaf habe ich im letzten Jahr gebacken. Die Idee ist nicht neu, ich weiß aber nicht mehr, wo ich so ein Schäfchen das erste Mal gesehen habe, es ist aber schon einige Jahre her. Letztes Jahr habe ich endlich einen Teil des Zopfteiges abgezweigt und spontan ein Schäfchen gebacken.  Und da es gut geklappt hat, habe ich es für euch dokumentiert, falls ihr auch Lust auf ein niedliches Osterschaf habt.

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2. April 2022

Wochenend-Zopf (Vegan)

Veganer Zopf (1)Beim Einkaufen stolperte ich über eine vegane Margarine, die im Block verkauft wird und ohne Palmöl auskommt. Bisher gab es in unserem (gutsortierten) Supermarkt nur eine Margarine, die genauso fest wie Butter ist und sich somit 1:1 austauschen lässt, aber sie war mit Palmöl und darum nicht meine erste Wahl. Also hüpfte die neue Margarine in den Einkaufskorb..

In meinem Kopf formte sich sofort der Plan von einem Zopf, der ähnlich wie der Lieblingszopf sowohl als kalte Übernachtgare als auch als warme Gare funktioniert. Daher habe ich beim Fett auf eine Mischung aus Magarine, Öl und Cashewmus gesetzt. Beim Mehl habe ich mal wieder auf eine kleine Menge Roggenmehl gesetzt, denn ich mag den positiven Effekt, den Roggenmehl auf die Krume hat. Zucker kommt nur wenig in den Teig, da ich Lust auf einen Zopf in der Art der schweizer Buterzöpfe hatte. Man kann die Zuckermenge aber natürlich auch erhöhen.

Bei der Glanzstreiche habe ich dieses Mal zusätzlich auf eine Prise Kurkuma gesetzt. Damit bekommt die Streiche einen schönen Gelbschimmer, mit dem man sie fast nicht von einer Eistreiche unterscheiden kann.  Wichtig ist, dass die Zöpfe nicht nur vor sondern auch nach dem Backen damit bestrichen werden, denn dann wird der Glanz besonders schön!

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19. Februar 2022

Bananenweckchen mit Sultaninen

Bananenweckchen (3)Bananen haben in unserem Haushalt viele Jahre eine sehr untergeordnete Rolle gespielt. Doch wie bei vielen anderen Familien auch, ist seit das Krümmelchen feste Nahrung für sich entdeckt hat, die Banane eine feste Größe im Obstkorb. Selten wird sie alt, und noch viel seltener kommt sie in den leicht überreifen Zustand, den man für Eis oder Kuchen braucht. Dabei schlummerte die Idee für diese Bananenweckchen schon seit Beikosteinführung in meinem Hinterkopf. Diese Woche hatten wir nun endlich mal ausreichend reife Bananen, damit ich mein Experiment starten konnte.

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12. Februar 2022

Skolebrød / Skoleboller

SkolebollerWenn doch alle Schulbrote genauso süß wie diese kleinen norwegischen Teilchen wären! Denn Skolebrød heißt nichts anderes als Schulbrot und sind – so behauptet das Netz – in den 50er Jahren als praktisches Gebäck für Schüler entstanden. Ein wenig zweifle ich ja an der Legende, doch mit mangelnden Norwegisch-Kentnissen ist es schwierig, eine verlässliche Orginalquelle für diese Behauptung zu finden. Aber vielleicht weiß die verehrte Leserschaft ja mehr?

Das faszinierende am Skolebrød – das auch Skoleboller genannt wird – ist die Kombination eines Puddingteilchens mit einer Zuckerguss-Kokosflocken-Kruste. Dadurch bekommen die Brötchen einen leicht exotischen Hauch, der sich aber wunderbar mit dem Kardamom im Teig und der Vanille der Füllung verträgt. Von daher ist es mir ganz egal, woher der Name jetzt letztlich stammt, ich esse lieber noch ein Skolebrød!

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15. Januar 2022

Frankfurter Stutzweck

Stutzweck (2)

Ganz ähnlich wie der Mainzer Neujahrsbopp kommt auch der Frankfurter Stutzweck daher. Zwei Knubbel an den Enden bilden die “Köpfe” die das neue und das alte Jahr darstellen. Durch die Einschnitten wird der “Körper” in zwölf Teile unterteilt, die die einzelnen Monate darstellen. Der einzige wirkliche Unterschied zu der Mainzer Variante ist hierbei die Größe. Der Frankfurter Stutzweck ist nämlich nur so groß wie ein großes Brötchen. Und so ist der Stutzweck ein klassisches Neujahrsgebäck, das perfekt in meine Sammlung an regionalen Brotrezepten passt.

Beim Teig habe ich mich an meinem Lieblingszopf orientiert. Damit ist der Teig nicht wirklich klassisch, passt aber mit seinem saftig-fluffigen und mürben Art perfekt zum Gebäck. Wer lieber einen etwas klassischeren Teig möchte, kann aber gut den Teig vom Mainzer Neujahrsbopp verwenden und die Form- und Backanleitung vom Stutzweck. So oder so wird man mit einem schönen Gebäck für den ersten Tag im neuen Jahr belohnt!

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