Tag-Archiv: Butter

20. März 2016

Dinkel-Brioche

Dinkelbrioche (3)Hier kommt, wie versprochen, das erste Rezept mit Dinkel. Es ist eine Variation meines Brioche-Rezepts, enthält aber mehr Eigelb und ein kleines Kochstück, um die Flüssigkeitsmenge im Teig zu erhöhen. Ein süßer Starter-Vorteig sorgt für Aroma und zusätzlichen Trieb.

Bei Dinkel-Brioche muss man, im Gegensatz zu “normalen” Brioche, beim Auskneten des Teiges gut darauf achten, das der Teig nicht überknetet. Es empfiehlt sich, gerade bei unbekannten Mehlcharge , beim Kneten immer wieder die Glutenentwiclung mit dem Fenstertest zu überprüfen. Je nach verwendeter Dinkelsorte kann weniger als eine  halbe Minute zwischen perfekt ausgeknetet und überknetet liegen.

Aber wenn man das beachtet, dann steht einem Sonntagsfrühstück mit perfekten, flaumig-lockeren Dinkelbrioches nichts mehr im Wege!

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21. Februar 2016

Restle-Brot

Restel-Brot (1)Manchmal entstehen die besten Brote eher ungeplant. So wie bei diesem Brot, das eher für die Resteverwertung gedacht war:  Beim Irländer hatte ich ein etwas größeres Aromastück angesetzt, damit sich der Energieaufwand auch lohnte. Im Kühlschrank fand sich noch eine größere Portion süßer Starter, den ich nicht komplett füttern wollte. Was lag da näher, als beides in einem Brot zu verwenden? Der Mehlvorrat gab auch noch den einen oder anderen Rest her, und schon hatte ich einen Plan.

Es ist ein klassisches Alltagsbrot mit einer saftigen Krume. Das Aromastück sorgt hierbei für eine gute Frischhaltung und gibt eine feine Malznote. Der gereifte süße Starter gibt eine milde Vielschichtigkeit im Aroma, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Ein feines Brot, das mich über weitere Experimente mit dem Aromastück nachdenken lässt.

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4. Februar 2016

Kieler Semmeln

Kieler SemmelKieler Semmeln sind eine Besonderheit, denn sie werden nach dem Vorformen in einer Mischung aus Butter und Salz “gescheuert”. Dadurch wird die Oberfläche angeraut, und die Kruste bekommt eine leckeres, leicht buttrige-salziges Aroma. Ihren Ursprung haben die Kieler Semmeln, wie der Name schon vermuten lässt, in Kiel. Bei den Rezepten gibt es leichte Unterschiede, ich habe auch schon Varianten mit Schweineschmalz und Zimt gesehen. Der Zimt war mir für einen ersten Versuch dann doch zu abenteuerlich, ich habe ihn aber schon für eine zweite Version im Hinterkopf gespeichert.

Ich habe als Teiggrundlage auf altbewährtes zurückgegriffen und nur leicht variiert. Mit etwas Sauerteig und einer kalten Stockgare bekommen die Brötchen auch ohne Vorteig ein mildes, leckeres Aroma und sind so für spontane “Morgen zum Frühstück soll es Brötchen geben”-Eingebungen gut geeignet. Das Scheuern im Fett benötigt ein wenig Übung, aber selbst wenn sich der Teig nicht perfekt in Falten legt gibt es denoch ein köstliches Brötchen mit wattiger Krume und knuspriger Kruste, die beim Abkülen schön fenstert und einen Hauch von Salz und Butter mit sich trägt.

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24. Januar 2016

Gaufres de liège mit süßem Starter (Dinkelvollkorn-Variante)

Vollkorn Lütticher Waffeln (1)Ein wenig geschafft, aber glücklich blicke ich auf die letzte Woche zurück. Geschafft deshalb, weil ich nach Berlin mit nur einem ganz kurzen Zwischenstopp daheim direkt weiter nach Frankfurt zu einer mehrtägigen Schulung gereist bin. Zum Glück blieb das angedrohte Schneechaos aus und alle ICEs waren gut in der Zeit :-).  Das Brotfest in Berlin war eine tolle Erfahrung für mich und ich habe mich sehr gefreut, ein paar von Euch persönlich kennen gelernt zu haben!

Den Zwischenstopp daheim habe ich dafür genutzt, einige Mitbringsel aus Berlin (Dinkelseelen und Weizenmischbrot) im Tiefkühler zu parken. Darum war der Brotvorrat an diesem Wochenende noch gut gefüllt, was mir nach der anstrengenden (aber guten) Woche ganz entgegen kam. Nur die Starter wollten gefüttert werden und ich brauchte eine Idee, was ich mit dem anfallenden Resten machen könnte. Und da ich momentan neben dem Weißmehl-Starter auch noch eine Vollkorndinkelvariante führe, kam ich auf den Gedanken, meine geliebten Lütticher Waffeln in einer Vollkornvariante zu backen. Für eine schöne Geschmacksabrundung sorgt dabei etwas Tonkabohne, deren marzipanig-vanilliges Aroma gut mit den nussig-herben Noten des vollen Dinkels harmoniert.

Zusammen mit einem Tässchen Ostfriesen-Tee sind sie genau das richtige für ein gemütliches Wochenende auf dem Sofa.

 

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9. Januar 2016

Pandoro–Eine Bildergeschichte

Pandoro

Die Zeit zwischen den Tagen nutze ich gerne, um aufwendige Kuchen-Brote zu backen. Mein liebstes ist dabei der Pandoro, der mit seinen Vorstufen zwar aufwendig ist, aber mich durch sein Aroma und die Triebkraft, die er entwickelt, ein jedes Mal aufs neue erfreut.

Ich habe dieses Jahr wieder meine reine Sauerteig-Variante gebacken, die durch den süßen Starter und die langen Gehzeiten und ein unvergleichliches Aroma entwickelt. Die Krume ist dabei so zart, dass sie fast auf der Zunge zerschmilzt. Ich denke mir dann jedes Mal: So muss es sein, wenn man Wolken isst.

Da es zu dem Zeitpunkt gerade eine Nachfrage gab, ob der reife süße Starter wirklich aufgehe und mit Luftblasen durchsetzt sei, fotographierte ich meinen Starter, den ich für den Pandoro gerade auffrischte. Und weil ich gerade gut dabei war, habe ich auch noch die Gärung vom 1. und 2. Teig sowie die Teiglinge während der Stückgare fotographiert. Im Nachhinein bin ich sehr angetan von den Bildern, weil so wirklich zu sehen ist, wie stark der Pandoro in seiner Form aufgeht. Und darum poste ich hier nochmal das Rezept für meinen Pandoro zusammen mit den neuen Bildern. Da es für meine Vehältnisse viele Bilder sind, habe ich auf ein erneutes Krumenfoto verzichtet, die Krume sieht aber genauso aus wie vor zwei Jahren.

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1. Januar 2016

Dinkel-Neujahrsbretzel

Neujahrsbrezel (3)Entspannt und mit netter Gesellschaft sind wir ins neue Jahr gekommen. Ich hoffe, ihr auch 🙂

Für das späte Frühstück am Neujahrs morgen gibt es bei uns traditionell eine Neujahrsbretzel. Im diesen Jahr habe ich etwas gemacht, das ich schon länger vor hatte: Ich habe das liebste Sonntagszopf-Rezept auf Dinkel umgeschrieben. Ein Water Roux sorgt dabei für genügend Feuchtigkeit im Teig und der süße Starter gibt auch hier ein mildes Aroma . Damit sich die Geschmacksnuancen gut entwickelt und der Starter zudem auf “Zucker” trainiert wird, habe ich den Teig in zwei Etappen aufgebaut, wie bei einem Pandoro. Das ist ein wenig komplizierter, bringt aber ein Plus an Geschmack und Triebkraft. Weiterlesen

16. Oktober 2015

Süße Kartoffelweckchen

Kartoffelweckchen (4)Auch das passiert manchmal bei uns: der Gefrierschrank ist leer, obwohl ich überzeugt war, das da noch Frühstücksbrötchen sein sollten. Und um neun Uhr abends setze nicht mal ich noch einen schnellen Vorteig für Brötchen an. Stattdessen habe ich eine schnelle Inventur der Küche gemacht und noch einige Salzkartoffeln des Vortages, Sahne und Eier aus dem Kühlschrank gezogen und einen Teig für süße Weckchen angesetzt. Wie bei meinem Lieblingszopf muss der Teig für eine leichte Formbarkeit für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank, kann aber auch gut über Nacht dort gehen. Genau das habe ich dann auch gemacht und am nächsten Morgen nach dem Aufstehen Weckchen geformt.

Und auch wenn ich eigentlich Brötchen mit einem vielschichtigeren Aroma bevorzuge, bin ich mit diesen Kartoffelweckchen sehr zufrieden. Durch die Sahne und die Kartoffeln bekommen sie eine hervorragende, feinporige und wattigweiches Krume, die sich in lange Fasern zerteilen lässt. Genau so mag ich meine Weckchen!

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2. Oktober 2015

Brotbacken für Anfänger XXI: Dinkel-Quark-Weckle mit Emmer

Dinkel-Quark-Wecken mit Emmer (7)Im August waren wir für ein Wochenende im schönen Schwabenländle unterwegs. Ein Teil meiner Familienwurzeln liegt im Schwäbischen und so muss ich dort auf jeden Fall Brezeln essen. Bei einem Zwischenstopp an einer Bäckerei entdeckte ich in der Auslage ein letztes Quarkbrötchen mit Emmer. Bis ich an die Reihe kam, war es allerdings schon ausverkauft und so habe ich stattdessen Briegel und Brezeln erstanden. Aber die Idee hatte sich in meinem Kopf festgesetzt. Da ich die Kombination von Dinkel und Emmer ganz besonders lecker finde, entstand relativ bald ein Rezept. Durch den Quark werden die Brötchen dabei schön saftig, ohne das man Gefahr läuft, dass sie Trockenbacken. Das Emmermehl gibt ihnen eine nussige Note und den Vollkornanteil von 30% sieht man ihnen dabei nicht an.

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20. September 2015

Märchenkönig-Brot

Märchenkönig-Brot (2)Oliver fragte mich am Samstagmorgen, ob ich ein Rezept für ein “König-Ludwig-Brot” hätte. Da mir der Name nichts sagte, musste ich erstmal eine kurze Internet-Recherche einlegen. Und die Bilder, die ich fand, sahen verdächtig nach “Backmischung für Bäcker” aus. Und tatsächlich hatte ich bald den Hersteller der Mischung gefunden und die Inhaltsstoffe klangen wenig erfreulich: “Dinkelmehl, Roggenmehl, Malzmehl (Dinkel, Roggen), getrockneter Roggensauerteig, Dinkelvollkornschrot, Dinkelvollkornmehl, Weizenkleber, jodiertes Speisesalz, Süßmolkepulver, Guarkernmehl, Weizenspeisekleie, Traubenkonzentrat, Ascorbinsäure, Enzyme”.

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4. September 2015

Göppinger Brot

Göppinger (1)

Seine Geburt hatte das Rezept für das Göppinger Brot in einem Telefongespräch mit meiner Mutter. Sie hatte gerade einen Roggensauerteig angesetzt und fragte mich, ob ich einen Rezeptvorschlag hätte (ich weiß genau, von wem ich die Einstellung “erst der Vorteig, dann das Rezept” habe). Ich dachte an das herrliche Weizenmischbrot 80/20, dass ich am Vortag gebacken hatte und kurze Zeit später hatte ich das Rezept den Vorteig-Gegebenheiten angepasst, und es entstand ein “Geschwisterkind-Rezept”. Am nächsten Tag bekam ich eine Mail, dass das Brot allen sehr gut geschmeckt hatte, und so vermerkte ich es im Hinterkopf als “auch noch backen”.

Als ich jetzt ein Brot als Einzugsgeschenk brauchte, kam es mir wieder in den Sinn und so habe ich es endlich gebacken. Und ich bin von ihm genauso angetan wie von seinem “schnellen” Geschwisterkind. Aromatisch, saftig und locker ist es ein tolles Alltagsbrot, das genauso gut mit Honig und Marmelade als auch mit herzhaften Belag schmeckt.

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