Tag-Archiv: Roggen

18. Juni 2022

Feierabend-Hörnchen

Feierabend-Hörnchen (2)Wenn ich Milchhörnchen und Konsorten backe, bevorzuge ich normalerweise die gleiche Technik wie bei den Salzstangen aus der Anfänger-Reihe. Doch die Feierabend-Rezepte sollen auch bei wenig Zeit gut umsetzbar sein. Und so werden diese Hörnchen nach “Hausfrauen-Art” geformt: Teig zu einem Kreis ausrollen, Kreis in Stücke schneiden, Hörnchen aufrollen. Der Perfektionist in mir beschwert sich zwar trotzdem ein wenig über die Form, aber das ist aushaltbar. Neben der Zeitersparnis ist der zweite Vorteil, dass aus dem Teig 16 kleine Hörnchen entstehen, die perfekt für kleine Kinderhände sind. Wer größere Hörnchen möchte, kann den Teig aber auch einfach in weniger Stücke teilen.

Der Teig ist wieder der gleiche süße Basis-Teig wie bei den Zimtknoten. Er ergibt nicht nur saftiges , leckeres Gebäck mit wunderbar langfaseriger Krume, sondern klebt auch überhaupt nicht und ist direkt aus dem Kühlschrank herrlich zu verarbeiten.

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11. Juni 2022

Kartoffelbrot mit süßem Starter

Kartoffelbrot_002

Bekanntermaßen geht Kartoffelbrot hier ja immer. 2020 hatte ich sogar zu meinem persönlichen Kartoffelbrot-Jahr erklärt, weil sich so viele Kartoffel-Rezept im Blog wiederfanden. Ein Kartoffelbrot-Rezept, dass nur mit süßen Starter getrieben wird, fehlte aber in der Sammlung. Und das konnte ja nicht so bleiben.

Eine besondere Note bekommt dieses Brot durch etwas frisch geriebene Muskatnuss. Ein wenig Schmand rundet das Aroma ab und macht die Krume besonders saftig. Und da ich ja alle meine Kartoffelbrote liebe, mag ich mich jetzt nicht festlegen, aber dieses hier gehört aber auf jeden Fall zu denen, die mir besonders am Herz liegen.

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4. Juni 2022

Zimtknoten (Feierabendbrot)

Zimtknoten (4)

Manchmal braucht man nicht mehr als ein gutes Basisrezept, um viele verschiedene Gebäcksorten zu backen. Für die Feierabend-Reihe habe ich an einem schönen Teig für süße Brötchen und verschiedenes Kleingebäck gebastelt. Der Teig enthält neben Weizenmehl auch etwas Roggenmehl, wodurch die Krume noch ein wenig zarter wird. Ansonsten habe ich auf die beliebte Kombination aus Sahne und Butter für den Fettanteil gesetzt – immerhin hat das seit dem Lieblingszopf hier Tradition.  Ansonsten sind die Parameter wie bei allen meinen Feierabendbroten: wenig Hefe und lange und flexible Gehzeiten. Dadurch wird das Gebäck aromatisch und bleibt lange frisch.

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14. Mai 2022

Auffrisch-Bauernstütchen

Bauernstütchen (2)Ein Rest Buttermilch, etwas übrig gebliebener süßer Starter und die Lust auf Brötchen zum Abendessen waren der Auslöser für diese Brötchen. Da sie mich in ihrer Zusammensetzung an die Westfälischen Bauernstuten erinnern, habe ich sie Bauernstütchen getauft. Es sind flauschige Brötchen mit knuspriger Kruste, genau das richtige für eine schöne abendliche Brotzeit.

Die Gehzeiten sind zwar nicht so, dass ich es direkt als “schnelles” Rezept einstufen würde, aber wer nach dem Mittagessen den Teig knetet, hat abends duftende Brötchen auf dem Tisch stehen.

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30. April 2022

Heller Dinkelsaatenkasten mit Kartoffel

Heller Saatenkasten mit Kartoffel (2)

Für ein gemeinsames Brotbacken mit meiner Mutter wollte ich noch ein helles Kastenbrot mit Saaten beisteuern. Die Inspiration dazu wartete in Form dieses köstlichen Kümmel-Kartoffelbrotes. Da es mit Pellkartoffelmehl gemacht wird, ist der Teig am Backtag recht unkompliziert gemacht – was gut ist, wenn das Frühstück etwas länger dauert, weil das “Brot selber schmieren” beim Krümmelchen noch nicht so klappt, wie es sich das wünscht. Aber wenn die kindliche Wut verraucht und die Tränen getrocknet sind (und ausreichend lange Trost-Gekuschelt wurde), kann der Teig mit dem vorbereiteten Brühstück flugs geknetet werden.

Das fertige Brot wird wie sein “Geschwister-Rezept” herrlich locker und saftig und ist ein großer Favorit bei uns allen!

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2. April 2022

Wochenend-Zopf (Vegan)

Veganer Zopf (1)Beim Einkaufen stolperte ich über eine vegane Margarine, die im Block verkauft wird und ohne Palmöl auskommt. Bisher gab es in unserem (gutsortierten) Supermarkt nur eine Margarine, die genauso fest wie Butter ist und sich somit 1:1 austauschen lässt, aber sie war mit Palmöl und darum nicht meine erste Wahl. Also hüpfte die neue Margarine in den Einkaufskorb..

In meinem Kopf formte sich sofort der Plan von einem Zopf, der ähnlich wie der Lieblingszopf sowohl als kalte Übernachtgare als auch als warme Gare funktioniert. Daher habe ich beim Fett auf eine Mischung aus Magarine, Öl und Cashewmus gesetzt. Beim Mehl habe ich mal wieder auf eine kleine Menge Roggenmehl gesetzt, denn ich mag den positiven Effekt, den Roggenmehl auf die Krume hat. Zucker kommt nur wenig in den Teig, da ich Lust auf einen Zopf in der Art der schweizer Buterzöpfe hatte. Man kann die Zuckermenge aber natürlich auch erhöhen.

Bei der Glanzstreiche habe ich dieses Mal zusätzlich auf eine Prise Kurkuma gesetzt. Damit bekommt die Streiche einen schönen Gelbschimmer, mit dem man sie fast nicht von einer Eistreiche unterscheiden kann.  Wichtig ist, dass die Zöpfe nicht nur vor sondern auch nach dem Backen damit bestrichen werden, denn dann wird der Glanz besonders schön!

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26. Februar 2022

Dinkel-Körnerkasten

Dinkel-Körnerkasten (1)Ich mag sie, die unkomplizierten Kastenbrote mit Saatenmischung. Und da ein Dinkelbrot in diesem Reigen noch fehlte, habe ich kurzerhand eines gebastelt. Durch das Saatenbrühstück kommt auch ausreichend Feuchtigkeit in den Teig, um das Brot zuverlässig vor Trockenbacken zu schützen. Ich habe es dieses Mal zwei Stunden im Mini-Slowcooker warmgehalten, wodurch die Saaten das Wasser besonders gut aufgenommen haben. Die für einige immer noch exotische Zutaten Lupinenschrot kann auch durch andere Saaten wie Kürbiskerne, Mohn, Sesam oder Sonnenblumenkerne ersetzt werden. Auch Sojaschrot ist ein guter Ersatz. Ich mag aber Lupinen in Körnerbroten inzwischen sehr gerne, da sie nicht nur proteinreich sind und für hübsche gelbe Punkte in der Krume sorgen, sie werden auch noch halbwegs regional (=in Deutschland) angebaut. Und da ich sie bei uns (auf dem Land!) im Bioladen und inzwischen sogar im Supermarkt bekomme, finde ich sie gar nicht mehr so exotisch.

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29. Januar 2022

Einkorn-Schrotling

Einkorn-Schrotling (1)Das Rezept für den Einkorn-Schrotling hat seit seinem Entwurf im ersten Lockdown im Frühling 2020 auf der Festplatte (und in meinem Hinterkopf) geschlummert. Jetzt endlich bin ich dazu gekommen, das Rezept auch in die Realität umzusetzen. Ein wenig habe ich es noch den vorhandenen Zutaten im Küchenschrank angepasst, und dann stand der Umsetzung nichts mehr im Weg.

Es ist ein reines Sauerteigbrot aus 80% Einkorn und 20% Waldstauden-Roggen.  Es ist sehr saftig mit einem ausgeprägten Aroma, das vom nussigen Geschmack der Getreidesorten und den Milchsäure-Noten des Sauerteiges geprägt ist. Dieses Brot ist ein Leckerbissen für alle Vollkornliebhaber und für alle, die alte Getreidesorten lieben!

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9. November 2021

Ammerländer Roggenstuten zum Blog-Geburtstag

Ammerländer Roggenstuten (1)

Ich denke, nach der Kartoffelbrot-Serie im letzten Jahr, könnte dieses Jahr das Jahr der Roggenstuten werden. Denn ich bin direkt über den nächsten Roggenstuten gestolpert. Manchmal ist es, als würde man an einem Faden ziehen und mit einem mal findet man ganz viele regionale Brote auf einmal. Der Ammerländer Roggenstuten erinnert mich ein wenig an das Onjeschwedde, da auch der Ammerländer Roggenstuten nur eine kurze Zeit nach der Roggenernte im August mit dem erntefrischen Mehl gebacken wird und mit Anis gewürzt wird.

Der große Unterschied zum Onjeschwedde ist aber, dass bei diesem Brot Roggenschrot verwendet wird. Das gibt dem Stuten einen ungewöhnlichen Biss, schmeckt aber sehr lecker.

Und da es inzwischen eine gute Tradition ist, den Blog-Geburtstag mit einem regionalen Brotrezept zu begehen, gibt es den Roggenstuten zum 13. Geburtstag von “Hefe und mehr”. Fast wie aus einem anderen Leben erscheint mir der erste Blogpost. So viel ist seitdem passiert, offline wie online – spannend waren die vergangenen Jahre auf jeden Fall! Mal sehen, welche Abenteuer uns im Jahr der “wilden 13” so erwarten!

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30. Oktober 2021

Westfälischer Roggenstuten

Westfälischer Roggenstuten (2)In der sehr lesenswerten Sammlung “Bäuerliches Brotbacken in Westfalen” heißt es über den Roggenstuten: “Die Roggenstuten hießen nur so. Sie bestanden aus gut einem Drittel gebeuteltem Roggenmehl und schwach zwei Drittel Weizenmehl, Vollmilch, einigen Eiern. Diese Sitte hielt jeder Hof hoch.” Bis in die Mitte des 19. Jahrhundert war es nach diesem Bericht im Artland üblich gewesen, diese Art des Stuten nur zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten zu backen, danach wurde er ein alltägliches Gebäck. Wenn man den Spruch aus dem Bergischen Land “Christtags dann backt jedermann, Ostern aber nur wer kann, Pfingsten bloß ein reicher Mann” denkt, der aus der gleichen Zeit stammt, kann man erahnen, dass die Landwirtschaft im Artland wohl einträglicher war als im kargen Bergischen. Auch Vollmilch spricht für einen gewissen Wohlstand, da in ärmeren Gegenden der Rahm abgeschöpft wurde um daraus Sauerrahmbutter für den Verkauf herzustellen.

Meine Variante des westfälischen Roggenstutens enthält einen kleinen Sauerteigzusatz, damit ein Teil des Roggenmehls versäuert wird. Ansonsten habe ich mich an die Angaben gehalten: gut ein Drittel helles Roggenmehl (35%), Vollmilch und zwei Eier geben diesem feinen Weizenmischbrot eine flauschige Krume. Durch die Eier bekommt das Brot eine sehr schöne Krustenfarbe und die Kruste wird auch schön knusprig. Und ich kann verstehen, dass dieses Brot bei entsprechenden Wohlstand auch regelmäßiger als nur zu den höchsten Feiertagen gebacken wurde. Es ist aromatisch, flauschig und knusprig zugleich. Ein richtig tolles Alltagsbrot!

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