Kategorien-Archiv: Besondere Gelegenheiten

9. November 2013

Baumstriezel

BaumstriezelManche Rezepte sind so aufwendig, dass sie früher nur zu hohen Festen, wie etwa runde Geburtstage, Hochzeiten oder Taufen, gebacken wurden. Der siebenbürgische Baumstriezel gehört zu diesen Gebäcken. Er wurde früher unter ständigen Drehen auf großen Holzrollen über glühender Holzkohle gebacken. Er besteht aus einem weichen Hefeteig mit einer dicken Karamell-Schicht und wann immer es Baumstriezel auf einem Fest gibt, muss ich ihn essen, dass ist schon seit meiner Kindheit so. Er ist so schlicht und doch so unendlich lecker!

Schon seit längerem grübelte ich, wie man einen Baumstriezel in heimischer Küche ohne offenes Feuer zubereiten könnte. Ein Nudelholz schien mir die richtige Wahl und tatsächlich bin nicht nur ich auf diese Idee gekommen, wie eine schnelle Google-Suche ergab. Und da ein 5-jähriger Bloggeburtstag nach einem besonderen Kuchen verlangt, habe ich kurzerhand beschlossen, Baumstriezel zu backen.

Es ist eine fast meditative Aufgabe, denn man muss die ganze Backdauer vor dem Ofen sitzen um einmal pro Minute das Nudelholz wieder ein Stückchen weiter zu drehen. Am Ende muss man sehr aufmerksam sein, denn der Zucker verbrennt sehr schnell.

Aber der Geschmack ist diese Arbeit wert!

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29. September 2013

Nuss-Nougat-Quark-Kuchen

Nugat-Quark-KuchenIn unserer Familie ist es Brauch, zum Geburtstag einen Kuchen in Herzform zu backen, das “Geburtstagsherz”. Welcher Kuchen in die Herzform kommt, ist ganz variabel. So gab es schon Käsekuchenherzen, Goldknödel-Herzen oder auch klassische Rührkuchen-Herzen mit Marmeladenfüllung.

Zum 80. Geburtstag meiner Oma habe ich mich für den Nuss-Nougat-Quark-Kuchen von Petra entschieden, der von Jutta den Adelsschlag erhielt, als sie ihn für die Hochzeitstorte für ihren Sohn  verwendet hat.

Damit das Herz auch eine ausreichende Höhe bekam, habe ich das Rezept mal 1,5 genommen, und so hat es meine Herzform (von Tchibo) ganz gefüllt. Fast habe ich mich an das Rezept gehalten, nur die Zucker- und Backpulvermenge habe ich etwas reduziert.

Und ich kann mich Petra und Jutta nur anschließen: Ein ganz toller Kuchen, saftig und nussig und perfekt für Motivtorten!

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1. April 2013

Schokoladen Hot Cross Buns

Hot Cross bunsHot Cross Buns – die gewürzten, englischen Rosinenbrötchen – haben mich schon immer gelockt. Doch da Rosinenbrötchen hier nicht so der Renner sind, habe ich bislang darauf verzichtet, welche zu backen.

Doch dieses Jahr habe ich entdeckt, dass in Australien und Neuseeland Hot Cross Buns oft mit Schokolade anstelle von Rosinen gebacken werden. Das ist natürlich DIE Lösung für alle, die mit Rosinenverachter am Frühstückstisch sitzen. Und so habe ich für das Frühstück am Ostermontag Hot Cross Buns gebacken, in einer ganz entspannten Übernachtvariante. Ähnlich wie meine Übernacht-Burgerbrötchen werden sie am Abend vor dem Zubettgehen geformt und dürfen, da sie nur eine Minimenge Hefe enthalten, bei Raumtemperatur etwa 10 Stunden gehen. Am nächsten Morgen müssen nur noch die Kreuze auf die Brötchen gespritzt und die Brötchen dann gebacken werden. Bis der Frühstückstisch gedeckt und Kaffee gekocht ist, sind die Brötchen auch schon fertig.

Leckere heiße Schokoladenbrötchen mit einem Hauch von Zimt, Kardamom und Piment zu einer Tasse heißen Kaffees – das ist ein perfekter Start in den Tag!

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31. März 2013

Aachener Poschweck

PoschweckBei Petra gab es unlängst Poschweck. Poschweck ist ein süßes Hefebrot, welches in der Osterzeit im Raum Aachen gebacken wird. Es gibt dieses Brot laut Wikipedia bereits seit dem späten Mittelalter. Er wird zum erstenmal 1547 in der Aachener Bäckerverordnung erwähnt. Der Poschweck wurde zuerst als Geschenk an Stammkunden überreicht, doch bereits 1760 versuchten die Bäcker zum ersten Mal, mit diesem Brauch zu brechen. Daraufhin wurden sie vom Magistrat gezwungen, die Wecken weiter zubacken. Bei einem erneuten Versuch der Bäcker im Jahre 1846 kam es sogar zu gewaltätigen Ausschreitungen in Aachen, der sogenannten “Poschweck-Revolution”. Erst im Jahre 1946 konnten sich die Bäcker mit ihrer Foderung durchsetzen, die Poschwecken zu verkaufen. Wahrlich ein Brot mit Geschichte!

Ich habe Petras Rezept als Ausgangsbasis für meine eigene Kreation genutzt. Mit weniger Hefe aber dafür mit einem Vorteig entwickelen die Poschwecken ein gutes Aroma. Ein wenig Orangenschale und Vanille im Teig sorgt zusätzlich für einen feinen Geschmack. Die Zuckerstücke, die zusammen mit Mandeln und Rosinen in den Teig geknetet werden,schmelzen beim Backen und hinterlassen große, klebrig-süße Löcher im Teig, wie man auch auf dem zweiten Bild weiter unten gut sehen kann. Eine ganz besondere Köstlichkeit für Süßschnäbel!

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30. März 2013

Osterhäschen 2013

OsterhäschenAls ich am Karfreitag die Rollläden hochzog, entfuhr mir ein spontanes “Das ist nicht euer Ernst!” Eine schöne weiße Schneedecke hatte sich in der Nacht über unsere Straße gelegt. Weihnachten hätte ich mich über so einen Anblick gefreut. So dachte ich eher darüber nach, zurück ins Bett zu gehen und auf den Frühling zu warten. Aber jammer hilft ja auch nichts, und so habe ich lieber Hefeteige geknetet, um einen Nusszopf, Poschweck und Osterhasen zu backen.

Ein paar Osterhasen backe ich jedes Jahre. Zum Beispiel als Brötchenersatz zum Frühstück oder als Oster-Mitbringsel für meine kleine Nichte, damit nicht zuviel Schokolade im Osternest landet. Im diesen Jahr habe ich als Vorteig einen Pâte fermentée gewählt, und den Teig mit etwas Orangenabrieb gewürzt. Der Teig ist weich, klebt aber nicht und lässt sich gut verarbeiten.

Geschmeckt haben die Osterhasen sehr gut – meine Nichte hat direkt in “Hasi” hineingebissen – ein besseres Urteil gibt es doch gar nicht :-).

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6. Januar 2013

Dreikönigskuchen

DreikönigskuchenEin Anziehungspunkt in Köln ist der Schrein der heiligen drei Könige im Kölner Dom. Wie die heiligen drei Könige nach Köln gekommen ist, ist dabei keine sehr nette Geschichte. Immerhin waren sie ein Stück Kriegsbeute, das nach der Eroberung von Mailand nach Köln geschafft wurde. Schon Mittelalter wurde Köln dadurch zu einem Anziehungspunkt für Pilger, und so gedachte man den heiligen drei Könige in dieser Zeit nicht nur an einen, sondern an direkt vier Tagen.

Einen Dreikönigskuchen wie man ihn in der Schweiz bäckt, kennt man hier allerdings nicht. Bei Claudia habe ich ihn entdeckt und musste erstmal einmal ein wenig mehr dazu lesen. Dabei erfuhr ich, dass der Brauch mit dem Königskuchen in der Schweiz erst in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts wiederbelebt wurde, heute aber in der ganzen Schweiz verbreitet ist.

Ein Dreikönigskuchen wird aus süßem Hefeteig in Form einer Blüte gebacken. In ihm wird ein kleines Porzellanfigürchen, eine Bohne oder auch eine Mandel versteckt. Wer diese findet, der wird König für einen Tag. Das ist, wie ich finde, ein netter Brauch.

Bei meinem Dreikönigskuchen habe ich als Basis einen süßen Zopfteig gewählt. Der Orangensaft im Teig gibt ihm eine frische Note, und gleichzeitig wirkt das Vitamin C positiv auf die Glutenentwicklung. Der Lievito madre gibt dem Teig etwas zusätliches Aroma und mehr Triebkraft.

Der Dreikönigskuchen hat uns sehr gut geschmeckt, süss und fluffig, genau das Richtige für das Sonntags-Frühstück.

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25. Dezember 2012

Brötchen -Weihnachtsbaum

Weihnachtsbaum-BrötchenkranzWie versprochen kommt jetzt auch noch das Rezept für den Brötchenkranz in Tannenbaum-Form.

Brötchenkränze sind an Festtagen immer eine feine Sache, jeder kann sich das Brötchen abbrechen, das er gerne mag.Zur Weihnachtszeit finde ich es besonders hübsch, wenn die Brötchen nicht als Kreis sondern als Tannenbaum angeordnet werden. Leider weiß ich nicht mehr, wo ich diese Art des Tannenbaums zuerst gesehen habe. Zuerst dachte ich, ich hätte ihn bei Yeastspotting entdeckt, doch da konnte ich ihn nicht finden. In der Google-Bildersuche habe ich einige dieser Weihnachtsbäume gefunden. Wer mir die ursprüngliche Inspiration geliefert hat? Ich kann es nicht sagen. Aber die Idee ist einfach toll!

Als Teig habe, mal wieder, eine Übernacht-Variante gewählt. Die Brötchen waren dadurch lecker aromatisch, mit einer wollig-weichen Krume.

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18. November 2012

Christstollen – alle Jahre wieder…

Saftiger ChriststollenEs sind – kaum zu glauben –  nur noch zwei Wochen bis zum 1. Advent! Höchste Zeit also, Christstollen zu backen!

Ich backe, wie seit 4 Jahren, wieder unverändert (!) mein Stollen-Rezept. Immerhin überzeugt dieses Rezept nicht nur mich, sondern auch meinen unbestechlichen Vater und meine Feinschmecker-Kollegen Smiley.

Durch den für Stollen unüblichen Einsatz eines Water roux wird dieser Stollen besonders saftig, Vanille, Macis, Zimt und Kardamom geben eine leckeres Würze. Nur ein wenig Geduld sollte man haben, denn besonders lecker ist der Christstollen, wenn sich nach einigen Wochen Lagerzeit die Aromen zu einem harmonischen Ganzen verbunden haben. Von daher ist es jetzt höchste Zeit für die Stollenbäckerei!

Das Rezept gibt es hier und die Bildanleitung für das Formen hier!

Dies ist mein Beitrag zu Susans wöchentlichen Yeastspotting!