Tag-Archiv: Bohnenmehl

24. Juli 2021

Emmer-Dinkel-Haferbrot

Emmer-Dinkel-Haferbrot (2)

Die Inspiration für dieses Brot liefert das Porridgebrot, das ich diesen Winter gebacken habe. Mir schwebt ein ähnliches Brot vor, allerdings mit Emmer als Hauptmehl. Da Emmer bekanntermaßen einen weicheren und schwächeren Kleber hat als Dinkel, entschied ich mich ein wenig Dinkelmehl als Beimischung zu verwenden, um das Glutennetz zu stärken. Auch Hagebuttenpulver als Vitamin C-Quelle und enzymaktives Bohnenmehl kamen aus dem gleichen Grund mit in das Rezept. Ein Sauerteig sorgt für Aroma, ein klein wenig Hefe macht die Gare leichter kalkulierbar (das ist momentan hier immer noch sehr nötig).

Eigentlich hatte ich das Brot als Kastenbrot backen wollen, doch der Teig entwickelte sich so fantastisch, dass mir klar war: Das wird ein freigeschobenes Brot! Und da der Tag war, wie er im moment manchmal so ist (die Zähne plagen das jüngste Familienmitglied weiterhin sehr), durfte der Teig sehr lange gehen und wurde dabei regelmässsig gefaltet.  Dadurch entwickelte das Brot eine schöne mittelporige Krume – da das Brot hauptsächlich aus Emmer besteht, neige ich sogar fast schon zu der Aussage: grobporig.

Die lange Stockgare sorgt für ein schönes Aroma mit leichten Milchsäurenoten, das Haferflocken-Kochstück macht die Krume wunderbar flauschig und saftig (gut bei zahnenden Kleinkindern) und durch die Haferflocken und den Emmer kommt eine angenehme Nussigkeit ins Spiel. Insgesamt ist es ein Brot, das es gleich ganz nach oben auf die Lieblingsbroteliste kommt.

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19. Juni 2021

Fladenbrot mit Joghurt

Fladenbrot

Ich mag Fladenbrote. Und bei meinen verschiedenen Varianten sind die Teige immer sehr weich – und ich meine wirklich SEHR weich. Dieses Mal hat der Teig eine Hydration von sage und schreibe 95%. Mit ein wenig enzymaktiven Bohnenmehl und Hagebuttenpulver als natürliche Backmittel lässt sich der Teig ganz hervorragend auskneten und so kann er die viele Flüssigkeit gut aufnehmen. Zudem kommt ein Teil der Flüssigkeit gebunden in Form von Joghurt in den Teig. Und so wird der Teig durchaus beherrschbar. Wer aber wenig Erfahrung mit so weichen Teigen hat, sollte die Wassermenge reduzieren (s. Rezept).

Die Backtemperatur ist sehr hoch, die Backzeit entsprechend kurz. Und so bleibt die Kruste weich, wie es sich für ein Fladenbrot gehört, und die Krume wird wunderbar grobporig. Der Kampf mit dem weichen Teig lohnt sich darum auf jeden Fall!

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15. Mai 2021

Fast-Weißbrot

Fast Weißbrot (1)Das Fast-Weißbrot heißt so, weil es super flauschig und locker wie ein Weißbrot ist, aber gleichzeitig 30% Vollkornmehl enthält. Der Auslöser für das Brot war in frühen Frühling das arme, zahnende Krümmelchen, bei dem fast zeitgleich vier Zähne kamen. Das schlug auf den Appetit und für festeres Brot war das Kindchen nicht zu begeistern. Also musste etwas her, das auch mit schmerzenden Zahnfleisch gegessen werden konnte. Für die mütterliche Seele wanderte allerdings zumindest ein Teil Vollkornmehl in in den Teig.

Das Aroma kommt dabei vom süßen Starter, die Hefe macht die Gehdauer gut kalkulierbar. Es ist auf jeden Fall aber möglich, das Brot auch ohne Hefe zu backen, dann würde ich bei den Gehzeiten etwa eine Stunde draufschlagen. Mit zahnenden Kleinkind ist ein gut kalkulierbarer Teig aber viel wert (und wenigstens eine Sache am Tag sollte kalkulierbar sein 😉 ). Das enzymaktves Bohnenmehl und Hagebuttenpulver im Teig ist, unterstützt sehr stark die Glutenentwicklung und somit ein besonders lockeres und langfaseriges Brot. Gleichzeitig macht das Bohnenmehl die Krume etwas knuspriger. Das ganze funktioniert aber auch ohne (mit der Einschränk des etwas geringeren Volumens) sehr gut.

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27. Februar 2021

Zimties

Zimties (2)

Zimt geht doch eigentlich immer, oder? Bei mir ist das jedenfalls so und ich mag Zimt das ganze Jahr über, allerdings im Winter noch lieber als im Sommer. Bei diesen Brötchen wird das Zimtaroma durch mit Zimt und Zucker umhüllte Cornflakes-Stückchen transportiert. So hat man immer wieder kleine, süße Zimtexplosionen im Mund.

Da das ursprüngliche Rezept für die Zimt-Stückchen so gar nicht funktionierte, habe ich auf ein wohl getestetes Vorgehen gesetzt. Der Teig ist ein Geschwisterchen der süßen Tannebäume, allerdings habe ich die Zuckermenge im Teig reduziert, das die Zimtstückchen schon genügend Süße mitbringen. Faszinierend finde ich allerdings den leicht gärhemmenden Effekt, den der Zimt auf die Hefe hat. Trotz ansonsten sehr ähnlichem Rezept bleiben die Zimties etwas kompakter als ihre weihnachtlichen Geschwisterchen. Aber sie sind immer noch saftig und fluffig und unglaublich lecker!

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24. Dezember 2020

Süße Tannenbäume

süße Tannenbäume (3)

Ich gehöre zu den Menschen, die herzhaft über sich selbst lachen können. So auch in diesem Advent, als mich eine Leserin nach der Backzeit für einen Brötchen-Weihnachtsbaum fragte. Ich hatte direkt ein Bild vor Augen, inklusiver einer Deko angelehnt an Petras Weihnachtsplätzchen. Trotzdem fragte ich nochmal nach und das Bild, das ich daraufhin geschickt bekam, weckte wage Erinnerungen. Eine kurze Suche im Rezeptindex brachte die Bestätigung: ja, ich hatte einen Brötchen-Weihnachtsbaum sogar schon mal gebacken und verbloggt. Und das war der Punkt, an dem ich mich selbst ein bisschen auslachte. Das Vergessen von verbloggten Rezepten ist aber wohl eine nicht ganz unbekannte Blogger-Krankheit, wie man so liest.

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29. August 2020

Dreikorn-Kanten

Dreikorn-Kanten (2)Ich mag einfache, rechteckig abgestochene Brötchen. Und wenn man ihnen genügend Ruhezeit gibt, dann entwickeln selbst Vollkornbrötchen eine ausgesprochen schöne, grobporige Krume. Ein bisschen Trickserei zur Stärkung des Glutengerüsts tut ihnen dabei aber auch immer gut, vor allem wenn es sich um Brötchen mit Dinkel- und Emmer-Anteil handelt. So enthalten diese Brötchen sowohl enzymaktives Bohnenmehl als auch Vitamin C in Form von Hagebuttenpulver –  beides ist kein absolutes Muss, es verbessert aber die Glutentwicklung erheblich und ermöglichst so eine grobe Porung. Ansonsten folgt das Rezept mal wieder dem vertrauten Schema der Luftikuss-Brötchen: lange Gare, regelmäßiges Falten des Teiges und eine schonende Aufarbeitung. Die Haferkleie als Aufstreu gibt zusätzliches Aroma und Biss und hilft, die Kruste knusprig zu halten.

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25. Juli 2020

Fladenbrot mit Vollkornanteil

Fladenbrot mit 40% Vollkorn (2)Dieses Fladenbrot ist die etwas vollkornigere und etwas schnellere Variante des Fladenbrotes, das ich bereits im Jahr 2018 gebacken habe. Da die direkte Teigführung den Teig verführerisch einfach aussehen lässt, hier eine kleine Warnung: Der Teig ist SEHR WEICH. Er muss entsprechend gut ausgeknetet werden, um die Wassermenge halten zu  können. Trotzdem ist die Teigkonsistenz im Handling anspruchsvoll und etwas für Fortgeschrittene.

Wer das Rezept backen möchte, aber keine Erfahrung mit weichen Teigen hat,  kann verschiedene Dinge machen. Am einfachstens ist es, die zweite Wasserzugabe zu streichen. Dann ist der Teig “nur” noch weich, aber nicht mehr sehr weich. Flohsamenschale (s. Rezepttipp) kann auch helfen, die Teigkonsistenz in anfängerfreundliche Regionen zu bringen.

Das Ergebnis ist die Mühe wert: Grobporig, saftig und durch den zugesetzten Sauerteig trotz realtiv kurzer Teigführung geschmackvoll.

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6. Juni 2020

Malzige Körnerbrötchen

Malzige Körnerbrötchen (2)Es wird gerne gerne geschimpft, wenn bei Brot und Brötchen Röst- bzw. Färbemalz zum Einsatz kommt. Klar – wenn ein “helles” Brot auf Vollkorn getrimmt werden soll, dann ist das nicht in Ordnung. Es wird dabei aber oft übersehen, dass Röstmalz in der richtigen Dosierung dem Gebäck eine herrliche Malznote verleiht.

So auch bei diesen Körnerbrötchen. Das Aroma der Brötchen wird auch durch die Malzflocken zusätzlich unterstüzt. Wer keine Malzflocken hat, kann aber auch andere grobe Getreideflocken nehmen, das schmeckt auch lecker.

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14. Februar 2020

Gewürztes Restle-Brot

Gewürztes Restle-Brot (2)Im neuen Jahr müssen wie immer verschiedenste Reste verbraucht werden. Die Mehlkiste gab helles Dinkel- und Roggenmehl sowie etwas Emmer-Vollkornmehl her. Um das Brot saftig zu halten, wanderte etwas Pellkartoffelmehl in die Teigschüssel, Hagebuttenpulver und Bohnenmehl unterstützen die Entwicklung des Glutennetzwerks. Und da sich mein Bauch momentan über entspannenden Kümmel freut, kamen auch noch etwas Brotgewürz und Kümmelkörner dazu.

Das Brot sollte Samstag früh im Holzbackofen des Bergneustädter Museums gebacken werden und so verzichtete ich auf den Vorteig und lies den Teig über Nacht im Kühlschrank gehen. Das entspannt den Samstagmorgen ungemein!

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25. Januar 2020

Krusti mit Roggenanteil

Krusti (4)

Während der Feiertage war uns aus gegebenen Anlass oft nicht nach Feiern zu Mute. Aber essen muss der Mensch und auch die Sauerteige wollen gefüttert werden. Darum lag nichts näher, als einen Teil des süßen Starters für Brötchen zu verwenden.

Die Brötchen sind schlichte Weizenmischbrötchen mit einer kleinen Roggenbeimischung. Die knusprige Kruste wird durch Bohnenmehl noch etwas knuspriger gemacht und Hagebuttenpulver zusammen mit etwas Butter und ein wenig Milch sorgen für eine zarte Krume. Der Vorteig und die (optionale) kalte Gare ergeben ein herrliches Aroma. Und wie so oft wird so aus einem schlichten Brötchen ein Hochgenuss!

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