Tag-Archiv: Butter

17. Mai 2025

Feierabend-Quader

Heute hinke ich ein wenig hinter meinen Zeitplänen her. Die letzten Tage – einschließlich heute- waren ein wenig trubelig: kranke Kinder, ein Bienenvolk mit aufkommender Schwarmstimmung und blöde Kopfschmerzen können einen ziemlich ausbremsen. Und so haben wir heute auf die Schnelle einen weiteren Bienen-Ableger gebildet und hoffen, dass das reicht, damit die verbliebenen Bienen im Ausgangsvolk vergessen, dass sie schwärmen wollten. Gut, wenn so etwas früh genug auffällt. Die Kinder sind auch auf dem Weg der Besserung und gegen den Kopfschmerz gab es  Medikamente.

Und so ist es wie im realen Leben auch: Es ist gut, wenn man ein bisschen was auf Lager hat. Für das eigentlich für heute geplante Rezept müsste ich nämlich noch Bilder bearbeiten und darauf habe ich gerade keine Lust. Lieber fische ich dieses schöne Rezept aus meinem Rezeptvorrat. Den Teig für die Brötchen kennt ihr bereits, da ich ihn auch für die leckere Osterhäschen in diesem Jahr verwendet hatte. Ursprünglich geplant gewesen war er aber für diese Brötchen. Und als Brötchen macht er sich ganz wunderbar mit einer herrlich saftiger und langfaseriger Krume, die durch die lange Gare sehr aromatisch wird.

Auslöser des Rezeptes war übrigens die Frage nach einer kartoffeligen Variante der Buttermilch-Fluffies. Wer mich kennt, der weiß, dass ich bei der Kombi Buttermilch und Kartoffel nicht widerstehen kann. Und das zu Recht!

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3. Mai 2025

Süße Herzen

Als ich im März mit Geburtstagsherzen im Hefezopf-Format gespielt habe, ist neben der Fotoanleitung zum Fünfstrangzopf-Herz auch noch eine zweite (einfachere) Variante für süße Herzen entstanden. Es sind Herzen in Brötchen-Größe, für die keinerlei Flecht-Fähigkeiten benötigt werden. Stattdessen muss man nur einen Strang rollen und ihn an den Enden und in der Mitte dünn ausrollen. Dann legt man ihn in Herzform und ist fertig. Das geht ratz-fatz und kann bei ausreichend Kühlschrankfläche auch abends gemacht werden. Perfekt für alle, die am nächsten Morgen noch warme Herzen servieren wollen.

Und da der Mai erfahrungsgemäß viele Gelegenheiten für Herzen bietet, starten wir mit diesen Rezept in den Wonnemonat. Das Teigrezept kennt ihr schon, dieses Mal ist bloß noch etwas Zitronenschale für ein besonders frisches Aroma zugesetzt. Der Zopf wird mit dem Rezept einfach lecker und bleibt lange saftig, das Teighandling ist auch prima – wie mein Chef während der Postdoc-Zeit gerne sagte: Never change a winning team!

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18. April 2025

Pudding-Hasen

Dieses Jahr kam ich regelmäßig an einem Werbeaufsteller einer lokalen Bäckereikette vorbei. Das Häschen mit Vanillepudding-Fülle fand ich hübsch, allerdings hatte ich keine Lust, nur dafür einen großen Hasen-Ausstecher zu kaufen. Also habe ich verschiedene Ideen im Kopf bewegt, bis ich auf diese Idee des Formens kam. Und dann brauchte ich nur noch einen passenden Teig und einen Vanillepudding und schon waren die Häschen bereit.

Der Teig geht im Kühlschrank über Nacht (oder länger). Dadurch kann man die Häschen an Ostern zeitlich flexibel backen, was an so Tagen immer praktisch ist. Und durch die Kartoffeln im Teig bleiben sie lange frisch und saftig und schmecken auch am nächsten (oder übernächsten) Tag immer noch lecker.
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12. April 2025

Nautilus

“Sind U-Boote nicht größer”, sagt der Liebste und biss ins Brötchen, als ich beim Abendessen über meinen geplanten Brötchennamen berichtete. Mein Biologen-Gehirn hatte gar nicht in Richtung Jules Verne gedacht und so brauchte ich einen Moment, bis ich verstand. Und dann erklärte ich, dass ich NATÜRLICH die wunderschönen Kopffüßler mit dem deutschen Namen Perlboot meine und dass mich die Brötchen an ihre gewundene Schale erinnern. Und nur für die Vollständigkeit: Ja, auch Perlboote aus der Gattung Nautilus sind größer und schwerer als ein durchschnittliches Brötchen.

Die Brötchenspirale entspricht wahrscheinlich auch nicht einer perfekten logarithmischen Spirale wie es bei der Schale von Nautilus-Arten der Fall ist. So ist meine Homage an diese Meeresbewohner einfach lecker und hübsch. Die Formgebung ist einfach und euch schon vor etlichen Jahren hier im Blog begegnet. Die Idee, diese Form auch für ungefüllte Brötchen zu verwenden hatte ich schon seit einiger Zeit, es hat aber gedauert, bis ich sie in die Tat umgesetzt habe. Weiterlesen

22. März 2025

Zopf-Herz

Bei uns in der Familie sind Geburtstagsherzen seit mindestens drei Generationen Tradition. Ein Geburtstagsherz ist einfach ein Kuchen, der in einer Herzform gebacken wird. Und da ich gerne Zöpfe backe, gibt es für die Krümmelchen zum Geburtstag auch ein Zopf-Herz – entweder für den Kindergarten oder fürs Geburtstagfrühstück zu Hause (oder beides). Das Herz besteht aus zwei Fünfstrang-Zöpfen, die zu einen Herz zusammengelegt werden. Es klappt aber auch mit weniger Strängen, sieht aber nicht ganz so hübsch aus.

Beim Rezept nehme ich jetzt schon seit langer Zeit entweder den Lieblingszopf in der Variante 1 oder Variante 2. Aber inzwischen habe ich ein wenig Feintuning betrieben und habe die Teigmenge für ein großes Herz optimiert. Da der Blog ursprünglich ja hauptsächlich als mein persönliches Backbuch angefangen hat, poste ich heute die Anleitung für das Herz, damit ich nicht jedes Mal aufs neue überlegen muss, welche Mengen und Teigstrang-Größen das beste Ergebnis bringen. Und ich habe mir bei den Kindern bunte Knete ausgeborgt, um euch das Flechten eines Fünfstrang-Zopf zu fotografieren. Durch die verschiedenen Farben lässt sich die Position der einzelnen Stränge deutlich besser erkennen – fragt mich nicht, warum mir das nicht schon früher eingefallen ist. Weiterlesen

8. März 2025

Kartoffel-Roggenbrötchen

Ich mag sie ja, die Resteverwertungsrezepte. Und wenn es sich dabei um ein Kartoffel-Brot-Rezept handelt, dann mag ich es noch einmal so sehr. Und darum war ich vergangenes Wochenende gar nicht traurig, als beim Mittagessen eine größere Portion Kartoffelpüree übrig blieb. Zusammen mit einigen Sauerteig-Resten aus dem Kühlschrank hatte ich kurz darauf einen Teig geknetet und zum Abendessen standen feine Brötchen auf dem Tisch. Und weil sie so lecker waren, musste ich am nächsten Morgen noch vor dem Frühstück Fotos machen. Schließlich war klar, dass die restlichen Brötchen das Frühstück nicht überleben würden.

Die Brötchen sind ausgesprochen fluffig, die Kruste ist zart-knusprig, wie es für Kartoffelbrötchen typisch ist. Der Roggenanteil hält die Brötchen gut frisch, sie lassen sich tadellos auch am nächsten Tag essen.

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1. März 2025

Ofen-Donuts

Als ich im Supermarkt beim Einkaufen über ein Päckchen Ruby-Kuvertüre stolperte war direkt klar, dass sie mitkommen muss. Ruby-Schokolade wurde von Callebaut entwickelt und ist eine Schokolade, die von Natur aus Rosa ist. Ihr Aroma ist beerig süß mit leichten Säurenoten. Die Farbe kommt zum einen von einer Kakaobohnen-Variation, die einen pinken Farbton mitbringt, zum anderen hängt sie wohl von der Fermentation und Röstung der Bohnen ab. Das Kakao rote Farbnoten enthält ist dabei keine neue Entdeckung, auch der traditionelle Red Velvet Cake erhält seine Farbe durch die Reaktion von Kakao mit Säure, was zu einem rötlichen Farbton führt.

Passend zur fünften Jahreszeit habe ich die rosa Kuvertüre für die Deko von Ofen-Donuts verwenden. Der Teig für die Donuts ist eine Biga-Variante meiner Ofen-Berliner – dazu gab es schon öfters Nachfragen. Wer also lieber Berliner aus dem Teig backen möchte, kann das problemlos machen. Geformt werden die Donuts genau wie Bagel, eine spezielle Form ist dafür nicht notwendig.
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8. Februar 2025

Honig-Zopf

Wusstet ihr eigentlich, dass der Waldhonig kein Blütenhonig ist? Die Bienen sammeln ihn von Läusen, die auf Nadelbäumen wie Tanne und Fichte, aber auch auf Laubbäumen wie der Eiche leben. Die Läuse stechen das Phloem der Bäume an und trinken den darin enthaltenen zuckerhaltigen Saft. Da sie aber hauptsächlich die Bestandteile des Phloemsaftes benötigen, die Mineralstoffe und Stickstoff enthalten, wird der Zucker in Form von Honigtau ausgeschieden und von Bienen eingesammelt. Ob die Bienen die Waldtracht sammeln, hängt dabei vom Vorkommen der Läuse ab. Sie müssen massenhaft vorkommen, um den Bienen als Honigquelle zu dienen. Und so kann es sein, dass je nach Wetterlage in manchen Jahren kein Waldhonig gesammelt wird.

In meinem Honig-Zopf habe ich einen Sommerblütenhonig von unseren eigenen Bienen verwendet, der sowohl die typische Sommertracht wie Brombeere enthält, als auch Waldtracht. Durch die Wahl der Sorte kann man hier den Geschmack des Zopfes stark beeinflussen. Ein milder Frühlingshonig bleibt mehr im Hintergrund, während ein kräftiger Waldhonig mit seinen malzig-harzigen Noten deutlich hervortritt. Am besten nehmt ihr einfach einen Honig, der euch gut schmeckt, dass ist immer die beste Wahl. Weiterlesen

11. Januar 2025

Anpan

Wenn man nach typisch japanischen Brotrezepten sucht, stolpert man fast sofort über Anpan. Anpan sind kleine Brötchen, die mit einer süßen Paste aus Bohnen gefüllt werden. Ihr Name setzt sich aus “Anko” (Roter Bohnenpaste) und dem portugiesischen Lehnwort für Brot (“Pan”) zusammen.  Der fluffig-weiche Hefeteig wird heute mit Hefe gebacken.

Der Ursprung der Anpans ist allerdings eng mit dem Sakadane verknüpft. Die Geschichte beginnt in den 1870er Jahren, als die soziale Klasse der Samurai aufgelöst wurde und viele ehemalige Krieger einen neuen Beruf finden mussten. Aus dem Samurai Yasubei Kimura wurde so ein Bäcker – im damaligen Japan ein eher ungewöhnlicher Beruf, da sich das europäische Sauerteigbrot nur wenig Beliebtheit erfreute. Yasubei Kimura hatte zwei Ideen: Die Verwendung von Sakadane für ein mildes Brotaroma und die Idee, das beliebte Anko in die Brötchen zu füllen. Seine aromatischen Brötchen wurden in der Bevölkerung bald so beliebt, dass sogar der japanischen Kaiser anfing, in Kimuras Bäckerei Anpan zu bestellen. Es ist ein Erfolg, der bis heute anhält. Seine Bäckerei Kimuraya existiert noch heute. Weiterlesen

30. November 2024

Laugen-Weckmänner

Der Liebste ist was Brot und Co. angeht ausgesprochen pflegeleicht und äußert nur selten Wünsche oder Ideen. Umso hellhörige wurde ich, als er beim Frühstück einen der kleinen Stutenkerlchen betrachtete und meinte: “so etwas müsste doch auch als Laugen-Variante funktionieren!”

Bei Laugengebäck bin ich ja bekanntlich eh sofort an Bord und so dauerte es nicht lange, bis ein Teig fertig war. Ich habe dabei auf ein altbekanntes Rezept zurückgegriffen, denn der Teig für Laugengebäck ist ja grundsätzlich eher fest und gut für solche Formen geeignet. Fühlt euch darum nicht an dieses Rezept gebunden, sondern sucht euch einen für euch passenden aus. Im Blog gibt es unter anderen  auch eine Dinkel-Variante und eine mit Kartoffeln.

Die kleinen Weckmänner werden auf jeden Fall herzallerliebst und da ja auch am Nikolaus-Tag traditionell noch Weckmänner verschenkt werden, werfe ich schon wieder meine geplanten Rezepte über den Haufen und packe euch das Rezept quasi ofenwarm in den Blog.

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