Tag-Archiv: Sauerteig

22. März 2014

Süßer Starter: Sicherung und Reaktivierung

Trockensicherung süßer StarterMit einem geliebten Sauerteig ist es wie mit den wichtigsten Daten auf der Festplatte: Wer rechtzeitig eine Sicherung erstellt, erspart sich viel Ärger, wenn dem Orginal etwas Schlimmes zustößt. Wobei ich allerdings sagen muss, dass mir meine wichtigsten Daten noch wichtiger sind als mein Sauerteig. An einen neuen Sauerteig kommt man eben doch leichter als an verlorene Dateien!

Als ich Weihnachten meinen süßen Starter gezüchtet hatte, habe ich einen Teil davon getrocknet und einen weiteren Teil eingefroren. Drei Monate später habe ich beides reaktivert. Dabei zeigte sich (wie schon erwartet), dass die Trockensicherung deutlich schneller wieder aktiv wurde.  Der nach dem Trocknen reaktivierte süße Starter hatte nach 24 Stunden sein Volumen verdoppelt. Beim erneuten Füttern verdreifachte er sein Volumen innerhalb von vier Stunden, genau wie vor dem Trocknen, während der aufgetaute Starter in der gleichen Zeit nur schwache Lebenszeichen (einige wenige Blasen) zeigte.

Dies macht durchaus Sinn, denn durch den Gefrierprozess entstehen Wasserkristalle innerhalb und ausserhalb der Mikroorgansimen. Und diese Wasserkristalle können die Zellen stark beschädigen oder ganz zerstören. Beim Trocknen hingegen bilden die Mikroorganismen im Sauerteig Dauerstadien, wodurch sie lange Zeit überlebensfähig bleiben.

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28. Februar 2014

Sandwich-Brot mit Sauerteig und süßem Starter

Sandwichbrot (1)Mit mir und Sandwich-oder Toastbrot ist das so eine Sache. Ich mag es manchmal ganz gerne, doch dann gibt es wieder lange Phase, in denen ich keine Lust habe, welches zu essen oder zu backen. Doch vergangenes Wochenende verspürte ich mal wieder Appetit darauf.

Und da ich bei Sara bakar ein hübsches geflochtenes Kastenbrot mit Mohn entdeckt hatte, war mir auch klar, welches Aussehen ich für mein Brot anstrebte. An Vorteigen habe ich mich sowohl für meinen normalen Sauerteig als auch für süßen Starter entschieden. Im ersten Moment klingt es zwar etwas abstrus, diese zwei Sauerteig-Arten zu kombinieren, doch dadurch bekommt man ein ganz mildes Brot mit einem leichten Joghurt-Aroma. Der süße Starter sorgt zudem für einen kräftigen Trieb, so dass das Brot auch ohne Hefe in relativ kurzer Zeit aufgeht.

Das Brot lässt sich sehr gut ungetoastet essen, aber auch als Toast ist es gut geeignet, da es sehr schön bräunt und knusprig wird. Zur Enttäuschung des Liebsten war das Brot dann viel zu schnell aufgegessen, so lecker war es!

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22. Februar 2014

Pain Pavé

Pain Pavé (2)Im letzten Frankreichurlaub habe ich mich in die flachen, rustikalen Pain Pavé verliebt. Pavé bedeutet Pflasterstein und bezieht sich auf die eckige Form der Brote. Meistens werden sie über Kreuz oder Rautenförmig eingeschnitten. Auch ich habe eines der beiden Laiber mit dem üblichen Rautenmuster eingeschnitten, beim anderen  war ich ein wenig kreativer und habe sie mit langen geschwungenen Linien eingeschnitten, was ebenfalls hübsch aussieht.

Meine Version des Pavé wird nur mit Sauerteig gebacken, in diesem Fall mit einem Roggensauer, und der Teig darf über Nacht im Kühlschrank aufgehen. Das sorgt für ein gutes, vielschichtiges Aroma, und zusammen mit dem Regelmässigen Falten des Teiges, für eine schöne, grobporige Krume.

Ein wunderbares Brot zu einer aromatischen Wintersuppe oder mit etwas Ziegenweichkäse!

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30. Januar 2014

Oberberger Ärpelbrot

KartoffelbrotIm Bergischen heißen Kartoffeln Ärdäppel, was oft zu einem kurzen “Ärpel” verkürzt wird.  Und Ärpel im Brot war und ist immer eine gute Idee. In alter Zeit konnte dadurch teures Mehl eingespart werden, heutzutage schätzt man das Aroma und die Saftigkeit, die Kartoffeln dem Brot hinzufügen.

Das Oberberger Ärpelbrot kommt entsprechend bodenständig daher. Sauerteig, eine lange, kalte Stückgare und ein guter Teil Roggenmehl machen es sehr aromatisch, während der Kartoffelanteil für eine flaumig-zarte Krume unter der knusprigen Kruste sorgt. Ein leckeres Brot, dass durch viele, unterschiedlich lange, geschwungene Einschnitte zudem auch ein optisches Highlight ist!

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27. Dezember 2013

Landbrot mit süßem Starter

Topfbrot 2 Ich liebe Pandoro, doch selbst in der Weihnachtszeit schaffe ich es nicht immer, den aufwendigen “Süßen Starter” dafür anzuziehen. Ein “Süßer Starter” ist ein Sauerteig, bei dem durch häufiges Füttern (alle vier Stunden) und eine hohe Anzuchtemperatur die Hefevermehrung stark angeregt wird. Und dieses Jahr lag Weihnachten so schön, dass ich genügend Zeit gefunden habe, den Teig zu umhegen. Warum, so dachte ich mir also, backe ich nicht auch mal ein “normales” Brot mit diesem sehr aktiven Sauerteig? Und so habe ich bei den letzten zwei Fütterungen des süßen Starters die Mengen verdoppelt. Am nächsten Tag habe ich dann 100g abgezweigt und einen Vorteig damit angesetzt. Nach zwei Stunden hatte er sein Volumen bereits verdoppelt und nach vier Stunden sogar mehr als verdreifacht. Zu diesem Zeitpunkt habe ich dann den Teig geknetet, und nach drei Stunden war der Teig so stark aufgegangen, dass ich ihn formen konnte.

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17. November 2013

Angeschobenes Weizenmischbrot

angeschobenes WeizenmischbrotZum 5. Blog-Geburtstag habe ich mir Lieblingsbrote gewünscht. Und so wie Zorra und Melanie habe ich mein Lieblingsbrot natürlich schon längst verblogt (und auch im Buch ist das Rezept zu finden). Und auch wenn es mein Lieblingsbrot ist, es einfach nur erneut zu backen und zu verbloggen war mir zu langweilig. Und so habe ich etwas gemacht, über das ich schon seit dem Kürbis-Kartoffelbrot nachdenke: Ich habe die Rezeptmenge verdoppelt und daraus vier Brote in meinem Holzbackrahmen gebacken. Durch die isolierende Wirkung des Holzes und der anderen Brotlaiber bekommen die Brote keine Kruste an den Seiten, aber aufgrund der langen Backzeit eine aromatisch-kräftige, knusprige Kruste oben und unten – diesen Effekt nennt man angeschoben. Und tatsächlich gibt die veränderte Backweise dem Brot auch einen etwas anderen Geschmack, es schmeckt noch etwas kräftiger und herzhafter als die freigeschobene Variante. Die Krume (im Bild unten rechts im Anschnitt, links nach dem Auseinanderziehen der Laiber) ist feinporig, zart und locker, genau wie ich es für mein Alltagsbrot liebe. Denn so bleibt der Honig beim Frühstück auch auf dem Brot…

Wer noch an meinem Blogevent teilnehmen möchte, ist herzlich dazu eingeladen. Auch Leser ohne Blog dürfen mir ihre Kreationen schicken! Alle wichtigen Informationen findet ihr hier.

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16. Oktober 2013

Angeschobenes Kürbis-Kartoffelbrot

Kürbis-KartoffelbrotVor einiger Zeit hat der Liebste mir einen schönen Holzbackrahmen aus unbehandelten Buchenholz gebaut. Nachdem der Rahmen inzwischen  gut eingebrannt ist, habe ich am vergangen Wochenende angeschobene Kartoffel-Kürbisbrote gebacken.

Die Idee zu diesem Brot war geboren, als ich den Tiefkühlschrank durchsortierte und in den Tiefen  die in Scheiben geschnittene Hälfte eines großen Butternut-Kürbis entdeckte, die ich im vergangenen Herbst eingefroren hatte. Mitten in der neuen Kürbissaison wollte ich den alten Kürbis gerne aufbrauchen, um Platz für neues zu schaffen. Also wurden die Kürbisscheiben und einige Kartoffeln in den Ofen geschoben und etwa 45 min lang gebacken, bis sie gar waren. Der Kürbis hat dabei unwahrscheinlich viel Feuchtigkeit verloren und ein sehr intensives Aroma bekommen.

Dieses leckere Aroma trägt jetzt auch das Brot in sich.

Es ist ein schönes Brot – eigentlich sogar vier Brote – genau das richtige für den World Bread Day 2013!

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2. August 2013

Brauer-Brot mit Molke

Brauerbrot mit MolkeIm Tiefkühlschrank herschte im Brotfach gähnende Leere, alle Brotvörräte waren aufgegessen. Ein Zustand, den man so nicht bestehen lassen konnte. Doch was sollte ich backen? In der Küche fiel mein Blick auf die Dose mit meinem Trebermehl und so war die Idee zu dem Brauer-Brot geboren.

Mich erstaunt es immer wieder, wie dunkel die Trebermehlzugabe den Teig macht, aber andererseits ist ein Ballaststoffgehalt von 50% im Trebermehl auch wirklich eine Menge. Da das Trebermehl so viel Ballaststoffe enthält, habe ich es zusammen mit etwas Haferkleie und Dinkelmehl als Brühstück angesetzt, damit es gut aufquillt. Der aromatisch-malzige Geruch des Trebers beim Überbrühen erfüllte die ganze Wohnung.

Das Brühstück sorgt zudem für eine sehr saftige Krume und hält das Brot sehr lange frisch! Das Brot hat sanfte Malznoten und ein nussiges Aroma – definitiv ein neuer Favorit!

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21. Juli 2013

Pain de Campagne

Pain de ChampagneWenn es draussen richtig heiß ist, mag ich leichte Brote besonders gerne. Brote wie Baguette oder Pain de Campagne bringen dann einem Hauch von  französischem Lebensgefühl.

Pain de Campagne wird auch oft als  französisches Landbrot beschrieben. Seine Form ist variabel, genau wie die Rezepte, jeder scheint seine ganz persönliche Variante zu haben. Den Rezepten ist gemein, dass sie mit Weizensauerteig (oder französisch “Levain”) und etwas Roggenmehl oder Weizenvollkornmehl gebacken werden. Auch mein Pain de Campagne enthält ein wenig Roggenmehl und ist mit einem triebstarken Weizensauerteig gebacken. Durch eine lange Teigruhe im Kühlschrank wird das Brot besonders aromatisch.

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18. Juli 2013

Einkorn-Wirbel

EinkornwirbelBeim wöchentlichen Einkauf im Bioladen lachte mich ein Paket Einkorn an. Beim Einkorn handelt es sich, wie auch bei Emmer und Kamut, um eine alte Getreideart. Sie haben alle gemein, dass sie über einen höhren Gehalt an Mineralstoffen und Proteinen verfügen. Wie auch beim Weizen bilden die Gluten-Proteine Gliadin und Glutenin die Hauptfraktion der Proteine. Allerdings ist im Einkorn der Anteil an Gliadin deutlich höher als es etwa im Weizen der Fall ist. Dies macht Einkorn, ähnlich wie Dinkel, zu einem Getreide, dessen Teig sehr leicht überknetet.  Daher habe ich nur einen Teil Einkornmehl verwendet.  Zusammen mit Sauerteig und einem Brühstück aus altem Brot ergibt es ein wunderbar aromatisches Brot, mit nussigen Noten des Einkorns.

 

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