1. November 2020

Saftiger Christstollen – Rezeptüberblick 2020

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Jedes Jahr Ende Oktober steigen hier im Blog von Tag zu Tag wieder die Zugriffszahlen auf die diversen Stollenrezepte.  Damit alle auch das gewünschte Rezept finden, gibt es – auch wie jedes Jahr – eine aktualisierte Version des Service-Posts mit allen wichtigen Links zu meinen Stollen-Rezepten. Denn obwohl ich das Ursprungsrezept immer noch heiß und innig liebe, gibt es inzwischen auch einige herrliche Geschwister-Rezepte meines Stollen: Weiterlesen

31. Oktober 2020

Goldies

Goldies mit Übernachtgare

Wie wichtig auch Brötchen-Rezepte ohne Hefe sein können, hat uns das vergangene Frühjahr nur allzu deutlich gezeigt. Und da die ersten Mühlen schon wieder wegen der hohen Nachfrage an Mehl die Onlineshops schließen und Trockenhefe im Supermarkt schon wieder knapp wird, kommt ein Brötchenrezept ohne Bäckerhefe gerade recht.

Für alles Gebäck, dass einen milden Geschmack haben soll, bevorzuge ich den milden Süßen Starter, der auch bei einer langen kalten Gare im Kühlschrank nur milde Milchsäurenoten mit sich bringt. Und da ich ja grundsätzlich Brötchen liebe, die über Nacht gehen und am nächsten Morgen nur wenig Aufmerksamkeit brauchen, sind die Goldies die perfekte Brötchenwahl für mich.

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24. Oktober 2020

Milchbübchen

Milchbübchen (2)Ich weiß genau, wie ich dem männlichen Teil der Familie eine Freude machen kann. Ein leckeres Kastenweißbrot kommt sowohl beim Liebsten als auch bei meinem Vater immer gut an. Und so habe ich mich bei einer Backaktion im Holzbackofen bei meinen Eltern unter anderem für ein Kastenweißbrot mit Milch als Schüttflüssigkeit entschieden. Durch die Milch und den Butteranteil wird der Teig wunderbar wollig und das Brot entwickelt eine fluffige, saftige Krume, die Kruste entwickelt gleichzeitig eine ausgesprochen schöne Bräunung und Knusprigkeit. Für ein Plus an Aroma habe ich zudem 30% des Mehls versäuert. Der Weizensauer wird als junger Sauer nach einer Gehzeit von 10 Stunden verwendet, wodurch er eine zurückhaltende Milchsäure entwickelt.

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16. Oktober 2020

Bergisches Kartoffelbrot mit rohen Kartoffeln

Bergisches Kartoffelbrot (2)Ich sagte es schon: 2020 ist das Jahr der Kartoffelbrote hier im Blog, Und darum gibt es auch für den World Bread Day in diesem Jahr ein Kartoffelbrot.

Auf die Inspiration für dieses Brot bin ich in einem Buch über die Bergische Kaffeetafel gestoßen. Es ist ein Brot, das sowohl gekochte als auch roh geriebene Kartoffeln enthält. Da das Rezept ansonsten mit Angaben wie “so lange Mehl hinzufügen, bis ein Teig entsteht” ziemlich wage war, habe ich aus der Anregung heraus mein eigenes Rezept entwickelt.

In meiner Variante ist ein wenig Roggenmehl enthalten und statt Zucker verwende ich lieber Malz, denn das ergibt einen schön abgerundeten Geschmack. Für mehr Aroma sorgt ein Stückchen alter Teig – das passte, genau wie die gekochten Kartoffeln sehr gut zu meiner aktuellen Vorratslage, im Rezept steht sattdessen aber ein Pâte Fermentée, weil man ja nicht immer einen Pizzateig mit passender Wassermenge im Vorrat hat. Die Kartoffeln habe ich mit der Bircher Trommel meiner Küchenmaschine gerieben, dass ergibt eine mittelfein geriebene Kartoffelmasse. Wer nur die Wahl zwischen grober und feiner Trommel hat, der greift besser zur feinen Trommel, bei der groben werden die Stücke zu groß.

Denn auch schon mit der mittelfeinen Trommel lassen sich im Brot hier und da Kartoffelstückchen erkennen, was für mich den Charme dieses Brotes ausmacht. Insgesamt ist es ein ausgesprochen kartoffeliges Brot, das ausgezeichnet mit herzhaften wie süßem Belag harmoniert.

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10. Oktober 2020

Kerniges Quarkbrot

Kerniges QuarkbrotDas Weizensauerteige zweistufig geführt werden, ist eher selten zu finden. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass man dadurch ein besonders mildes und aromatisches Brot bekommt.

Dieses Quarkbrot ist ein Dreikornbrot mit hellem Weizenmehl, etwas dunkleren Roggenmehl und Dinkelvollkornmehl. Durch Quark und ein Saatenbrühstück bekommt dies Brot eine sehr saftige Krume. Der mildgeführten Weizensauer bringt zusammen mit dem Quark eine ganz milde Säure.

 

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3. Oktober 2020

Dinkel-Einkorn-Mischbrot

Dinkel-Einkorn-Mischbrot (1)

Wenn es im Sommer in der Küche heiß ist, vermeide ich es nach Kräften, die Raumtemperaturen mit dem Ofen weiter anzuheizen. Gehen die Brotvorräte allerdings zur Neige, wird Backen unumgänglich. Die Sommertemperaturen haben aber auch einen Vorteil: der Sauerteig wird lebhaft und triebstark, ohne dass man Gärbox und Konsorten auspacken muss. Und so gab es im vergangenen August ein leckeres Sauerteigbrot aus Dinkel, Einkorn und Roggen.

Es ist ein klassisches “Reste”-Brot, denn die verwendeten Mehlmengen wurden von den Resten aus den Vorratsgläsern vorgegeben. Aber es ist auch befreiend, wenn man den Vorrat soweit aufgebraucht hat, dass man den nächsten Einkauf in der Mühle planen kann. Und die Inspirationsquelle “Reste” hat ja auch schon einige tolle Brote hervorgebracht. Dieses hier gesellt sich gerne zu dieser Reihe hinzu, denn es ist aromatisch, saftig und alltagstauglich.

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1. Oktober 2020

Eichel—Schwarzbrot mit Isländischen Moos

Eichelschwarzbrot mit Isländisch Moos (1)Brot Nummer 3 für Dagnas Erntedankfest der Zukunft ist ein Schwarzbrot. Es ist inspiriert von den Krisen-Broten, in denen Getreide zum Teil mit anderen Pflanzen ersetzt wird. Neben Eicheln und Eichelmehl kommt auch noch Isländisch Moos in den Teig.

Isländische Moos ist – entgegen seinem Namen – kein Moos sondern eine Flechte. Flechten sind eine symbiotische Lebensgemeinsam aus einem oder mehreren Pilzen und Grünalgen oder Cyanobakterien. Es wächst – ebenfalls entgegen seinem Namen – in ganz Europa und ist den meisten als Mittel gegen Halsschmerzen bekannt. In Island und den skandivanischen Ländern ist es aber auch ein traditioneller Brotzusatz, der gerade in Jahren des Mangels half, wertvolles Brotgetreide zu ersetzen.

Der dritte Bestandteil des Brotes ist Waldstaudenroggen. Waldstaudenroggen ist eine Roggensorte, die mehrjährig angebaut wird. Dadurch bildet er ein kräftiges Wurzelwerk aus, dass ihn bei Trockenheit mit mehr Wasser versorgen kann. Da er eine geschlossene Oberfläche bildet, schützt er gleichzeitig den Boden vor dem Austrocknen. Die Ernte fällt zwar nicht so hoch aus wie bei Hochleistungs-Arten, dafür sind die Ernteausfälle deutlich geringer. Es ist ein Korn, dass in Hinblick auf Trockenperioden aufgrund des Klimawandels, viel Potential hat.

Das Schwarzbrot folgt ansonsten meiner Lieblingskombination aus Brühstück und Sauerteig für ein gutes Schwarzbrot. Bei der Süße bin ich von der üblichen Wahl Rübensirup abgewichen und habe stattdessen Honig verwendet. Der Geschmack ist durch die Eicheln und dem Isländisch Moos etwas ungewöhnlich, hat aber sowohl den Teilnehmern des Erntedank-Dinner als auch der Familie gut geschmeckt. Da das Isländisch Moos auch viele Schleimstoffe mit sich bringt, sorgt es hier auch noch für eine besonders gute Frischhaltung.

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25. September 2020

Notzeitbrot (“Unser tägliches Brot”-Rezept)

Notzeitbrot (2)

Bevor es mit dem Eichelmehl weitergeht, kommt heute erstmal ein Rezept für das Notzeitbrot, dass wir bei der Eröffnungsfeier von “Nach dem Beaufsichtigen der Maschinen” serviert haben.

Das Notzeitbrot wurde während des ersten Weltkrieges von Konrad Adenauer gemeinsam mit Jean und Josef Oebel erfunden und zum Patent angemeldet. Die Idee war, ein Brot zu kreieren, dass keinerlei Brotgetreide enthält und somit auch nicht über die Lebensmittelkarte bezogen werden musste. So findet sich in diesem Brot Maismehl, Gerstenmehl, Kleie und Reismehl. Da Gerstenmehl nur wenig und Mais- und Reismehl kein Gluten enthält, kommt zusätzlich der Stärkekleber Dextrin in den Teig. Dextrin entsteht, wenn Stärke bei trockener Hitze im Ofen geröstet wird – die Anleitung dafür gibt es im Rezepttipp.

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22. September 2020

Eichelmehl (“Unser tägliches Brot”)

Eichelmehl (3)Das nächste Rezept für “Unser tägliches Brot – Ein Erntedankfest der Zukunft” ist eigentlich erstmal ein Rezept für eine Zutat: Eichelmehl. Aber da es zeitaufwendig ist, Eichelmehl herzustellen, fangen wir besser heute schon damit an.

In vielen Köpfen – bis zu meiner Recherche auch in meinem – sind Eicheln als giftig oder wenigstens ungenießbar abgespeichert. Das liegt daran, dass ohne eine entsprechende Behandlung der Gebsäure-Gehalt in Eicheln so hoch sind, dass sie einfach nur bitter schmecken. Doch Bitterstoffe kann man gut entfernen. Jeder, der schon einmal schwarze Walnüsse eingelegt hat kennt das Prozedere: Wässern, wässern, wässern. Das braucht Geduld, doch die Mühe lohnt sich. Allerdings bin ich mit den angebenen 24 Stunden für das Wässern nicht ausgekommen, ich habe die Zeit auf 60 Stunden erhöht. Am besten probiert man zwischendurch die Eicheln einfach mal – die Empfindlichkeit für Bitter ist ja individuell unterschiedlich.

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19. September 2020

Teff -Quinoa-Toasties (“Unser tägliches Brot”-Rezept)

Teff-Quinoa-Toasties (1)Der Beitrag heute fällt unter die Kategorie: Eigenwerbung. Denn ich unterstütze momentan ein künsterlisches Projekt mit dem Titel “Unser tägliches Brot – Ein Erntedankfest der Zukunft” . Es hat die Form eines Dinners und wurde von der polnischen Künstlerin Dagna Jakubowska im Rahmen der Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels in Engelskirchen entwickelt. Sie wirft dabei in verschiedenen Szenarien einen Blick in die Zukunft und auf unsere Beziehungen zu Natur und Ernährungspolitiken. Mehr Informationen und wie man  dabei sein kann findet sich unter diesem Link! Der Eintritt ist dabei frei, eine Anmeldung ist aber notwendig (Corona lässt grüßen..).

“Brot” ist natürlich genau das richtige Thema für mich und wer schon einmal einen Blick in das Impressum geworfen hat weiß, dass ich in Engelskirchen wohne. Und so habe ich gerne zugestimmt, das Projekt theoretisch mit Informationen und auch praktisch mit Rezepten zu unterstützen. In den nächsten Tagen wird es darum hier im Blog Informationen und verschiedene Rezepte mit außergewöhnlichen Zutaten geben – die Brote gibt es dann natürlich auch beim Dinner. Was die Gedanken hinter den Rezepten sind, verraten Dagna und ich euch auch noch, allerdings erst nach dem Dinner.

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