Tag-Archiv: Dinkel

9. April 2022

Möhren-Urkornbrot

Möhren-Urkornbrot (2)Eigentlich…. eigentlich wollte ich dieses Möhrchenbrot als Übernacht-Variante ganz nah an das Dinkel-Emmer-Haferbrot anlehnen. Doch dann war die Créme frâiche aus und im Küchenschrank lachten mich Einkornkörner an, die schwupp-die-wupp mit dem Flocker in schöne Einkornflocker verwandelt werden konnten. Statt der Creme frâiche kam etwas Joghurt und Butter zum Einsatz und der Honig lächelt mich vom Küchentisch an. Wir merken mal wieder: Ich kann mich nicht an Rezepte halten, nicht mal an meine eigenen.

Aber trotzdem – oder gerade deswegen – ist das Brot sehr lecker geworden: Saftig und mild-aromatisch passt es hervorragend zu süßem und auch zu herzhaften Belag.

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19. März 2022

Kartoffel-Dinkelbrot (Feierabend-Brot)

Kartoffel-Dinkelbrot (2)Bekanntlich liebe ich Kartoffelbrote über alles. Und so war für mich ganz klar, dass meine Feierabend-Brot-Reihe dringend noch ein freigeschobenes Kartoffelbrot brauchte. Dass es schlussendlich eine Dinkelbrot-Variante wurde, war dabei eher ungeplant, denn die letzte Tüte 550er-Mehl im Vorrat entpuppte sich als helles Dinkelmehl. Da die Kartoffel gleichzeitig auch als Saftigmacher dient, war es aber nicht notwendig, sonst etwas beim Rezept zu verändern.

Da die benötigte Flüssigkeitsmenge bei Kartoffelbroten auch immer etwas von den Kartoffeln abhängt (alte Kartoffeln enthalten beispielsweise weniger Wasser als junge Kartoffeln), passe ich die Flüssigkeitsmenge eh immer am Ende des Knetprozesses an. Wichtig ist, die Flüssigkeit nicht schon zu Beginn dazuzugeben, denn Kartoffel-Hefeteige sind zu Anfang immer ein wenig trocken, da die Kartoffel erst nach und nach das gebundene Wasser beim Kneten freigibt. Darum ist hier ein wenig Geduld mit dem zu Anfang sehr trockenen Teig gefragt. Am Ende sollte der Teig aber eine weiche aber nicht klebrig Konsistenz haben.

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12. März 2022

Dinkel-Nuss-Vollkornbrot

Dinkel-Nuss.Vollkorn (1)

Durch eine Leserfrage fiel mir auf, dass es im Blog wenig Vollkorndinkelbrote gibt, die nur mit Hefe gebacken werden. Um dem Abhilfe zu schaffen, wanderte der Plan für ein Dinkelvollkornbrot erst in meinen Hinterkopf und ziemlich bald auf die toDo-Liste. Da ich die Kombination aus Dinkel und Walnüssen bekanntlich sehr liebe, wollte ich eigentlich ein Walnuss-Dinkelbrot backen. Der Walnussvorrat war aber kleiner als gedacht und so habe ich allerlei Nussreste zusammengetragen.

Damit das Brot schön saftig wird, werden die gerösteten Nüsse zusammen mit Hafer- oder Dinkelflocken als Brühstück angesetzt. Währenddessen kann das Mehl im Autolyseteig schön quellen. Das verbessert nicht nur die Saftigkeit, sondern sorgt auch dafür, dass das Glutennetzwerk sich bereits etwas ausbildet, wodurch der Teig nicht so lang geknetet werden muss. Während der langen Stockgare wird der Teig zusätzlich gefaltet, und bekommt so eine sehr schöne Struktur. Auch dem fertigen Brot merkt man das regelmässige Falten an, denn die Krume ist wunderbar locker.

Geschmacklich ist es ein mildes Brot, das durch die lange, warme Gare ein vielschichtiges Aroma entwickelt, das gut mit den gerösteten Nüssen harmoniert. Es ist für mich ein Brot, dass entweder nach Honig und Butter oder nach einem schönen Ziegenweichkäse mit Preiselbeeren ruft.

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26. Februar 2022

Dinkel-Körnerkasten

Dinkel-Körnerkasten (1)Ich mag sie, die unkomplizierten Kastenbrote mit Saatenmischung. Und da ein Dinkelbrot in diesem Reigen noch fehlte, habe ich kurzerhand eines gebastelt. Durch das Saatenbrühstück kommt auch ausreichend Feuchtigkeit in den Teig, um das Brot zuverlässig vor Trockenbacken zu schützen. Ich habe es dieses Mal zwei Stunden im Mini-Slowcooker warmgehalten, wodurch die Saaten das Wasser besonders gut aufgenommen haben. Die für einige immer noch exotische Zutaten Lupinenschrot kann auch durch andere Saaten wie Kürbiskerne, Mohn, Sesam oder Sonnenblumenkerne ersetzt werden. Auch Sojaschrot ist ein guter Ersatz. Ich mag aber Lupinen in Körnerbroten inzwischen sehr gerne, da sie nicht nur proteinreich sind und für hübsche gelbe Punkte in der Krume sorgen, sie werden auch noch halbwegs regional (=in Deutschland) angebaut. Und da ich sie bei uns (auf dem Land!) im Bioladen und inzwischen sogar im Supermarkt bekomme, finde ich sie gar nicht mehr so exotisch.

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18. September 2021

Vollkorn-Dinkel-Müslibrötchen (Feierabendrezept)

Müsli-Brötchen (3)

Diese Brötchen stehen schon eine sehr lange Zeit auf meiner toDo-Liste. Zumindest ihr Grundgerüst stand schon sehr lange fest, die Mischung aus Cranberries, Pistazien, Walnüssen und weißer Schokolade ist allerdings eher dem Aufräumen der Backschublade geschuldet. Die “backfesten” weißen Schokoladen-Tropfen haben mich dabei allerdings etwas enttäuscht, da sie sich als genauso wenig backfest wie “normale” weiße Schokolade erwiesen haben und nach dem Backen nur noch als feuchte Stellen im Teig zu erkennen waren. Das nächste Mal würde ich sie weglassen oder durch Zartbitterschokolade zu ersetzen.

Sie sind zwar optisch keine rechten Schönheiten, da sie vollgestopft mit der Frucht-Nuss-Mischung sind. Aber trotzdem finde ich die Brötchen köstlich, nussig und süß-sauer durch die Früchte und Nüsse. Und darum gibt es die “Nicht hübschen”-Brötchen trotzdem im Blog.

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4. September 2021

Landkruste

Landkruste (2)Eigentlich plante ich für das gemeinsame Brotbacken mit meiner Mutter ein Roggenschrotbrot ohne Sauerteig (Rezeptwunsch von lieben Nachbarn). Da Roggenkörner bis auf einen winzigen Rest Waldstaudenroggen aus waren, war ein Trip zum Supermarkt ein fest eingeplanter Tagespunkt. Doch das Kindelein konnte mal wieder tagsüber nicht schlafen. Stattdessen hing es jammernd auf meinem Arm. Da der Liebste ob der vorangegangen, auch nicht ruhigen Nacht ebenfalls in den Seilen hing, schickte ich ihn ins Bett und verbrachte etliche Zeit mit Kleinkind-in-den-Schlaf-tragen. Am Ende konnte sogar ich 20 Minuten im Bett dösen. Als wir dann alle wieder wach waren, sagte die Warnapp “Gewitter der Stufe 4” voraus und ich weigerte mich daraufhin, das Haus zu verlassen. Das war eine der besten Entscheidungen der Woche, denn das, was da vom Himmel kam, war ein Starkregen erster Güte. Und so habe ich alles zusammengesammelt, was die Küche an Körnern so hergab, und ein ganz anderes Rezept gebacken.

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7. August 2021

Dinkel-Emmer-Rosinenweckchen

Dinkel-Emmer-Rosinenweckchen (1)Es sieht so aus, als bekäme ich auf der Rosinenfront Verstärkung. Das Krümmelchen hat die Weckchen nämlich mit großer Begeisterung und regelmäßigen “hm”-Lauten verzehrt. Und da das Kindelein zwar gerne, aber tendenziell eher wenig isst, freute mich das natürlich doppelt.

Die Brötchen bekommen durch Dinkel und Emmer eine feine Nussigkeit. Die Saftigkeit wird dieses Mal durch eine kleine Menge Quark  erreicht. Und da ich den Zucker in der kindlichen Ernährung eher sehr sparsam einsetze, kommt die Süße der Weckchen allein von den Rosinen. Wer einen süßen Teig bevorzugt, gibt einfach 50-75g Zucker gegen Ende der Knetzeit zum Teig hinzu.

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24. Juli 2021

Emmer-Dinkel-Haferbrot

Emmer-Dinkel-Haferbrot (2)

Die Inspiration für dieses Brot liefert das Porridgebrot, das ich diesen Winter gebacken habe. Mir schwebt ein ähnliches Brot vor, allerdings mit Emmer als Hauptmehl. Da Emmer bekanntermaßen einen weicheren und schwächeren Kleber hat als Dinkel, entschied ich mich ein wenig Dinkelmehl als Beimischung zu verwenden, um das Glutennetz zu stärken. Auch Hagebuttenpulver als Vitamin C-Quelle und enzymaktives Bohnenmehl kamen aus dem gleichen Grund mit in das Rezept. Ein Sauerteig sorgt für Aroma, ein klein wenig Hefe macht die Gare leichter kalkulierbar (das ist momentan hier immer noch sehr nötig).

Eigentlich hatte ich das Brot als Kastenbrot backen wollen, doch der Teig entwickelte sich so fantastisch, dass mir klar war: Das wird ein freigeschobenes Brot! Und da der Tag war, wie er im moment manchmal so ist (die Zähne plagen das jüngste Familienmitglied weiterhin sehr), durfte der Teig sehr lange gehen und wurde dabei regelmässsig gefaltet.  Dadurch entwickelte das Brot eine schöne mittelporige Krume – da das Brot hauptsächlich aus Emmer besteht, neige ich sogar fast schon zu der Aussage: grobporig.

Die lange Stockgare sorgt für ein schönes Aroma mit leichten Milchsäurenoten, das Haferflocken-Kochstück macht die Krume wunderbar flauschig und saftig (gut bei zahnenden Kleinkindern) und durch die Haferflocken und den Emmer kommt eine angenehme Nussigkeit ins Spiel. Insgesamt ist es ein Brot, das es gleich ganz nach oben auf die Lieblingsbroteliste kommt.

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3. Juli 2021

Buchweizen-Dinkel-Brot (Feierabendrezept)

 Buchweizen-Dinkelkasten (1)Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn ich anfange, mit einem Rezept zu “spielen” und andere Varianten auszuprobieren. Das passiert bei Rezepten, die mich besonders begeistern. Manchmal werden daraus eigenständige Rezepte, wie z.B. hier oder hier, manchmal sind die Rezeptvarianten kleiner, und tauchen darum als Tipp oder Variante im Rezept selber auf, wie beim Buttermilchstuten und dem Kartoffelstuten.

Beim Porridge-Brot lockte mich das Rezept auch und so wanderten Buchweizenflocken in das Kochstück. Anstellen von Weizen habe ich auf Dinkel- und Einkornmehl zurückgegriffen. Durch Buchweizen und Einkorn bekommt das Brot eine klar nussige Note, das Volumen ist allerdings geringer als beim Ursprungsrezept. Etwas Vitamin C in Form von Hagebuttenpulver ist darum ganz sinnvoll, um das Klebergerüst zu stärken. Es klappt aber auch ohne – das Volumen mit Hagebuttenpulver ist aber besser.

Ansonsten folgt auch dieses Rezept den entspannten Regeln der “Feierabend-Rezepten” und lässt sich gut in arbeitsreiche Tage puzzeln.

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26. Juni 2021

Korn an Korn

Korn an Korn (1)Meine Tante hatte sich bei einem Besuch im Bergischen in ein Brot verliebt und wünschte sich ein ähnliches Rezept, da sie es bei sich daheim so nicht bekommt. Sie schickte mir die Zutatenliste und ein Foto. Und ich musste grinsen, weil ich am gleichen Tag noch mit meiner Mama gelästert hatte, das der Name “Lebensveränderndes Brot” der wohl albernste der Geschichte sei. Die neue Brotliebe meiner Tante war aber sicherlich grob an dieses Brot angelehnt worden.

Einige Dinge sind aber anders, und machen das  Brot in meinen Augen besser, da das Aroma “brotiger” ist. Ein wenig Essig sorgt für eine leichte Säurenote und die verschiedenen Malzflocken und Röstmalz sorgen für angenehme Röstaromen und Farbe. Und so habe ich mich ans Werk gemacht und ein Rezept  passend zur Zutatenliste gebaut. Es ist für einen gut ausgestatteten Brotback-Haushalt wie den unseren mit “Bordmitteln” recht schnell gebacken, da es außer den Quell- und Backzeit keine zeitaufwendigen Schritte hat. Beim Maismehl habe ich auf einen Rest des gerösteten Maismehl vom Notzeitbrot zurückgegriffen , da die zusätzlichen Röstaromen dem Brot noch etwas mehr Tiefe gibt. Und so schmeckt das Brot erstaunlich gut und nach “richtigen” Schwarzbrot, auch wenn ich beim Mundgefühl die große Menge Flohsamenschale wahrnehmen kann. Weiterlesen