Meine Schwester erzählte mir am Telefon von einem “Baguette”, dass sie bei einem Kochtreff gebacken hatte. Die Mischung aus Chili, Walnuss und Dinkelvollkornmehl fand sie sehr lecker, allerdings war die Krume sehr fest und speckig. Als sie mir das Rezept vorlas, war mir sofort klar, was ich bei diesem Rezept alles ändern würde. Und das war im wahrsten Sinne des Wortes alles!
Als erstes habe ich das Ei gestrichen, dass nichts in einem Baguette verloren hat. Dann habe ich die Wassermenge drastisch erhöht und den Hefeanteil genauso drastisch reduziert. Die Walnussmenge habe ich etwas reduziert, um ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Teig und Nuss zu erhalten und zusätzlich zur gehackten Chilischote sorgen feine Paprikawürfel für einen Hingucker in der Krume. Bei der Chilischote würde ich die Menge übrigens immer an den persönlichen Geschmack und an die Schärfe der Schote anpassen, meine Variante mit Habanero-Chili ist eindeutig auf der feurig-scharfen Seite. Wer es nicht so scharf mag, sollte die Chilli-Menge reduzieren und den Paprikaanteil entsprechend erhöhen. Zu guter Letzt habe ich mich spontan gegen den den Dinkels und für Kamut entschieden. Geknetet habe ich den Teig wie beim Baguette, und er ist weich, aber nicht klebrig, und lässt sich sehr gut verarbeiten. Da ich keine Lust auf Baguettes hatte, habe ich ihn erst rundgewirkt und nach einer kurzen Entspannungspause mit den Fingern ein Loch in die Mitte gedrückt und den Teig zu einen Ring gerollt. Das hat sehr gut funktioniert.
Mit einer vernünftigen Stock- und Stückgare (auf die das Ursprungsrezept verzichtet) sind die Walnuss-Ringe ausgesprochend köstlich geworden. Der Kamut gibt dem Brot eine nussig-aromatische Nuance, die das Aroma von Walnuss und Chili sehr gut unterstreicht. DIe Krume ist trotz des hohen Vollkernanteils offenporig und saftig. Der idealer Begleiter fürs Grillen oder als Beilage zu einem sommerlichen Salat!
Kaum zu glauben, aber der Mai liegt schon wieder hinter uns, und somit ist es auch Zeit für die Zusammenfassung des Bread Baking Days. Es sind viele schöne Rezepte zusammengekommen, und das Thema wurde vielfältig interpretiert, die Bandbreite reicht von einem Rezept für Brötchen der alten Römer, über Brote mit alten Getreidesorten bis zur Überarbeitung eines Rezeptes aus der Blog-Vergangenheit.
Seit Wochen standen die hübschen kleinen Briocheformen schon in meinen Küchenschrank und warteten nur darauf, ausprobiert zu werden. An diesem langen Wochenende hatte ich endlich genug Zeit, meinen Plan in die Tat umzusetzen und Brioche mit süßem Starter zu backen. Der triebkräftige, nicht saure Sauerteig gibt den Brioche ein sehr leckeres Aroma, während Unmengen von Ei und Butter für eine unvergleichlich flaumig-weiche Krume sorgen.
Alte Getreidearten wie Einkorn, Emmer oder Kamut bereichern die Palette der Brotaromen ungemein und eröffnet viele neue Möglichkeiten. Als ich mir Gedanken machte, welches Thema ich für den aktuellen
Diese Brötchen spuken mir im Kopf herum, seit Lutz Bilder von seinem
Manche Rezeptideen entwickeln sich spontan. Als mich meine Lieblingskollegin am Donnerstag fragte, ob ich ein Rezept für einen Rhabarber-Streuselkuchen hätte, musste ich direkt an den herrlichen
Bis ins 18. Jahrhundert hinein war es üblich, dass Bäcker ihre Hefe in Brauereien bezogen. Auch ihr lateinische Name weißt darauf hin: Saccharomyces cervicae. Erst der verstärkte Einsatz von untergäriger Hefe (Saccharomyces carlsbergensis), die nicht so leicht aus dem Gärbottich zu entnehmen war, da sie im Gegensatz zur obergärigen S. cervicae bereits beim Gärprozess nach unten sinkt, führte dazu, dass die erste kommerzielle Hefe für Bäcker 1780 auf den Markt kam.
Ich liebe schlichte Kekse ohne viel Tam-Tam. Einige wenige, gute Zutaten, die allein durch ihr Aroma zu überzeugen wissen, reichen dabei völlig aus. So wie bei diesen nur dezent süßen Keksen, deren nussiges Haselnussaroma sehr gut vom Geschmack des Einkorn-Mehls unterstrichen wird.
Ich bin ein bisschen verrückt.
Ich habe immer noch nicht alle Rezepte, die ich an meinem “