22. Dezember 2010

Früchtebrot

Früchtebrot(2)Eigendlich wollte ich dieses Jahr endlich mal Kletzenbrot backen. Kletzenbrot heißt so wegen der Kletzen, die dem Teig zugesetzt werden. Kletzen, dass sind gedörrt Birnen. Doch dann erinnerte ich mich an die zwei großen Weckgläser im Vorratsschrank, in denen ich getrocknete Apfelscheiben aufbewahre. Im Herbst hatte ich nämlich fleißig Äpfel von unserer herrlichen Apfelernte getrocknetet. Warum also nicht diese für das Brot verwenden? Dann wird es halt kein Kletzenbrot, sondern ein Früchtebrot.

Der Teig für das Brot ist ein einfacher Brotteig mit Sauerteig, das süße Aroma des Brotes kommt von den zugesetzten Früchten und Nüssen. Es schmeckt besonders gut, wenn es in sehr dünne Scheiben geschnitten und nur mit Butter bestrichen wird. Es ist im Moment mein Lieblingsbrot zum Frühstück. Und durch die vielen Früchte und den Sauerteig bleibt es lange frisch und saftig.

Das Früchtebrot ist mein Beitrag für den letzten Bread Baking Day des Jahres, dessen Thema “Bread with dried Fruits” ist.

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18. Dezember 2010

Vanillekipferl (ohne Mandeln oder Nüsse)

VanillekipferlVanillekipferl ohne Mandeln oder Nüsse? Und dann auch noch mit Margarine anstatt guter Butter?

Wenn man für Freunde und Familienmitglieder mit Laktose – und Histaminintoleranz Weihnachtsplätzchen backen möchte, dann muss man einige Dinge bedenken. Nüsse oder Mandeln sind keinesfalls erlaubt, Butter und Milch sind auch tabu. Und doch gehören Vanillekipferl für mich zu Weihnachten genau so wie Kerzen und Weihnachtsbäume.

Also musste ein alternatives Rezept her. Die Recherche im Internet ergab eine sehr spärlich Auswahl, und wirklich überzeugt hat mich keines der Rezepte. Immer wieder wurde daraufhin gewiesen, dass die Kipferl nicht so mürbe werden wie das Orginal. Das war für mich nicht akzeptapel. Also habe ich mich entschieden, mein eigenes nussfreies Vanillekipferlrezept zu kreieren. Pate dazu hat mein Standard-Vanillekipferl-Rezept gestanden. Durch die Zugabe von Stärke anstatt von Mandeln wird es genauso mürbe wie Kipferl mit Mandeln.

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13. Dezember 2010

Lussekatter

LussekatterLussekatter – Luciakatzen – haben mich bereits letzes Jahr in der Weihnachtszeit angelacht. Die Lussekatter stammen aus Schweden und werden dort traditionel zum 13.Dezember gebacken.  Dieses Jahr habe ich es geschafft, und pünktlich zum Luciatag die kleinen Safranbrötchen gebacken.

Meine Rezeptrecherche im Internet hat ergeben, dass es zwei Gruppen von Rezepten gibt: Die einen sind mit Quark, die anderen ohne. Der Quark wird dem Teig zugesetzt, um ihn saftiger zu machen. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden und lieber einen Water roux zugesetzt, der den Teig ebenfalls saftiger macht. Die Hefemenge ist ebenfalls reduziert, dafür habe ich den Teig über Nacht in den Kühlschrank gestellt, der kalte Teig lässt sich am nächsten Morgen leichter verarbeiten.

Die Lussekatter bestechen durch die wunderbar gelbe Krume und das sanfte Safranaroma, eine wunderbare Bereicherung für den vorweihnachtlichen Frühstückstisch.

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12. Dezember 2010

Thüringer Spitzbuben

Thüringer SpitzbubenIn der diesjährigen Weihnachtsbäckerei habe ich neben altbewährtem zwar schon ein paar neue Rezepte probiert, doch so richtig überzeugt war ich bisher von keinem Rezept. Bis jetzt, denn dieses Wochenende habe ich Thüringer Spitzbuben gebacken. Der Name Spitzbube hat mich zu Beginn etwas irritiert, kenne ich die Bezeichnung Spitzbube bei Keksen bisher nur für die Marmeladen gefüllten Mürbeteig- Plätzchen, die ich Linzer Ring oder Linzer Auge nenne.

Die Thüringer Spitzbuben hingegen bestehen aus einer mit Kakao und Zimt gewürzten Teigkugel, in die eine geschälte Mandel gedrückt wird. Die Mandel wird danach mit etwas Eigelb bestrichen.

Ein ganz anderer Spitzbub also, der thüringische. Aber nicht weniger lecker als sein alpiner Namensverwandter. Die Kombination aus Kakao, Zimt und Mandeln schmeckt mir sehr gut, das Rezept also eine gute Chance, in mein Standard-Repertoire aufgenommen zu werden.

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10. Dezember 2010

Ulmer Laugenspatzen

Ulmer LaugenspatzenAls Petra im Mai Ulmer Laugenspatzen gebacken hat, dachte ich sofort “Die musst du nachbacken!”. Doch dann kamen erstmal viele andere Brote, und die Laugenspatzen gerieten etwas in Vergessenheit. Da am vergangen Wochenende ergiebiste Schneefälle vorausgesagt wurden, war klar, dass ausser Schneeschippen wenig auf dem Programm für Sonntag stand. Also hatte ich viel Zeit um zu Backen. Weihnachtsplätzchen habe ich samstags bereits gebacken (Zimtsterne, Nussküsschen und Vanillekipferl) von daher stand mir der Sinn nach etwas herzhaften. Und so fielen mir die Laugenspatzen wieder ein.

Den Vorteig habe ich etwas abgeändert, da ich auch noch ein Toastbrot backen wollte, und so beide Brotsorten mit dem gleichen Vorteig backen konnte. Ansonsten bin ich dem Rezept ziemlich treu geblieben, die 52% Hydration machen den Teig sehr fest, aber dadurch lassen sich die Vögelchen sehr gut schlingen,.

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4. Dezember 2010

Apfelpunsch

ApfelpunschIch mag Weihnachtsmärkt, wenn diese nicht zu voll sind, und wenn ich mit Freunden oder Kollegen unterwegs bin, steuern wir natürlich irgendwann den Glühweinstand an. Allerdings mag ich Glühwein nicht so sonderlich, und so teste ich jedes Jahr aufs neue durch die nicht alkoholischen Varianten.

Mit dem angebotenen Kakao werde ich allerdings auch nicht wirklich warm, und beim Kinderpunsch habe ich auch schon die eine oder andere Scheußlichkeit probiert. Dieses Jahr habe ich bisher einen Kinderpunsch, der aus weißen Traubensaft bestand, getrunken und Apfelpunsch.

Der Traubensaftpunsch war ganz lecker, aber viel zu süß. Kann man der Geselligkeit wegen trinken, aber es gibt besseres. Apfelpunsch zum Beispiel. Den habe ich in Köln auf dem Altermarkt getrunken und war positiv überrascht. Heíßer Apfelsaft, lecker gewürzt mit Zimt und Nelken, dass ist genau nach meinem Geschmack.

Und da uns heute nachmittag nach einem Schneespaziergang der Sinn nach etwas warmen stand, habe ich den Punsch am heimischen Herd nachgebaut. Weiterlesen

4. Dezember 2010

Sauerteig ansetzen

Seit ich das letzte Mal mit Sauerteig gebacken habe, sind Monate vergangen. Die Zeit war knapp und so stand da Gläschen mit Sauerteig ganz hinten im Kühlschrank. Da es bei mir jetzt wieder ruhiger geworden ist, bekam ich auch wieder Lust, mit Sauerteig zu backen. Der Inhalt meines Gläschens sah allerdings schon etwas seltsam aus und der Geruch ließ mich Böses ahnen: Tod durch Vernachlässigung.

Gut, dass ich keine besonders enge Bindung zu meinem Sauerteig habe, einer Ansammlung aus Hefen und Bakterien einen Namen zu geben käme mir nie in den Sinn. Und eigendlich ist das Ansetzen eines neuen Sauerteigs doch auch der spannenste Teil bei der Sauerteig-Bäckerei. Wenn aus einer Mischung aus Mehl und Wasser die ersten Bläschen aufsteigen, der Geruch sich ändert und man schliesslich sehen kann, wie der Teig durch die Aktivität der Hefen beginnt aufzugehen, dann geht mir das Herz auf. Ich mag es, wenn es in meiner Küche blubbert und gärt, das freut mein Biologen-Herz. Und wie man einen Sauerteig ansetzt, wollte ich schon seit langem mal verbloggt haben. Also frisch ans Werk, raus das Mehl, wir machen Sauerteig!

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3. Dezember 2010

Kandierte Orangenschalen

kandierte OrangenschaleWährend ich im letzten Jahr lange über ein Rezept für Zorras Kulinarischen Adventskalender nachdenken musste, war dieses Jahr die Entscheidung einfach. Zu der Zeit, als Zorra die Themen für den Kalender braucht, war ich gerade dabei, Orangenschale zu kandieren und nach einigen Versuchsreihen habe ich die für mich beste Methode dafür entwickelt. Das ist nämlich gar nicht so schwierig wie gedacht und die kandierten Orangenschalen sind einfach nur lecker. Pur sind sie ja schon gut, doch wenn an sie auch noch in Schokolade taucht, dann hat man Orangenparlinchen der allerfeinsten Sorte.

Mein Rezept ist stark an das Rezept von Schrot und Korn vom Dezember 2009 angelehnt, allerdings habe ich die Orangenschalen länger im Sirup ziehen lassen, und ausserdem den Zuckersirup bis auf 108°C erhitzt, wodurch der Zucker auf den kandierten Schalen auskristallisiert und die Schalen komplett trocken werden.

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17. November 2010

Weizen-Dinkel-Mischbrot

Dinkel-Weizen-MischbrotEigendlich sollte es am vergangen Wochenende dieses Brot geben. Doch der Sauerteig wollte nicht so, wie ich gerne wollte (davon später mehr), daher musste ich schnell umdisponieren. Ein Teil meines Brötchenteiges, der über Nacht gehen durfte, wurde kurzerhand zum Vorteig erklärt und mit selbstgemahlen Dinkelvollkorn- und Weizenvollkornmehl zu einem leckeren Vollkornbrot verbacken.

Nachdem ich den Teig angesetzt hatte, musste ich für einige Stunden ins Labor, daher habe ich den Teig im Kühlschrank gehen lassen. Als ich nach fünf Stunden wieder zu Hause war, hatte sich das Teigvolumen verdoppelt und ich konnte das Brot formen. Ich habe beide Brote mit dem Teigschluss nach unten im Gärkörbchen gehen lassen, so dass sich der Teigschluss nach dem Stürzen auf den Brotschieber auf der Oberseite des Brotes befindet und das Brot dadurch rustikal aufreißt.

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16. November 2010

Quittenchutney

QuittenchutneyDie Quittenernte war dieses Jahr genauso ergibig wie die Apfelernte. Daher wurden viele Quitten  an Nachbarn, Freunde und Kollegen verschenkt, denn im Vorratsschrank steht immer noch Quittengelee vom Vorjahr. Da habe ich nämlich die Mengen an Gelee, die zwei Personen während eines Jahres essen, gründlich überschätzt. Und da mein Schatz nicht immer nur Quittengelee zum Frühstück möchte, hat er ein Quittengelee-Verbot für die diesjährige Ernte verhängt.

Bereits vor zwei Jahren habe ich mit meiner Mutter Quittenchutney gekocht. Das war richtig lecker, besonders zusammen mit Käse. Das säuerlich-süße des Chutneys harmosiert gut mit dem Aroma der Quitten und durch die Chilischote bekommt das Chutney eine angenehme Schärfe. Daher habe ich beschlossen, das Chutney nochmal zu kochen.

Man braucht allerdings ein scharfes Messer, da sich die holzigen Apfelquitten sonst nicht gut schneiden lassen.

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