26. Februar 2017

Ausgezogne

Ausgezogene (1)Bei den regionalen Rezeptvorschlägen war auch ein feines Siedegebäck dabei: Ausgezogne – kleine Hefeteig-Küchlein, die sich durch einen flauschigen Teigring mit einer knusprigen Kruste in der Mitte auszeichnen. Diese süddeutsche Speziaität wird auch Knieküchlein genannt, da – so sagt man – die Küchlein gut über die Knie ausgezogen werden können.

Damit sich die Teiglinge gut ausziehen lassen, ist es notwendig, den Teig kräftig auszukneten und auch eine Portion Pâte Fermentée unterstützt die Glutenentwicklung. Der Teig wird dabei realtiv weich gehalten, und der Teigling wird erst direkt vor dem Frittieren ausgezogen. Die Teighaut in der Mitte sollte dabei sehr dünn werden – ähnlich wie beim Strudelteig sollte man eine Zeitung hindurch lesen können. Beim Frittieren wölbt sich die Teighaut dann wie ein kleiner Hügel nach oben. Er wird dabei knusprig-kross und bildet einen herrlichen Gegensatz zum flauschig-weichen Rand. Ein köstliches Gebäck!

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24. Februar 2017

Rustikale Kartoffelbrötchen

rustikale Kartoffelbrötchen (2)Manchmal müssen Reste verbraucht werden. So auch am letzten Freitagabend, als ich meinen Blick durch die Küche scheifen ließ: es standen ein kleiner Rest Roggen-Feinschrot vom Rheinischen Schwarzbrot und eine kleine Schüssel Kartoffelpüree herum. Der Kühlschrank gab dann noch ein einsames Eigelb her. Und da ich am nächsten Morgen gerne frische Brötchen auf den Tisch stellen wollte, wurde alles zu einem Teig verknetet und bis zum nächsten Morgen in der Kühlung geparkt.

Samstag früh stand somit nur noch Formen, Gehen lassen und Backen auf dem Plan – genau die Variante, wie die ich in der Früh bevorzuge! Und als die fluffigen Brötchen dann aus dem Ofen kamen zeigte sich mal wieder, dass Reste-Rezepte großen Charme haben können!

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17. Februar 2017

Rheinisches Schwarzbrot

Rheinisches Schwarzbrot (1)Die Großmutter des Liebsten klagt wieder einmal darüber, dass es heutzutage kein richtiges Schwarzbrot mehr gäbe. Das “moderne” sei viel zu feucht. Als ich sie fragte, wie sie sich ein “richtiges” Schwarzbrot vorstellte, sagte sie : “Na, halt so wie es früher war!” Mein Einwand, dass ich nicht wüsste, wie das Brot vor neunzig Jahren gewesen sei, brachte mir einen kritischen Blick ein. Folgende Informationen konnte ich ihr dann doch entlocken: Schon saftig, aber nicht feucht, dunkel und aus eher feinen Schrot gebacken. Mein Ehrgeiz war geweckt.

Das Schwarzbrot entstand nach bewährten Muster: Sauerteig aus feinem Schrot, ein Brühstück mit groben Schrot und gerösteten Semmelbröseln für mehr Biss und Aroma, und einer guten Portion Rübenkraut. Zusätzlich bringt noch eine kleine Menge Roggenröstmalz eine malzige Note mit ins Spiel. Die Backzeit ist Schwarzbrot-typisch lang, was auch zu der dunklen Krumenfarbe beiträgt. Beim Anschnitt am nächsten Tag waren alle zufrieden. Das Schwarzbrot schmeckt mild, die Säure-Noten wurden vom Rübenkraut gut ausbalanciert, ohne dass es sauer oder süß schmeckte. Auch des Liebsten Großmutter fand es lecker.

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11. Februar 2017

Pottweck

Pottweck (1)Eine kleine Nebenbemerkung in einem Kommentar weckte mein Intersse – nämlich der Begriff “Pottweck”. Ich bat um eine Beschreibung und Jürgen erklärte mir ganz ausführlich, was ein Pottweck sei.  Es handelt sich dabei um eine regionale Spezialität  vom Niederrhein, welche in einem Topf gebacken wird – daher auch der Name.  Und so bekommt das Brot seine typisch Pilz-Form, denn der Teig wölbt sich beim Backen weit über den Topf hinaus.

Nicole steuerte dann noch ein paar weitere Hinweise hinzu, und schon stand ich in der Küche. Bei den Zutaten waren sich beide bei der Buttermilch einig, die Angaben zum Fett waren unterschiedlich. Margarine, Butter oder Butter in Kombination mit Schmalz standen im Raum. Fürs erste bin ich bei der Butter geblieben – wer mag, kann aber auch die Butter eins zu eins durch Margarine ersetzen oder noch ein wenig Schmalz hinzufügen. Ansonsten sorgt ein kleiner Vorteig für ein vielschichtiges Aroma und eine verbesserte Frischhaltung, genau wie der kleine (untypische) Zusatz von Sahne. Mein alter, ofenfester Emaile-Topf ist recht groß und so war von Anfang an klar, dass ich einen großen, knapp 2kg schweren, Pottweck backen würde. Und bei der Teigbereitung mich auf altbewährtes verlassen würde: den Teig auskneten und ihm genügend Ruhezeiten geben, damit er schön locker aufgehen kann.

Dem Brot beim Backen zuzuschauen, war die reinste Freude, denn es wölbte sich wolkenartig über den Topfrand. Und das es eine flauschige Krume haben musste, verriet dann beim Abkühlen die Kruste, die schön fensterte. Am nächsten Morgen gab es dann den frischen Pottweck zum Frühstück – was für ein Genuss! Säuerlich durch die Buttermilch, aber auch federleicht, mit langfasriger Krume und wunderbar aromatisch. Einfach herrlich!

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5. Februar 2017

Macaron Rosé

Macaron Rose (1)

Wir können ja schon manchmal leicht wahnsinnige Pläne entwickeln. Und als eine Freundin und ich im vergangenen März uns durch verschiedene Macaron-Rezepte buken entstand ein solcher Plan: Macarons als “Give away” für ihre Hochzeit. Immerhin hatten wir gerade das perfekte Rezept für Macarons gefunden (das vom wunderbaren Pierre Hermé!). Eine Idee, wie das ganze aussehen sollte, hatten wir auch – und in die Füllung sollte passend zur Rosendeko auch Rosenwasser. Und so wurde in den folgenden Monaten immer wieder an dem Rezept gefeilt: Rosenknospentee als Dekoelement funktionierte perfekt und sogar auf Anhieb.

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29. Januar 2017

Saftiges Dinkelkern

Saftiges DinkelkernIm vergangenen November fragt ein Leser nach einem saftigen Dinkelbrot mit einem mindestens 50% Vollkornanteil und verschiedenen Kernen. Eine erste Idee zu dem Brot hatte ich schnell im Kopf: Vollkorn-Roggensauerteig, viele Kürbiskerne sowie etwas Leinsamen und Sesam und eine ordentliche Portion Dinkelvollkornmehl, dass zum Teil in einem Kochstück für Saftigkeit sorgen sollte . Doch dann kam die Flohsamenschalen-Entdeckung, und ich warf die Planung über den Haufen. Anstelle eines Mehl-Kochstücks sorgen jetzt Flohsamenschalen für eine zusätzliche Wasserbindung. Gleichzeitig ist auch ein wenig Butter im Teig – ebenfalls ein gutes Mittel um Dinkelbrote saftig zu machen.

Herausgekommen ist ein saftig-aromatisches Brot. Die Krume ist dicht an dicht mit Kürbiskernen gespickt und die Krume hat eine gleichmässige, lockere Porung und die kräftige Kruste tut das ihre zu einem kräftigen Brotgeschmack dazu. Ein Brot mit dem Potentizal zum Lieblingsbrot!

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25. Januar 2017

Ein freier Platz im Kurs “Zeit zum Brotbacken”

Panousi Fotografie

In dem ausgebuchten Kurs “Zeit zum Brotbacken” am 8. und 9. April 2017 ist ein Kurs-Platz freigeworden. Wer mitbacken mag, sollte schnellstmöglichst hier buchen, im Moment noch zum “Frühbucher-Preis”!
(Und schon ist der Kurs wieder ausgebucht, wer noch Interesse hat, kann sich aber gerne bei mir melden, bei genügend Interessenten würde ich noch einen zweiten Kurs in den Osterferien anbieten!)

Im Anfänger-Kurs, der Anfang Februar stattfindet, sind übrigens noch Plätze frei. Die Rückmeldungen der bisherigien Teilnehmer zeigen, dass sich die teilweise weitere Anreise lohnt, denn neben vielen selbst gebackener Broten werdet ihr auch viel Wissen zum Brotbacken und neue Kontakte mit nach Hause nehmen.

 

19. Januar 2017

Häufige Fragen zum Brotbacken

Panousi Fotografie

Inzwischen sind es schon einige Monate her, dass  mir eine Leserin vorschlug, eine “Hilfe”-Seite aufzubauen, auf der ich die häufigsten Fragen zusammenfassen und beantworten kann.  Das war eine gute Idee, auch weil ich diese Seite auch als “Wegweiser”  verwenden kann, denn der eine oder andere informative Beitrag der vergangenen acht Jahre verbirgt sich in den rund 740 Beiträgen (Stand Januar 2017).

Ich hoffe, ihr findet hier Antworten auf eure Fragen. Wenn nicht, dann ist das hier auch ein guter Ort, um allgemeine Fragen zu stellen 🙂

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15. Januar 2017

Saftige Vollkornbrötchen

Saftige Vollkornbrötchen (1)Kaum hatte ich die Luftikusse aus dem Ofen gezogen, fing mein nimmer müder Kopf bereits an, darüber nachzudenken, ob das Rezept nicht auch in einer vollkornigen Variante funktionieren würde. Michas Kommentar brachte mich dazu, kurzerhand in die Küche zu stapfen und es auszuprobieren.

Vollkornmehl kann mehr Wasser aufnehmen als helles Mehl, dass ist eine alt bekannte Tatsache und die Flohsamenschalen bringen natürlich auch ihre große Wasserbindung mit. Und doch war ich überrascht, wieviel Wasser ich in diesen Teig geben musste, bis die Teigkonsistenz stimmte. In der ersten Rezeptfassung brauchte ich am Ende mehr Wasser als ich Mehl im Teig hatte. Das funktionierte auch, aber ich fand die Wassermenge doch ein wenig zuviel des Gutens. Und so startete ich am nächsten Wochenende einen zweiten Versuch mit  weiger Flohsamenschale, aber dafür mit ein wenig Rübenkraut zur Abrundung. Und war dann auch zufrieden.

Die Brötchen werden zwar nicht so locker-luftig wie ihre luftigen Geschwister, entwickeln aber eine schöne, saftige Krume und bleiben lange frisch. Genau das richtige Brötchen für ein gesundes Pausenbrot.

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