Tag-Archiv: Semmelbrösel

29. Juli 2012

Petit Pain de Beaucaire

Pain de Beaucaire Französische Brot habe ich schon einige gebacken: Brioche, Brioche Tropézienne, Baguette in allen Variationen, Pain d’Epi, Pain de Mie, Croissants  und au chocolate, Pain Bordelaise únd Pain aux Levain aux grains mélangés e noisettes. Habe ich noch etwas vergessen? Ach ja, da war ja auch noch Pain de Beaucaire. Ein tolles Brot, dessen Formgebung es mir schon vor drei Jahren angetan hatte. Es wurde also wirklich Zeit, dieses Rezept nochmal hervorzuholen, den Staub abzuschütteln und es nochmal zu backen. Dieses Mal habe ich mich entschieden, dem Brot einen Alt-Brot-Vorteig hinzufügen und es in Brötchengröße zu backen. Die Idee mit der Brötchengröße habe ich bei Lutz stibitzt, dessen Pain de Beaucaire ungeplant etwas kleiner ausgefallen war.

Damals wie heute ging das Formen der Brötchen schnell von der Hand, und der herliche Ofentrieb der Brötchen war wunderbar zu beobachten. Beim Abkühlen knisterten die Brötchen verheißungsvoll, versprach bereits eine lockere Krume unter der knusprigen Kruste. Und tatsächlich offenbarten sie nach dem Aufschneiden die gewünschte lockere Krume. Durch die beiden Vorteige haben sie zudem ein herrlich vielschichtiges Aroma.

Wie gut, dass Cinzia von Cindystarblog für den Bread Baking Dayfranzösisches Brot” als Thema  ausgesucht hat!

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21. April 2012

Schwäbisches Kartoffelbrot

Schwäbisches KartoffelbrotLutz hat im letzten Jahr ein schwäbische Kartoffelbrot gebacken, bei Grain de Sel gab es dann eine überarbeitete Version, diese hat dann Petra nachgebacken. Und dort wurde ich dann auf das Brot aufmerksam und habe eine lose an das Rezept angelehnte Variante gebacken.

In meinem Rezept ist sowohl die Sauerteigmenge als auch die Vorteigmenge höher und dafür weniger Hefe im Teig, auch ist die Kartoffelmenge leicht erhöht. Zudem habe ich die Menge an Semmelbröseln, sprich altes Brot erhöht. Und da ich so gute Erfahrungen mit Semmelbröseln im Vorteig gemacht habe, habe ich die Semmelbrösel nicht als Quellstück angesetzt, sondern dem Vorteig hinzugefügt, der dadurch sehr aromatisch wurde. Auch die Fettmenge im Teig ist etwas erhöht und anstelle von Öl oder Schmalz habe ich lieber Butter verwendet.

Das Brot wurde lange und mit fallender Temperatur gebacken, dass bedeutet, dass die Temperatur nach dem Einschießen auf 190°C reduziert wird. Dadurch hat es eine wunderbar rösche und dicke Kruste bekommen, die Kartoffel macht die Krume hingegen weich und saftig.

Insgesamt ist es ein wirklich tolles Brot, durch die zwei Vorteige sehr aromatisch und saftig, eindeutig ein Favorit!

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15. April 2012

Baguette mit “Altem Brot”, 3/4 Sponge und kalter Autolyse

BaguetteNach dem Weizenbrot mit altem Brot hatte ich Lust, den Vorteig aus altem Brot auch für ein anderes Brot zu verwenden. Die Altbrotstangen von Lutz weckten den Hunger auf Baguette, und so fiel mir eines meiner Rezepte ein, dass ich vor zwei Jahren gebacken hatte. Es kombinierte eine kalte Autolyse mit einem 3/4 Sponge. Geschmacklich war es hervorragend gewesen, nur das Aussehen der Baguettes hatte mich nicht zufrieden gestellt.

Also beschloss ich, einen neuen Versuch zu starten. Diesesmal habe ich dem Rezept etwas Gluten und einem Vorteig aus altem Brot hinzugefügt. Der Teig war trotz des hohen Wasseranteils nicht klebrig und ließ sich wunderbar formen.

Schon beim Einschneiden hegte ich die Hoffnung, dass ich dieses Mal auch optisch ein gutes Ergebniss erziehlen würde, und als ich die Baguettes aus dem Ofen holte, sah ich, dass diese Hoffnung begründet war. Diese Baguettes sind die schönsten, die ich bisher gebacken habe.

Und auch geschmacklich sind sie hervorragend. Durch die beiden Vorteige haben sie ein komplexes Aroma bekommen, mit nussigen Nuancen durch das alte Brot. So Baguettes kann es bei uns jetzt ruhig öfters geben.

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14. April 2012

Weizenbrot mit “altem Brot”

Weizenbrot mit altem Brot Wer viel bäckt, bei dem fallen auch immer wieder Brotreste an. Wenn sie anfangen, trocken und hart zu werden, mag sie keiner mehr essen und dann landen diese Brotkanten bei mir auf der Heizung, um gut durchgetrocknet zu werden. Sind sie einmal trocken, wandern sie in eine Dose und harren dort der Dinge, die noch kommen. Manchmal dienen kleine Brotbröckchen der Meerschweinchen-Bestechung (ungesund, und darum so lecker) oder sie werden irgendwann von mir zu Semmelbröseln vermahlen. Dann benutze ich sie zum Kochen oder ersetze beim Brotbacken einen Teil des Mehls mit Semmelbröseln. Bei süßem Gebäck landet auch immer wieder gerne ein Teil der Brösel in der Füllung.

Lutz setzt gerne Vorteige mit mit altem Brot an. Auf die Idee bin ich bisher nicht gekommen, aber gefallen hat sie mir sehr. Also habe ich mich zu einem eigenen Rezept inspirien lassen.

Es ist ein helles Weizenbrot mit einer knusprigen Kruste und einer lockeren Krume, die durch das alte (Vollkorn-) Brot ein bisschen Farbe bekommt.  Neben Sauerteig habe ich noch einen Vorteig nur mit selbstgemachten Semmelbröseln, Wasser und Hefe  angesetzt, der Anteil von altem Brot im Teig ist deutlicher höher gewählt als bei Lutz Rezepten.

Durch die zwei Vorteige und die lange Gare im Kühlschrank wird es sehr aromatisch. Sehr lecker!

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5. Februar 2012

Mandel-Honig-Hörnchen

MandelHonig-Hörnchen Da ich im Moment oft recht lange im Labor bleibe, um die fehlenden Experimente abzuschließen, falle ich am späten Nachmittag/frühen Abend in ein kleines Hungerloch. Ich bin dann müde und hungrig und meine Motivation und Konzentration leidet spürbar. Um dem diese Woche vorzubeugen, habe ich kleine Vollkornhörnchen mit einer Mandel-Honig-Füllung gebacken. Die ursprüngliche Idee stammt aus “Das große GU Vollwert-Kochbuch” allerdings habe ich in den vergangen Jahren das Rezept zur Unkenntlichkeit verändert. Der Hörnchenteig ist mit Sauerteig und nur ganz wenig Hefe gemacht, es gibt kein Vollsojamehl, dafür mehr Flüssigkeit im Teig und die Füllung enthält weniger Butter, deutlich weniger Ei und auch weniger Zimt, dafür habe ich Kakao hinzugefügt.

So finde ich sie sehr lecker. Das nächste Hungerloch kann ruhig kommen!

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31. Oktober 2011

Quitten-Mandel-Zopf

Quitten-Mandel-ZopfIn letzter Zeit war es hier ein bisschen ruhig. Meine Arbeit hat mich ziemlich in Anspruch genommen (sobald alles unter Dach und Fach ist, erzähle ich auch, wieso) und dann habe ich es geschafft, kaum dass ich den ersten Infekt hinter mir hatte, mir direkt den nächsten einzufangen. Nach drei Tagen strenger Bettruhe, viel Tee und Vitaminen bin ich jetzt langsam wieder auf dem aufsteigenden Ast, aber das Kranksein nervt!

Immerhin war ich heute fit genug, um einen leckeren Zopf mit einer Füllung aus Quitten und Mandeln zu backen. Auf die Idee dafür bin ich durch Paules Quitten-Schuedi gekommen. Den Schuedi werde ich auch noch backen, doch fürs erste habe ich meinen geplanten Nusszopf in einen Quitten-Mandel-Zopf abgeändert.

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7. Juli 2011

Mohnstriezel

MohnzopfAm vorletzten Wochenende (ich hinke mit dem Blogeinträgen aufgrund von Arbeitsüberlastung etwas hinterher) war es so grau und verregnet, das Wetter und eine anstrengende Arbeitswoche sorgten bei mir für trübe Stimmung. Doch anstatt Trübsal zu blasen habe ich mich aufgerafft und etwas gebacken. Backen ist immer Balsam für meine Seele und mein Lieblingsheilmittel gegen Stress und schlechte Laune. Einen seidig weichen Hefeteig zu bearbeiten, zu beobachten wie der Teig langsam aufgeht und dann, wenn das Gebäck im Ofen ist, zu riechen wie sich ein verheißungsvoller Duft in der Wohnung verbreitet, dass entspannt und macht mich wieder fröhlich.

Dieses Mal habe ich mich für einen Mohnstriezel entschieden. Da eine Füllung nur aus Mohn sehr mächtig sein kann, habe ich sie mit etwas Griesbrei gestreckt und mit etwas Zitroneschale abgerundet. Und damit es nicht zu langweilig wird, habe ich darauf verzichtet, einen Zopf zuflechten, sondern habe die mit Mohn gefüllte Teigrolle quer zu zwei Dritteln eingeschnitten und die Einschnitte etwas auseinader gezogen. Das sieht sehr hübsch aus, und lecker geschmeckt hat der Striezel auch!

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27. Februar 2011

Dinkel-Buchweizen-Brot

Dinkel Buchweizen BrotDieses Brot hat eine “schwarze Seele”. Schwarzbier, Zuckerrübensirup und der “Schwarze Weizen” (Buchweizen) geben diesem Brot eine aufregend dunkle Kruste und tiefbraune Krume.  Die Krume sieht viel dunkler aus, als die etwas mehr als 50% Vollkornanteil vermuten lassen.

Eigentlich ist das Rezept das Ergebnis einer Resteverwertung. Semmelbrösel aus getrockneten Brotkanten, ein Rest Schwarzbier, der vom Kochen übrig geblieben ist, und eine angefangene Packung Buchweizen-Vollkornmehl, dass ich im Sommer aus der Lüneburger Heide mitgebracht hatte.

Botanisch gesehen ist Buchweizen gar kein Getreide, sondern die Frucht eines Knöterichgewächs. Das Mehl aus diesen Nüsschen enthält kein Gluten, weshalb es zu Brotteigen auch nur als kleiner Anteil hinzugefügt werden sollte, wenn man eine schöne Krume erhalten möchte.

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17. November 2010

Weizen-Dinkel-Mischbrot

Dinkel-Weizen-MischbrotEigendlich sollte es am vergangen Wochenende dieses Brot geben. Doch der Sauerteig wollte nicht so, wie ich gerne wollte (davon später mehr), daher musste ich schnell umdisponieren. Ein Teil meines Brötchenteiges, der über Nacht gehen durfte, wurde kurzerhand zum Vorteig erklärt und mit selbstgemahlen Dinkelvollkorn- und Weizenvollkornmehl zu einem leckeren Vollkornbrot verbacken.

Nachdem ich den Teig angesetzt hatte, musste ich für einige Stunden ins Labor, daher habe ich den Teig im Kühlschrank gehen lassen. Als ich nach fünf Stunden wieder zu Hause war, hatte sich das Teigvolumen verdoppelt und ich konnte das Brot formen. Ich habe beide Brote mit dem Teigschluss nach unten im Gärkörbchen gehen lassen, so dass sich der Teigschluss nach dem Stürzen auf den Brotschieber auf der Oberseite des Brotes befindet und das Brot dadurch rustikal aufreißt.

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12. Oktober 2010

Apfelstrudel

Apfelstrudel

Nicht das einer glaubt, mit den Kürbis-Zimt-Schnecken, wäre die Apfelzeit beendet. Jedes Mal, wenn ich durch den Garten meiner Eltern schlendere, komme ich mit einem Arm voller Äpfel zurück. Wenn ich es mir recht überlege, sind diese sogar die schönsten, denn es sind die sonnenverwöhnten Äpfel der obersten, weder mit Leiter noch Apfelpflücker erreichbaren Äste.

Also wird weiter fleissig mit Äpfeln gekocht und gebacken. Als Nachtisch gab es dieses Wochenende daher auch Apfelstrudel mit selbstausgezogenen Strudelteig. Die Füllung ist ganz schlicht gehalten, nach dem Rezept aus “Wiener Küche” von Olga und Adolf Hess, erschienen 1949. Ich mag dieses alte Kochbuch gerne, es enthält wunderbare Rezepte. Wenn wir bei meinen Eltern sind, blättere ich gerne darin, um mir Anregungen und Ideen zu holen. Man bekommt es zwar auch noch heute, in der 43.Auflage, doch der fehlt irgendwie der Charme der Jahrzehnte.

Jetzt bin ich abgeschweift … Der Apfelstrudel war jeden Falls sehr lecker, wir haben ihn mit halbsteif geschlagener Vanillesahne genossen.

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